Bröckinger Bach

Länge 2,9 km
Quelle Kieselberg
Quellhöhe 475 m. ü. NN
Mündung Bei Unterrot in den mittleren Kocher
Mündungshöhe 326 m. ü. NN
Höhenunterschied 149 m
Schiffbar Nein

Der Bröckinger Bach ist ein knapp drei Kilometer langer Bach im Gebiet des Stadtteils Unterrot der Stadt Gaildorf. Er mündet gegenüber dem Nordrand der Unterroter Siedlung Arwatal von rechts in den mittleren Kocher. Der Bach durchläuft trotz seines Namens nicht den Gaildorf-Unterroter Weiler Bröckingen, sondern fließt jenseits eines nördlich von Bröckingen bis nahe an den Kocher im Westen vorspringenden Höhenrückens, auf dem der Wohnplatz Kieselberg steht.

Bröckinger Bach

Der Bröckinger Bach entsteht am oberen Nordwestabfall des hier Kieselberg genannten bewaldeten Bergrückens der Limpurger Berge, der sich zwischen dem Tal des Eisbachs im Osten und dem Kochertal im Westen nach Südsüdosten zieht. Es gibt wenigstens zwei, zuoberst nur periodisch wasserführende Quellläufe. Die Quelle des etwas längeren entspringt etwa auf 475 m ü. NN ca. 150 Meter nordnordöstlich des Schönen Wappensteins, eines historischen Grenzsteins am mit einem roten Kreuz markierten Wanderwegs von Sulzbach-Laufen nach Gaildorf. Der junge Bach läuft in einer Geländefurche zunächst nordwestwärts, quert nach hundert Metern einen Waldweg am oberen Hangknick und gräbt sich dann eine tiefe und steil abfallende Klinge zwischen der Konradsreute links und dem Ho(c)hwälzle rechts, in welchem ihm nach weiteren gut hundert Metern auf inzwischen nur noch etwas unter 430 m ü. NN der noch unbeständigere rechte Quellbach zuläuft. Klinge und Bach schwenken auf Westlauf, etwa einen halben Kilometer nach der genannten Quelle durchfließt er auf etwas über 400 m ü. NHN einen hinter einem Waldweg angestauten Teich und läuft dann am Waldrand zwischen der Hinteren Reute am linken Hang und einem weniger steilen Weidehang rechts entlang. Von Nordosten aus Richtung der Ladstatt her zieht ein weiterer kleiner Bach zu Tale, zuletzt begleitet von einem Feldweg am Ende eine Talsteige die Ladstatt herab. Auf unter 380 m ü. NN mündet dieser etwa einen halben Kilometer lange Nebenbach an einer Feldweggabel. Zunächst recht nahe am westwärts laufenden Weg zieht der Bach mit kleinen Richtungswechseln unter einer Baumgalerie weiter. Ein letztes Mal reicht Wald vom linken Hang bis ans Bachufer herab, dann lässt er diesen an einem winzigen Teich an den Holzwiesen ganz hinter sich. Während der links den Lauf etwas entfernter noch begleitende Bergsporn sich immer tiefer absenkt, setzt die Baum- und Strauchgalerie entlang des mit kleinen Richtungsänderungen hinfort gut einen Kilometer weit etwa westsüdwestlich durch eine offene Flurlandschaft ziehenden Bachs nun immer wieder einmal aus. Er quert die Bundesstraße 19 auf ihrem Abschnitt zwischen Bröckingen und Münster, jenseits in der sehr flachen Flussaue fließt der bislang stets unter zwei Meter breite Bach bald in einen Altarmstumpen des Kochers ein, aus dem er schließlich auf etwa 362 m ü. NHN von rechts und zuletzt Nordosten gegenüber dem Nordrand der Unterroter Siedlung Arwatal in den mittleren Kocher mündet. Der Bröckinger Bach ist von der genannten Quelle an 2,9 km lang und fällt auf dieser Strecke um etwa 113 Höhenmeter, sein mittleres Sohlgefälle liegt bei etwa 40 ‰. Er fließt in seiner Oberlaufklinge teils unter Felsen, teils unter Lehmhängen, ab dem Flurrand dann meist in kleinen Mäandern deutlich eingetieft und über eine sandig-kiesige, allenfalls anderthalb Meter breite Sohle. Im träge liegenden Altarm, vor dem er eine kleine Sedimentinsel abgelagert hat, erweitert sich der Lauf dann auf rund zehn Meter Breite. Die Mündung lag bis ins 19. Jahrhundert noch etwas weiter kocherabwärts. Der Bröckinger Bach entwässert ein Gebiet von 1,8 km² Größe, dessen höhere Anteile im Osten und Südosten naturräumlich zum Unterraum Limpurger Berge, die tieferen im Westen zum Unterraum Gaildorfer Becken der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge gehören. Die unbeständigen Oberlaufquellen im Osten liegen noch im Kieselsandstein (Hassberge-Formation) der Hochflächen des Kieselbergs bzw. der Ladstatt oder im Übergangsbereich zu den darunter lagernden Unteren Bunten Mergeln (Steigerwald-Formation), in welche die oberen Läufe steile Klingen eingeschnitten haben. Etwa im Bereich des Waldrandes am Hangfuß beginnt dann der Gipskeuper (Grabfeld-Formation), in dem der Bach bis zu seiner Mündung im Bereich eines breiten Hochwassersedimentbandes um den Kocher bleibt. Von diesen quartären Ablagerungen abgesehen, stehen im ganzen Einzugsgebiet deshalb Schichten des Mittelkeupers an. Erst etwas abwärts im Kochertal setzt zum ersten Male der zum Unterkeuper rechnende Lettenkeuper (Erfurt-Formation) ein. Die höchste Wasserscheide läuft auf dem bewaldeten Höhenrücken aus Kieselberg und Ladstatt im Osten, wo am Südost- und am Nordosteck Höhen bis wenig über 490 m ü. NN erreicht werden. Hinter dieser Scheide fließt der Eisbach südostwärts zum höheren Kocher. Das obere Einzugsgebiet ist von zwei westlichen Spornen der Limpurger Berge eingefasst, über welche im Norden die Wasserscheide zum nächsten, teils weniger als 200 Meter entfernten Kocherzufluss Argersbach westwärts zum Fluss läuft, auf dem größten Teil der Strecke hier schon im Tiefland. Der Sporn im Süden, ebenfalls Kieselberg genannt, zieht sich länger auf großer Höhe und fällt erst beim Gaildorfer Mineralfreibad zum Flusstal ab. Hinter ihm führt ein östlich des Weilers Bröckingen in der Sparrenklinge entstehender, ebenfalls westwärts laufender Bach den Abfluss zum Kocher oberhalb. Die Ufer des Bröckinger Bachs sind siedlungsfrei. Zu ihm entwässert nur der Wohnplatz Kieselberg auf dem gleichnamigen Sporn, der wie das gesamte Einzugsgebiet im Stadtteil Unterrot.. Wälder bedecken die Bergpartien des Gebiets im Osten und Süden, ausgenommen dort nur die flache Hochebene des links begleitenden Kieselberg-Sporns, wo um den Wohnplatz Kieselberg Felder liegen. Vor dem Bergfuß gibt es anfangs nur Weiden und Wiesen, später mischen sich auch mehr und mehr Äcker in die umgebende Flur, die allerdings den Lauf meiden. Die unbeständigen Quellen des Bröckinger Bachs liegen auf etwa 475 m ü. NN in kleinen klingen am Nordwestabhang des bewaldeten Bergrückens Kieselberg (490,4 m ü. NN).

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Bröckinger Bach". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 10. August 2018)