Steinbach

Länge 5,6 km
Quelle Bei Obersteinbach
Quellhöhe 475 m. ü. NN
Mündung Bei Untersteinbach in die Ohrn
Mündungshöhe 259 m. ü. NN
Höhenunterschied 216 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Häuslesbach

Der Steinbach ist ein fast 6 km langer Bach im Hohenlohekreis, der im Dorf Untersteinbach der Gemeinde Pfedelbach von rechts und Osten in die Ohrn mündet. Sein Oberlauf auf der Hochebene der Waldenburger Berge und an deren westlichem Abfall zur Steinbacher Tal genannten Erosionsbucht der Ohrn heißt Lochbach.

Steinbach

Der Hauptoberlauf Lochbach des Steinbachs entsteht östlich von Waldenburg-Obersteinach am Rande des Waldgebietes Großerlenhau auf der Hochfläche der Waldenburger Berge nordwestlich des feuchten und von alten Seedämmen durchzogenen Naturschutzgebietes Obere Weide auf einer Höhe von etwas über 474 m ü. NN. Er fließt zunächst westnordwestlich in einem Graben nahe an Feldern vorbei in westnordwestlicher Richtung auf das Dorf Obersteinbach zu, das er dann in mehr westsüdwestlicher Richtung durchläuft. Nach der unteren Dorfgrenze beginnt auf etwa 455 m ü. NN sein steiler Klingenabschnitt, auf dem er durch die bewaldete Lochklinge, immer südlicher und zuletzt südlich laufend, sich auf nur etwa anderthalb Kilometern bis auf 319,3 m ü. NHN hinab eingräbt. Auf dieser Höhe läuft ihm von Westen der Häuslesbach zu, ein fast ebenso langer und einzugsgebietsreicher linker Quellast, der unweit des Hauptastursprungs in der südlichen Oberen Weide seinen Lauf beginnt, dann Obersteinbach im Süden passiert und nach einer gefällereicheren Klinge als dieser in den Hauptast mündet. Nach diesem Zulauf wendet sich der Lochbach langsam wieder westwärts, verlässt schon 200 Meter weiter den Wald in eine zunächst noch schmale Wiesenau, die er wie auch die danach noch durchlaufene Tallandschaft meist von einer Baumgalerie begleitet in kleinen Mäandern durchzieht. Die Aue weitet sich bald auf. Der Bach lässt nun den Wald ganz hinter sich und fließt dann unter den Hängen des von Obstwiesen geprägten Steinbacher Tales westwärts bis zum Pfedelbacher Weiler Mittelsteinbach. Im Weiler erreicht ihn auf etwa 282 m ü. NN aus dem Nordosten sein anderer großer, diesmal rechter Zulauf, der auf der bewaldeten Hochebene am Naturschutzgebiet Viehweide auf Markung Michelbach entsteht, das wie die Obere Weide an seinem eigenen Ursprung einen alten Hutewald erhalten soll. Unterhalb dieses zuletzt der Talsteige der K 2359 von Obersteinbach entlang laufenden Zuflusses heißt der Bach dann Steinbach. Neben der Kreisstraße durch die Talflur laufend, erreicht er schließlich den Dorfrand von Untersteinbach. Hier zeigen sich am rechten, südexponierten Hang des Steinbacher Gebirgs und des Simonsbergs darüber die ersten Weinberge. Im Dorf bleibt der Lauf bis fast an die Hauptdurchgangsstraße (K 1024 durchs Ohrntal) offen, nur die letzten gut hundert Meter sind verdolt. Der Steinbach mündet, zuletzt verdolt, nach 5,6 km Lauf am Westrand des Pfedelbacher Dorfes Untersteinbach wenig unterhalb der Straßenbrücke zur Fleinersmühle auf etwa 259 m ü. NN von rechts und Osten in die obere Ohrn. Auf dem Gesamtlauf mit Lochbach hat er ein Gefälle von 215 Metern und damit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 38 ‰. Über die Hälfte seiner Höhe verliert er dabei auf seinem Klingenabschnitt, auf den wenig mehr als ein Viertel der Gesamtlänge des Baches fallen. Der Steinbach hat ein Einzugsgebiet von 8,4 km² Größe im Unterraum Waldenburger Berge des Naturraums Schwäbisch-Fränkische Waldberge. Es erstreckt sich vom Großerlenhau ganz im Osten wenig über den Lochbach- und Häuslesbachsquellen bis zur Mündung in Untersteinbach ganz im Westen etwa 5 km weit. Seine breiteste Stelle misst quer dazu nur etwa 2,5 km. Es grenzt entlang der gesamten nördlichen Wasserscheide auf der Hochebene gegen das Einzugsgebiet des Michelbachs, der weiter abwärts ebenfalls von rechts der mittleren Ohrn zuläuft. Jenseits der östlichen zieht die Bibers südwärts zum mittleren Kocher. Hinter der südöstlichen Wasserscheide liegt ebenfalls auf der Hochebene das Entwässerungsgebiet des Schupbachs, der ebenso der aufwärtigen Ohrn zuläuft wie im Südwesten der nur kurze, ebenfalls in Untersteinbach mündende Dürrenklingenbach jenseits des Sporns, den die Straßensteige von dort nach Büchelberg nutzt. Die größten Höhen von bis 478,8 m ü. NN (am Sträßchen von Obersteinbach ostwärts zum Entlesboden und zur K 2362) werden an der östlichen Bibers-Wasserscheide erreicht. Die Hochebene liegt meist über 460 m ü. NN. Der Steinbach entwässert einen Teil der Waldenburger Berge, welcher definitorisch außer der namengebenden Waldhochebene südlich von Waldenburg auch aufwärtige Teile der Erosionsbucht der Ohrn bis zum Flusslauf umfasst. Von gegenüber stößt der Unterraum Vorderer Mainhardter Wald bis an den Lauf des Vorfluters Ohrn, flussabwärts von der Mündung rechnet deren schon oberhalb nach dem Ort Untersteinbach Steinbacher Tal genanntes weites Flusstal in den Keuper-Waldbergen dann zum Unterraum Öhringer Ebene (Nr. 127.21) im benachbarten Naturraum Hohenloher Ebene. Auf etwa 60 % der Fläche steht Wald, der sich in zwei verschiedene Anteile gliedert: Der größere Teil im Westen, fast drei Viertel, nimmt die Hanglagen zum Tal des Steinbachs ein und umfasst daneben das große Waldgebiet Viehweide auf der rechten Hochebene. Der kleinere mit vor allem dem Großerlenhau säumt den Ostrand auf der Hochebene zum Bibers-Einzugsgebiet. An den Steillagen zum mittleren und unteren Tal dominiert Laubwald, auf den Hochflächen dagegen gibt es große geschlossene Nadelwälder, die im Bereich der flachen und zur Versumpfung neigenden früheren lichten Hutewälder aufgeforstet wurden. Der Fluranteil umfasst fast die ganze Rodungsinsel um Obersteinbach auf der Hochebene, wo der Ackerbau dominiert, und die fast ebenso viel Fläche einnehmenden offenen Tal- und Hanglagen im unteren Lochbach- und Steinbachtal, die vor allem von Grünland und Obstwiesen eingenommen werden. Jeweils über 35 % der Fläche gehören zu Waldenburg – auf der Hochfläche um Obersteinbach – bzw. zu Pfedelbach – unterhalb der Hangkante der Hochebene. Der knapp halb so große Anteil der Michelbacher Teilgemarkung der Stadt Öhringen umfasst ziemlich genau das Forstgewann Waldwiese. Von Büchelberg her ragt ein noch kleinerer, nämlich unter 10 % der Gesamtfläche einnehmender Keil Michelfelder Gemarkung, ein Wald mit Namen Bides, nordwärts bis über den mittleren Häuslesbach-Lauf hinweg. Der Hauptoberlauf und die zwei großen Zuflüsse des Lochbachs/Steinbachs entstehen auf der von Kieselsandstein (Hassberge-Formation) gebildeten flachen Hochebene der Waldenburger Berge. Nach den Klingenanfängen graben sie sich erst in die Unteren Bunten Mergel (Steigerwald-Formation) ein und durchqueren dann einen schmalen Streifen von Schilfsandstein (Stuttgart-Formation), um sich dann schon im Gipskeuper (Grabfeld-Formation) nacheinander zum Steinbach zu vereinen, der im Gipskeuper auch mündet. Das ganze Bachsystem liegt also im Mittelkeuper. An den Talhängen schon vor der Westwende des Lochbachs und danach am rechten Hang liegen großflächige, von der oberen Hangkante bis fast in den Talgrund reichende Rutschmassen, die hier den ursprünglichen Schichtenausstrich verdecken. Das sonst schmale Schilfsandsteinband am Hang ist etwas nördlich der oberen Steigenstraße von Untersteinbach nach Büchelberg entlang deutlich verbreitert. Im Bides sowie im Großerlenhau liegen der sonst höchsten Schicht des Kieselsandsteins Inseln aus Lösssediment quartären Ursprungs auf.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Steinbach (Ohrn)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. Februar 2019)