Fritz Kuhn

Daten und Fakten 
Geboren29.06.1955, Bad Mergentheim
WirkungsstätteStuttgart
TätigkeitsfeldPolitiker
Leistungu.a. Oberbügrermeister von Stuttgart

Kuhn wurde als Sohn eines Beamten, der bei der Bundeswehr arbeitete, 1955 in Bad Mergentheim geboren. Er wuchs in Memmingen auf. Als Schüler des dortigen Bernhard-Strigel-Gymnasiums engagierte sich Kuhn politisch u. a. bei den Memminger Jusos, in der SMV und als Schulsprecher. Nachdem der damalige Oberbürgermeister Johannes Bauer einem Dramaturgen des Memminger Theaters im Herbst 1973 gekündigt hatte, war Kuhn an der Organisation einer großen Demonstration beteiligt. Nach dem Abitur 1974 in Memmingen absolvierte Kuhn ein Studium der Germanistik und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Eberhard Karls Universität Tübingen, das er 1980 als Magister Artium (M. A.) mit dem Schwerpunkt Linguistik beendete. Anschließend war er von 1981 bis 1984 als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Augsburg und als Berater der Landtagsfraktion der Grünen in Baden-Württemberg tätig. Von 1989 bis 1992 arbeitete Kuhn als Lehrbeauftragter für sprachliche Kommunikation an der Merz Akademie in Stuttgart. 2013 wurde Kuhn als Nachfolger von Frieder Birzele Vorsitzender des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg.

Fritz Kuhn

Kuhn wurde als Student Mitglied der SPD, die er aber 1978 wegen der Politik Helmut Schmidts verließ. 1980 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Grünen in Baden-Württemberg. Von 1991 bis 1992 war er deren Sprecher im Geschäftsführenden Landesvorstand. Von 1984 bis 1988 sowie von 1992 bis 2000 gehörte Kuhn dem Landtag von Baden-Württemberg an und war jeweils Vorsitzender der Landtagsfraktion der Grünen. Nach der Bundestagswahl 1998 gehörte er zur Delegation der Grünen bei den Koalitionsverhandlungen mit der SPD. Von Juni 2000 bis Dezember 2002 war Kuhn zunächst gemeinsam mit Renate Künast und ab März 2001 mit Claudia Roth Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen. Von 2002 bis Januar 2013 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Er vertrat den Wahlkreis Heidelberg, zog aber stets über die Landesliste Baden-Württemberg in den Bundestag ein. Im Bundestag leitete er zunächst die Fraktionsarbeitsgruppe Wirtschaft und Arbeit und war anschließend von Februar bis Oktober 2005 außenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Im Wahlkampf für die Bundestagswahl 2005 war Kuhn der Wahlkampfmanager der Bundespartei. Er gehörte dem Parteirat der Grünen an, scheiterte allerdings 2008 mit seiner Kandidatur und schied daher aus dem Gremium aus. Am 27. September 2005 wurden Kuhn und Renate Künast zu den Vorsitzenden der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen gewählt. Nach der Bundestagswahl 2009 kandidierte er nicht mehr für dieses Amt. Kuhn wurde jedoch zu einem der stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Mit dem Amtsantritt als Stuttgarter Oberbürgermeister schied er im Januar 2013 aus dem Bundestag aus. Kuhns Amtszeit begann am 7. Januar 2013. Damit ist er der erste grüne Oberbürgermeister einer Landeshauptstadt. 2007 wurde Fritz Kuhn mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

(Quelle: Seite "Fritz Kuhn". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. Mai 2018)