Familie von Knöringen

Erstmalige Erwähnung: 1197

Beschreibung:
Knöringen (auch Knoeringen) ist der Name eines alten, ursprünglich schwäbischen Adelsgeschlechts. Oberknöringen, der Stammsitz der Familie, ist heute ein Ortsteil der Stadt Burgau an der Mindel im schwäbischen Landkreis Günzburg. Aus dem Geschlecht sind bedeutende Angehörige hervorgegangen, die sowohl in weltlichen als auch in geistlichen Ämtern zu großem Einfluss gelangten. Das Geschlecht erscheint erstmals im Jahre 1197 urkundlich mit Timeo von Knöringen als bischöflich augsburgischem Ministerialen. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Konrad von Knöringen, der 1268 Knöringen und Jettingen besaß. Angehörige der Familie waren Ministeriale der Markgrafen von Burgau. Hans von Knöringen wurde Landvogt in der Markgrafschaft. Später wurden die Herren von Knöringen Dienstmannen und Gefolgsleute der Pröpste von Ellwangen, der Bischöfe von Augsburg und der Pröpste von Wettenhausen. Der Name Knöringen geht auf den Stammsitz der Familie in Unterknöringen zurück. Die Familie war bis in das 15. Jahrhundert im Ort ansässig. Eglof von Knöringen († 1408) war Dompropst von Speyer und Protonotar König Ruprechts I. Für seine treuen Dienste besserte ihm der König mit Datum vom 24. Mai 1404 sein Familienwappen dahingehend auf, dass über dem weißen Ring der Helmzier ein aus einer goldenen Krone herauswachsender, schwarzer Federbusch hinzugefügt werden durfte. Während des Bauernkrieges Bauernkrieges wurde ein späterer Eglof von Knöringen zum Feldhauptmann der freien Reichsstadt Augsburg ernannt und Wilhelm von Knöringen war 1531 bis 1534 Hauptmann des Schwäbischen Bundes. Johann Eglof von Knöringen war von 1573 bis 1575 und Heinrich von Knöringen von 1599 bis 1646 Bischof von Augsburg. Markus von Knöringen war der letzte Abt von Kloster Reichenau, der 1540 dessen Unabhängigkeit dem Bischof von Konstanz preisgab. Wegen der 1545 erworbenen Herrschaft Kreßberg mit Lustenau (heute Marktlustenau, Ortsteil von Kreßberg), waren die Herren von Knöringen bis 1805 bzw. 1806 Mitglied der Reichsritterschaft im Ritterkanton Altmühl des fränkischen Ritterkreises. Von 1605 bis 1662 waren sie auch wegen des Besitzes von Wildenstein mit Schloss Wildenstein im Ritterkanton Kocher des schwäbischen Ritterkreises immatrikuliert. 1750 ging der Familienbesitz verloren. Von 1638 bis 1769 waren die Knöringen Ortsherren von Binswangen, das darauf an das Fürststift Kempten fiel. Durch ein Diplom aus dem Jahre 1669 wurden sie in den Freiherrenstand erhoben und 1874 im Königreich Bayern bei der Freiherrenklasse der Adelsmatrikel eingetragen.

Wappen
Wappen des Geschlechts Knöringen aus dem Scheiblerschen Wappenbuch

Wappen des Geschlechts Knöringen aus dem Scheiblerschen Wappenbuch (verschiedene unbekannte Künstler - Bayerische Staatsbibliothek Cod.icon. 312 c)

Schloss Wildenstein

Schloss Wildenstein (Bild: --Xocolatl)

Stammsitz: Oberknöringen
Besitzungen in der Region Heilbronn-Franken: Schloss Wildenstein, Marktlustenau

(Quelle: Seite "Knöringen (Adelsgeschlecht)". In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. November 2022)