Grafen von Wertheim

Erstmalige Erwähnung: 1132

Beschreibung:

Burg Wertheim

Burg Wertheim (Bild: Bernd Flicker)

Die Grafen von Wertheim waren ein mittelrheinisch-fränkisches Adelsgeschlecht. Bei der ab 1132 als Grafen von Wertheim auftretenden Adelsfamilie handelt es sich nach Wolfgang Hartmann um einen Zweig der Reginbodonen. Im Schutze der von den Grafen links des Mains, am rechten Ufer der Taubermündung, erbauten Burg Wertheim entstand die Stadt Wertheim. Sie entwickelte sich zum Mittelpunkt der bis 1806 bestehenden Grafschaft Wertheim. Frühe Wohnsitze besaß die Familie der Grafen von Wertheim auch in Schweinberg bei Hardheim und in Mosbach im Bachgau (Gemeinde Schaafheim), wo sie um 1200 ein Johanniterkloster gründeten. 1323 erbten sie einen Teil der Herrschaft Breuberg mit der gleichnamigen Burg. Bis 1497 konnte sie sämtliche anderen Teile daran an sich bringen und bauten die Burg zur Residenz der jüngeren Linie aus. Einige Wertheimer Grafen sind in der Kirche von Sandbach begraben. Die Grafen von Wertheim hatten Verbindung zu Martin Luther, was sich an der frühen schriftlichen Bitte des damaligen Grafen Georg II. um Vermittlung eines evangelischen Predigers zeigte. Im Jahre 1522 zog bereits der erste evangelische Prediger nach Wertheim. Auf Luthers Empfehlung kam Jakob Strauß nach Wertheim, der aber kurz danach Wertheim verlassen musste. Ähnlich erging es auch dem ehemaligen Kartäusermönch, Franz Kolb, der 1525 nach einjährigen Wirken Wertheim verlassen musste. Erst mit dem ehemaligen Franziskanische Ordenmönch Johann Eberlin von Günzburg sollte Georg II. im Sinne M. Luthers die Grafschaft Wertheim reformieren. Nach dem Tod von Georg II. im Jahre 1530 führte seine Ehefrau, Barbara von Wertheim, als vormundschaftliche Regentin die Reform der Kirche fort. Zum Nachfolger Eberlins wurde der ehemalige Augustinerordenmönch Andreas Hoffrichter von Graf Michael II. ernannt. Mit Graf Michael III. starben die Grafen von Wertheim 1556 im Mannesstamm aus. Die Grafschaft Wertheim kam auf dem Erbweg an die Grafen (später Fürsten) von Löwenstein, die sich seither nach Wertheim Löwenstein-Wertheim nennen. Ansprüche auf Wertheim erbten auch die Grafen zu Stolberg.

Wappen
Wappen der Grafen von Wertheim, vermehrt mit dem der Herrschaft Breuberg, im Scheiblerschen Wappenbuch

Wappen der Grafen von Wertheim, vermehrt mit dem der Herrschaft Breuberg, im Scheiblerschen Wappenbuch (Bild: verschiedene unbekannte Künstler - Bayerische Staatsbibliothek Cod.icon. 312 c 1450-1480 Scheibler'sches Wappenbuch , älterer Teil Franken Grafen von Wertheim)

Das Stammwappen zeigt in von Gold über Rot geteiltem Schild oben einen schwarzen wachsenden Adler, unten drei (2:1) silberne Rosen. Auf dem Helm ein wachsender goldener Adler. In der Folge, besonders im 15. Jahrhundert, wurden die Farben nicht immer eingehalten: Indem die jüngere Linie zur Unterscheidung von der älteren Linie andere Farben annahm. Darin liegt begründet, dass später die silbernen Rosen im blauen Feld erscheinen, welche Farbgebung dann beibehalten wurde. Mit dem Beginn des 15. Jahrhunderts, als sich das Geschlecht in eine ältere und eine jüngere oder Breuberger Linie teilte, wurde der Wappenschild der letzteren zur Unterscheidung in vier Felder aufgeteilt und im zweiten und dritten Feld das breubergische Wappen dargestellt. Nach dem Aussterben der älteren Linie wurde auch das frühere, einfache Wappen wieder gezeigt, da die Vierteilung als Unterscheidungsmerkmal nicht mehr notwendig war.

Stammsitz: Burg Wertheim

Besitzungen in der Region Heilbronn-Franken: Grafschaft Wertheim

(Quelle: Seite "Grafen von Wertheim". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. August 2018)