Schloss Horneck

Schloss Horneck

Schloss Horneck (Bild: Peter Schmelzle)

Das zweitgrößte der Neckarschlösser. 1238 erste Nennung eines Ludovicus de Horneke, 1430-1525 Sitz des Deutschmeisters. Um 1250 werden Konrad von Horneck und seine Söhne Mitglied im Deutschen Orden. Die Burg geht als Schenkung an den Orden. Von 1420-1525 ist Burg Horneck Hochmeistersitz des Deutschen Ordens. 1525 wird die Burg im Bauernkrieg Bauernkrieg zerstört und zwischen 1526 und 1543 wieder aufgebaut. Der Hochmeistersitz wird jedoch nach Bad Mergentheim verlegt. 1724-28 wird die Burg umgestaltet. Seit 1960 beherbergt das Schloss Horneck das Heimathaus Siebenbürgen, das Siebenbürgische Museum und die Siebenbürgen-Bibliothek, das kulturelle Zentrum der Siebenbürgen Sachsen.

Schloss Horneck

Das Schloss Horneck war eine Burg des Deutschen Ordens in Nachbarschaft zu den Neckarburgen Ehrenberg, Guttenberg und Hornberg. Zusammen mit der Burg Guttenberg beherrschte die Burg Horneck die so genannte Deutsche Ebene und die Verbindungswege zwischen Heilbronn und Heidelberg. Die Ursprünge der Burg Horneck liegen im Dunkel. Einziger Hinweis ist eine Urkunde aus dem Jahr 1238, in der ein Ludovicus de Horneck in einer Urkunde erwähnt wird. Möglicherweise kann dies als Hinweis angesehen werden, dass die Herren von Horneck die Gründer und Erbauer der Burg sein könnten, vielleicht um 1200. Um 1250 jedenfalls übergab der Besitzer der Burg, Konrad von Horneck, die Burg sowie seinen Teil an Gundelsheim dem Deutschen Orden und trat zusammen mit seinen beiden Söhnen dem Deutschen Orden bei, der die Burg kräftig ausbaute. Dafür wurde Konrad von Horneck Komtur der neu geschaffenen Kommende Horneck. Von der ursprünglichen Anlage ist kaum noch etwas erhalten. Einzig der Bergfried könnte noch aus der Gründungszeit der Burg stammen. 1294 konnte der Orden den verbliebenen Teil des Ortes Gundelsheim (ehemals Reichsbesitz) vom Ritterstift Wimpfen im Tal erwerben. Mitte des 14. Jh. wird sogar der alte Ort Gundelsheim, am Neckar gelegen, aufgegeben und direkt unterhalb der Burg in Form einer Vorburg neu errichtet. In diese Zeit fällt auch die Verleihung des Stadtrechtes an Gundelsheim. Um 1371, unter Philipp von Bickenbach, gehörte die Kommende Horneck zum Kammergut des Deutschmeisters. 1401 soll der König zweimal auf Burg Horneck verweilt haben. Mit Eberhard von Seinsheim/Saunsheim, von 1420 bis 1443, wurde die Burg Horneck bevorzugter Aufenthaltsort und Erbbegräbnis der Deutschmeister. Eberhard stiftete 1428 in der Burgkapelle eine Gebetsbruderschaft und 1442 ein Ordensspital in Gundelsheim. Nachdem der Deutsche Orden 1410 die wichtige Schlacht bei Tannenberg gegen die vereinigten Polen, Litauer und Livländer verloren hatte, verlegten die (1494/95 in den Reichfürstenstand erhobenen) Deutschmeister 1438 zumindest nominell ihren ständigen Residenzsitz nach Burg Horneck. Damit war Burg Horneck, neben der Marienburg und Riga, der dritte Hauptsitz des Ordens. 1484 wurde der Komtur der Horneck auch Oberamtmann des vormals Mainz'schen Amtes Scheuerberg. Damit war Burg Horneck eine der reichsten Kommenden des Deutschen Ordens. Zur Stärkung des Deutschmeisters gegenüber dem Hochmeister wurden die Einkünfte und Gefälle der Kommende Horneck mit dem Meistertum vereinigt und durch Amtsleute des Deutschmeisters verwaltet. 1423 wird erstmals ein Schreiber des Deutschmeister genannt, um 1486 ein Sekretär mit dem Namen Herbort Thiel und später ein Kanzler mit einer Amtswohnung in Gundelsheim. Mit dem Bauernaufstand 1525 wurde die Burg Horneck, wohl auf Geheiß Götz von Berlichingens, von aufgebrachten Bauern erobert und die Wohn- und Wirtschaftsgebäude völlig zerstört. Deutschmeister Dietrich von Cleen flüchtete nach Heidelberg und verlegte danach seinen Sitz, zunächst als Zwischenlösung gedacht, nach Mergentheim. Nach längerer Zeit entschied man sich aber endgültig für Mergentheim als neuen Residenzsitz, und dies blieb so bis zur Säkularisierung des Ordens 1809. Leider wurde durch die Verwüstungen des Bauernangriffes auch das umfangreiche Archiv der Burg vernichtet. Die Burg verblieb aber im Besitz des Ordens und wurde sofort wieder aufgebaut. Wegen ihrer Beteiligung am Bauernaufstand mussten die Gundelsheimer eine Strafe von 1000 Gulden bezahlen und Frondienste beim Wiederaufbau der Burg Horneck leisten. Hierbei entstand innerhalb der zumeist noch erhaltenen Wehrmauern und -türme ein wuchtiger mehrgeschossiger Renaissancebau, der als unregelmäßiges Siebeneck um den Bergfried herumführt, und der mit zahlreichen Türmen und Erkern verziert war. Auch im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Horneck Schäden, jedoch wurden auch diese umgehend wieder behoben. Von 1720 bis 1724 erfolgte unter Baumeister Franz Keller der Umbau in ein vergleichsweise schmuckloses Barockschloss, wobei die Türme und Erker der Renaissancezeit abgebrochen wurden. Aus Kostengründen wurde auf den ebenfalls geplanten Abriss des Bergfrieds verzichtet. 1730 entstand schließlich das Portal zur Stadt hin, das mit Ordensritter-Grabdenkmälern der früheren Schlosskapelle aus dem 15. und frühen 16. Jh. verziert wurde, die bis heute als Gipsabgüsse erhalten sind. Über dem Portal befinden sich allegorische Gestalten (Tapferkeit mit Säule und Christliche Liebe mit flammender Urne), zwischen denen das Prunkwappen des Hoch- und Deutschmeisters Franz Ludwig von der Pfalz (1664–1732) von zwei Löwen gehalten prangt. Durch die Säkularisierung gelangte Schloss Horneck im Jahre 1805 in den Besitz des Staates Württemberg und wurde als Kaserne genutzt. 1824 kam sie in private Hände und diente u.a. als Spital, Sanatorium, Naturheilanstalt und Bierbrauerei. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Schloss als Amerikanisches Lazarett genutzt. Von 1946 an wurde das Schloss zur Lungenklinik umgebaut, unter der Leitung von Dr. Rudolf Haußer. 1960 zog die Heilanstalt in die neu gebaute Klinik Löwenstein um. Im gleichen Jahr erwarben die in Deutschland lebenden Siebenbürger Sachsen die Anlage und nutzen sie bis heute als Alten- und Ferienheim. Ein gut ausgestattetes Museum unterrichtet über die Siebenbürger Sachsen und die Stadt Gundelsheim.

Erbauer/Besitzer

Erbauer: Herren von Horneck

Besitzer: Deutscher Orden

Kontakt

Stadtverwaltung
Tiefenbacher Str. 16, 74831 Gundelsheim
Tel.: 06269/96-0, Fax: 06269/96-96

(Quelle: Seite "Schloss Horneck". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. Mai 2015)