Herren von Eyb

Erstmalige Erwähnung: 1165

Beschreibung:
Eyb ist der Name eines fränkischen Uradelsgeschlechts. Der gleichnamige Stammsitz der Familie, Eyb, ist heute ein Ortsteil der Stadt Ansbach in Mittelfranken. Der Name des Geschlechts wechselte zwischen Iwe, Ywe, Ibe, Eib und Eyb. Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich 1165 mit Tiederich de Iwe. Die Herren von Eyb hatten ihre Lehen von den Burggrafen von Nürnberg (den späteren Markgrafen von Brandenburg) und den Fürstbischöfen von Eichstätt. Angehörige des Geschlechts erlangten im Laufe der Zeit großen Einfluss und hohe Ämter hauptsächlich auf religiösem Gebiet.

Beschreibung

Die Familie teilte sich früh in zwei Hauptstämme, die Pilgrim von Eyb, die als Ratsgeschlecht ins Nürnberger Patriziat gelangten und später erloschen sind, und die Pfauen von Eyb (ursprünglich mit einem Pfauenhals im Wappen, später ebenfalls mit Pilgermuscheln und dem Pfauenhals als Helmzier), die in die Fränkische Ritterschaft aufgenommen wurden. Von Letzteren nahm Georg von Eyb 1235 auf einem Turnier in Würzburg teil. Die Stammreihe beginnt mit Ludwig von Eyb, Obersthofmeister bei Kaiser Karl IV. Seine Enkel Martin und Ludwig begründeten die Linien Vestenberg (1435 erworben, 1724 an die Markgrafen von Ansbach verkauft) und Runding (in der Reformationszeit für knapp 70 Jahre im Besitz). Ludwig von Eyb († 1438) begleitete den Markgrafen Friedrich von Brandenburg 1415 zum Konzil von Konstanz. Albrecht von Eyb († 1475) war Domherr zu Bamberg, Würzburg und Eichstätt und ein bedeutender zeitgenössischer Schriftsteller und früher Humanist in Deutschland. Er verfasste unter anderem die Margarita poetica. Sein Neffe Ludwig von Eyb der Jüngere (1450–1521) war ein Hofbeamter, Heerführer und Schriftsteller, der um 1500 ein Kriegsbuch verfasste und später die Lebensgeschichte des Wilwolt von Schaumberg niederschrieb. Gabriel von Eyb aus der Linie Runding war von 1494 bis 1535 Fürstbischof von Eichstätt, ebenso wie Johann Martin von Eyb aus der Vestenbergischen Linie von 1697 bis 1704. Der ebenfalls aus letzterer Linie stammende Martin von Eyb wurde 1580 zum Fürstbischof von Bamberg erwählt und übte das Amt bis kurz vor seinem Tod 1583 aus. Weitere Kanoniker in Eichstätt waren, neben Albrecht von Eyb, folgende Familienangehörige: Wilhelm († 1453), Johannes († 1466), Albert († 1475), Sigismund († 1483) (alle auf einem Gemeinschaftsepitaph im Mortuarium des Eichstätter Domes erwähnt) und Christoph Gustav von Eyb († 1797). Die Herren von Eyb gehörten im 17. und 18. Jahrhundert wegen des Besitzes bzw. Teilbesitzes von Dörzbach, Hobbach und Messbach zur Reichsritterschaft im Ritterkanton Odenwald und während des 16. bis 18. Jahrhunderts wegen Wiedersbach, Rammersdorf, Neuendettelsau und Vestenberg zum Ritterkanton Altmühl des fränkischen Ritterkreises. Außerdem waren sie im 16. und 17. Jahrhundert in den Ritterkantonen Neckar, Donau und Kocher des schwäbischen Ritterkreises, wegen des Besitzes bzw. Teilbesitzes von Riet, Burtenbach, Reisensburg, Mühlhausen am Neckar und Freudental, immatrikuliert. Im Fürstentum Brandenburg-Ansbach wurde dem Geschlecht die Erbkämmererwürde zugesprochen und im Hochstift Eichstätt die Erbschenkenwürde. Heinrich Ludwig von Eyb erhielt von Kaiser Leopold I. am 23. August 1694 den Reichsfreiherrenstand. Im Königreich Bayern wurden 1813 alle noch blühenden Linien und deren Nachkommen in die Adelsmatrikel bei der Freiherrenklasse eingetragen. Durch den Besitz der Herrschaft Dörzbach gehörten die Herren von Eyb auch dem ritterschaftlichen Adel des Königreiches Württemberg an. Schloss Reisensburg war von 1763 bis 1851 im Besitz der Familie. Heute sind noch vier Schlösser im Besitz der Freiherren von Eyb: Schloss Neuendettelsau (seit 1518, im Landkreis Ansbach in Mittelfranken), Schloss Rammersdorf (Gemeinde Leutershausen, Landkreis Ansbach; seit 1571), Schloss Dörzbach sowie Schloss Ebermannsdorf (in der Oberpfalz, Landkreis Amberg-Sulzbach, seit 1972).

Wappen
Wappen nach Scheibelers Wappenbuch

Verschiedene unbekannte Künstler - Bayerische Staatsbibliothek Cod.icon. 312 c 1450 - 1480 (Scheibler'sches Wappenbuch)

Das Wappen der Herren von Eyb bestand bis zum Jahre 1352 aus einem Pfauenhals auf Helm und Schild. Allein Ludwig II. von Eyb, der 1341 ins gelobte Land pilgerte, erhielt nach seiner Rückkehr vom Kaiser auf sein gestelltes Ersuchen, da er der letzte seines Stammes sei, die Erlaubnis, für sich und seine Nachkommen ein neues Wappen zu führen: drei Meermuscheln in Silber, weil er nach Palästina gezogen war, auf dem Helm eine goldene Krone, weil er des Kaisers treuer Diener gewesen war, und in der Krone einen halben Pfau mit Schwanenflügeln. Die Kaiserin, deren Hofmeister er war, verehrte ihm bei dieser Gelegenheit einen Ring mit einem Türkis und bedeutete ihm, dass der Pfau auf dem Helm den Ring zum steten Andenken um den Hals tragen solle.

Schloss Eyb

Schloss Eyb (Bild: Xocolatl)

Stammsitz:Eyb (heute Stadtteil von Ansbach)
Besitzungen in der Region Heilbronn-Franken: Schloss Eyb in Dörzbach

(Quelle: Seite "Eyb (Adelsgeschlecht)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. Februar 2021)