Markgrafschaft Baden

Erstmalige Erwähnung: 1112

Die Markgrafschaft Baden ist ein historisches Territorium im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Sie wurde 1112 bereits so genannt und existierte zunächst bis zur Teilung 1535 in die Markgrafschaft Baden-Durlach und die Markgrafschaft Baden-Baden. 1771 lebte sie mit deren Wiedervereinigung wieder auf, bis sie 1803 im Kurfürstentum und 1806 im Großherzogtum Baden aufging. Das regierende Haus Baden war mit den Zähringern stammverwandt.

Markgrafschaft Baden

Der Gründer der Dynastie der badischen Markgrafen war Hermann I. (1052-1074), der ältere Sohn Herzog Bertholds von Kärnten (1024-1078). Sein Sohn Graf Hermann II., Graf im Breisgau, nannte sich zunächst Markgraf von Limburg, dann im Jahre 1112 erstmals Markgraf von Baden. Er hatte das Gebiet um Baden-Baden durch den Ausgleich der Zähringer mit den Staufern um das Herzogtum Schwaben erlangt und führte den von seinem Vater ererbten Markgrafentitel – ursprünglich jener der Mark Verona – in Verbindung mit dem neuen Herrschaftszentrum, der Burg Hohenbaden (Altes Schloss) in Baden-Baden. Das ursprüngliche Herrschaftszentrum am mittleren Neckar um Backnang, Besigheim und die neu erworbenen Gebiete am Oberrhein konnten erst 1219 durch den Erwerb Pforzheims aus dem Erbe des welfischen Pfalzgrafen Heinrich verbunden werden. Im 12. und 13. Jahrhundert waren die Badener Parteigänger der Staufer, zwischen Backnang und Stuttgart, im Karlsruher Raum, im Nordschwarzwald und im Breisgau erfolgte der territoriale Ausbau der Markgrafschaft. Wichtig für die Festigung der Markgrafschaft war der Erwerb der Hälfte der Herrschaften Lahr und Mahlberg im Jahre 1442, wodurch ein Bindeglied zwischen dem südlichen breisgauischen Teil und dem nördlichen Gebiet um Baden-Baden gewonnen wurde. Das späte Mittelalter sah den Ausbau Badens hin zum fürstlichen Territorialstaat (Verwaltung, Finanzen), Baden wurde zu einem bedeutenden Territorium zwischen den habsburgischen Besitzungen in Breisgau und Ortenau und dem württembergischen Herzogtum. Ab 1190 gab es eine Hachberger Linie, die 1415 von Markgraf Bernhard I. (1372–1431) zurückgekauft wurde, allerdings ohne die Sausenberger Landesherrschaft, die erst 1503 an die badische Hauptlinie fiel. Durch Erbteilung wurde Baden 1535 in die Territorien Markgrafschaft Baden-Durlach (mit Hachberg-Sausenberg) und Markgrafschaft Baden-Baden aufgespaltet. Markgraf Karl Friedrich von Baden-Durlach beerbte 1771 die katholische Linie Baden-Baden und gliederte sie in seine Herrschaft ein. Residenz war Karlsruhe, wohin Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach 1715 seine Residenz verlegt hatte. In Karl Friedrichs Amtszeit entwickelte sich das ab 1771 Markgrafschaft Baden genannte Gebiet über ein Kurfürstentum (1803–1806) unter bedeutenden Gebietszuwächsen zum Großherzogtum Baden (1806–1918).

Baden

Baden ist ein historisches Territorium im Westen Baden-Württembergs und eine daraus hervorgegangene Regionsbezeichnung. Seit dem hohen Mittelalter herrschten mehrere Linien des gleichnamigen Adelsgeschlechts über unterschiedliche Fürstentümer in Südwestdeutschland, die "Baden" im Namen führten. In der napoleonischen Zeit entstand bis 1806 unter deutlichem Gebietszuwachs das Großherzogtum Baden als souveräner Staat mit Karlsruhe als Hauptstadt. Mit der Reichsgründung 1871 wurde Baden zum Bundesstaat innerhalb des Deutschen Reiches. Bis 1918 war Baden als Großherzogtum eine Monarchie (zunächst absolutistisch, dann konstitutionell), von 1918 bis 1933 eine demokratische Republik und von 1933 bis 1945 Teil der Hitlerdiktatur im nationalsozialistischen Reich. Die Grenzen blieben bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bestehen. Von 1947 bis 1952 bestand ebenfalls ein Land Baden mit der Hauptstadt Freiburg im Breisgau, das aber infolge der alliierten Besetzung Deutschlands nur die Südhälfte des historischen Badens umfasste. Nordbaden war in dieser Zeit Teil von Württemberg-Baden. 1952 gingen Südbaden und Württemberg-Baden zusammen mit Württemberg-Hohenzollern im neu geschaffenen Bundesland Baden-Württemberg auf. Während der heutige Zuschnitt der baden-württembergischen Regierungsbezirke und Landkreise von den historischen Grenzen abweicht, ist der Name "Baden" nach wie vor weithin als Bezeichnung für die Region des früher selbständigen Staates im Gebrauch. Die historischen Grenzen finden sich zudem heute noch bei zahlreichen Organisationen wie etwa Sportverbänden, Kirchen und Sozialverbänden.

Wappen
Wappen der Markgrafen von Baden (Baden) in der Zürcher Wappenrolle

Wappen der Markgrafen von Baden (Baden) in der Zürcher Wappenrolle (Bild: Autor unbekannt - Züricher Wappenrolle)

Das Wappen Badens ist einerseits das Wappen des Hauses Baden, andererseits das Staatswappen der mit dem Herrschaftsgebiet des Hauses in Zusammenhang stehenden Territorien. Das Stammwappen Badens ist auf gelbem (heraldisch: goldenem) Grund ein roter Schrägbalken (immer von heraldisch rechts oben nach links unten). Zu verschiedenen Zeiten wurden weitere Bestandteile zu typischen Merkmalen badischer Wappen, so der Greif im Wappen der Zähringer oder der Wahlspruch Fidelitas (deutsch: Treue).

Stammsitz: Burg Hohenbaden (Altes Schloss) in Baden-Baden

(Quellen: Seite "Markgrafschaft Baden". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. Juni 2018; Seite "Baden (Land)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. Oktober 2018)