Bleichsee

Fläche 2 ha
Umfang 700 m
Zufluss Mühlgraben
Abfluss Sulm
Höhe 368 m ü. NN.

Seinen heutigen Namen erhielt der künstlich angelegte See nach einer in den Jahren 1775-1806 dort bestehenden Tuchbleiche. Der von Dämmen gehaltene See liegt auf der Wasserscheide zwischen Sulm und Schozach.

Bleichsee

Er wird vom ca. 600 m langen Mühlgraben-Kanal gespeist und entwässert in die Sulm. Die seit dem 12. Jahrhundert bezeugten Herren von Heinriet waren in unmittelbarer Nähe des Sees ansässig; ihre Burg Hohenriet stand im heutigen Weiler Vorhof, dem früheren Burgweiler. Vermutlich wurde der See im Auftrag der Heinrieter angelegt, um eine Mühle betreiben zu können. Womöglich war diese Mühle mit einer 1364 erwähnten Mühle zu Franswiler identisch. Eine Anlage des Sees als Fischteich erscheint angesichts des Aufwands und der nahe gelegenen Fischteiche im Buchbachtal ebenso unwahrscheinlich wie eine spätere Anlage des Sees durch die Grafen von Löwenstein, die ab 1364 Besitzer der Herrschaft Heinriet waren, aber schon drei Mühlen im Sulmtal unmittelbar bei Löwenstein besaßen. In einer Aufzählung der Güter der Grafen von Löwenstein wurden 1592 erstmals zwei Seen auf der Kirschenebene erwähnt, ein großer See und ein kleiner See, zwischen denen ein Kirschgarten lag, der der Ebene ihren Namen gab. 1775 bestand nur noch ein See, den der Löwensteiner Kaufmann Johann Georg Schmidgall mit dem zugehörigen Gelände für 30 Jahre von den Grafen von Löwenstein pachtete. Zusammen mit dem Heilbronner Kaufmann Heinrich August Zobel ließ er an der südlichen Ecke des Sees neben einer Behausung für einen Bleichknecht eine Walkmühle erbauen, wo die beiden Tuche bleichen und walken ließen. Nach Ablauf der dreißigjährigen Pachtdauer 1806 wurde der Vertrag wegen der "unruhigen Zeiten" nicht verlängert. Die Walkmühle wurde abgebrochen, aber der in dieser Zeit aufgekommene Name Bleichsee blieb erhalten.

Bleichsee

Bleichsee (Bild: Rosenzweig)

(Quelle: Seite "Bleichsee". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. Februar 2017)