Burgruine Wertheim

Burgruine Wertheim

Burgruine Wertheim (Bild: Bernd Flicker)

Erbaut: Spätes 12. Jh., erweitert im 15. und 16. Jh.

Staufische Anlage. Ruine einer der größten Steinburgen Süddeutschlands. Umfangreiche Wehranlagen: Wuchtiger Bergfried, der mit 25 m Höhe einen herrlichen Rundblick ermöglicht; Zehn-Ring-Turm, Oberes Bollwerk; Unteres Bollwerk (alle Mitte 15. Jh.).

Burg Wertheim

Die Burg Wertheim ist die Ruine einer Höhenburg auf einer hohen, schmalen Bergzunge zwischen den beiden Tälern von Main und Tauber oberhalb der Stadt Wertheim. Sie ist eine der ältesten Burgruinen Baden-Württembergs. Die Burg Wertheim wurde 1183 erstmals urkundlich erwähnt und von der Oberburg ausgehend bis zu ihrer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg in mehreren Bauperioden zu einer großzügigen Burganlage erweitert. Von der Oberburg stehen noch der Bergfried (um 1200) sowie der Palas aus dem zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts. An den Palas schließt ein weiterer Wohnbau an, in dem Reste einer älteren Anlage erhalten sind. "Die Stadt war eine planmäßige Gründung zu Füßen der Burg [...] Mit dem Bau der Stadtbefestigung muß wohl schon um 1200 begonnen worden sein; sie umschloß schließlich Burg und Stadt mit einem Mauerring." Die ursprüngliche Siedlung lag auf dem anderen Ufer des Main, denn "bis ins hohe Mittelalter führte Kreuzwertheim den Namen Wertheim, der soviel bedeutet, wie "erhöhtes Land am Wasser". Der Name auf -heim kennzeichnet diese Siedlung als frühe Gründung, die wohl in der Zeit der fränkischen Landnahme entstanden ist. Die Grafen von Wertheim, Angehörige des fränkischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen, nannten sich erstmals 1132 nach Wertheim. In diesem Jahrhundert wurde mit dem Bau der Burg begonnen, die sich auch zu einem kulturellen Mittelpunkt entwickelte. Der Dichter Wolfram von Eschenbach stand in enger Verbindung mit den Grafen von Wertheim. Seine Anwesenheit auf der Burg kann als sicher angenommen werden. Der Hinweis Wolframs im 4. Buch des Parzival: "min herre der grave von Wertheim" ist Grundlage der Annahme, dass er ihn auch in der Burg der Grafen schrieb. Die Niederschrift, die allgemein angenommen zwischen 1200 und 1210 erfolgte, fällt dadurch in die Regierungszeit des Wertheimer Grafen Poppo II. ab 1212: "Es ist anzunehmen, daß Graf Poppo, der [seit 1190] in der Umgebung Kaiser Heinrichs VI. weilte, der als Minnesänger bekannt ist, sich ebenfalls für die höfische Dichtung der Zeit interessiert hat." Die Bekanntschaft beider könnte somit auch schon vor der Regierungszeit Poppos begonnen haben. "Einigermaßen gesichert ist hingegen nur, daß Wolfram als Ministerialer der Wertheimer Grafen Güter in Obereschenbach und Pleinfeld bei Ansbach zu Lehen hatte, denn Wertheimer Besitz und Hoheitsrechte sind an jenen Orten und in der betreffenden Zeit und auch noch später urkundlich bezeugt." 1556 starb das Grafengeschlecht von Wertheim aus. Ihm folgte Ludwig Graf zu Stolberg-Königstein, der 1598 von einem seiner Schwiegersöhne, Graf Ludwig von Löwenstein, abgelöst wurde. Durch eine Pulverexplosion wurden 1619 Teile der Burg zerstört. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg von den Schweden besetzt, und durch den Beschuss der kaiserlichen Truppen 1634 folgten weitere Zerstörungen. Seitdem liegt sie in Trümmern. Ab 1982 wurde die Burgruine mit erheblicher Unterstützung des Landes Baden-Württemberg saniert. Seit 1995 ist sie im Besitz der Stadt Wertheim, die sie den Vorbesitzern, den ehemaligen Adelsgeschlechtern Löwenstein-Wertheim-Freudenberg und Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, abkaufte. Hinter einem tiefen Halsgraben stehen die Bauten auf höhengestaffeltem Felsterrain. Zusätzlich war die Burg durch die starken Außenwerke der Zeit nach 1400 gesichert, und Flügelmauern verbanden sie mit der Stadt, die sich in ihrem Schutz entwickelte. Auf östlicher Seite von einer hohen Mantelmauer umschlossen, steht inmitten der Oberburg der schlanke Bergfried. Das Palasgebäude, ehemals mit Burgkapelle, vervollständigt das Bauprogramm der ältesten Burganlage, von der noch dreiteilige Fenstergruppen der Stauferzeit erhalten sind. Durch einen achteckigen Treppenturm mit einem schönen Portal von 1562 werden Palas und Wohnbau miteinander verbunden. Auf deutlich tieferer Bergstufe steht die Vorburg, die immer weiter zur Wohnburg ausgebaut wurde. Heute eine imposante Ruine, übertrifft der um 1600 errichtete "neue" Löwensteiner Bau den stattlichen Johannesbau. Richtung Taubertal stößt ein spätgotischer Altan mit durchbrochener Maßwerkbrüstung hervor. Der Archivbau über dem Torhaus stammt noch aus der Barockzeit. Der etwa 25 m hohe Bergfried kann als Aussichtsturm bestiegen werden und bietet einen sehr guten Blick auf Wertheim sowie Tauber und Main.

Erbauer

Grafen von Wertheim

Besitzer

Ludwig Graf zu Stolberg-Königstein, Grafen von Löwenstein

Öffnungszeiten

Pendelverkehr vom Spitzen Turm zur Burg mit dem "Burgbähnle" im Sommerhalbjahr.

Öffnungszeiten Besichtigung: Täglich von 09.00 bis Einbruch der Dämmerung. Wetterbedingte Schließung in den Wintermonaten möglich.

Öffnungszeiten Restaurant "Burg Wertheim":

April bis Oktober: täglich 11.00-23.00 Uhr

März, November, Dezember: Freitag bis Sonntag und Feiertag 11.00-20.00 Uhr

Januar bis Mitte März geschlossen, Reservierungen auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

Kontakt

Tourismus Wertheim GmbH
Gerbergasse 16, 97877 Wertheim
Tel.: 09342/93509-0, Fax: 09342/93509-20
info@tourismus-wertheim.de, www.tourismus-wertheim.de

Restaurant "Burg Wertheim"
Schlossgasse 11, 97877 Wertheim
Tel.: 09342/913238, Fax: 09307/99186
info@burgwertheim.de, www.burgwertheim.de

Schlösschen im Hofgarten

Schlösschen im Hofgarten

Schlösschen im Hofgarten (Bild: Dem Zwickelbert sei Frau)

In etwa 10 Gehminuten Entfernung von der Altstadt liegt am Ortseingang von Wertheim das Museum "Schlösschen am Hofgarten". Das sanierte Kleinod aus dem Jahr 1777 war einst Sommerhaus des Grafen Friedrich Ludwig von Löwenstein-Wertheim-Virneburg und beherbergt heute drei herausragende Kunstsammlungen: „Gemälde und Aquarelle der Berliner Secession“, (Stiftung Wolfgang Schuller) mit Werken von Max Liebermann, Max Slevogt, Lovis Corinth und vielen anderen Künstlern der Berliner Secession unter der Präsidentschaft Liebermanns. Die Sammlung "Maler des 19. Jh. aus dem Rhein-Main-Neckar-Raum" umfasst u.a. Gemälde von Carl Rottmann, Theodor Verhas und Bernhard Fries. Die Privatsammlung "Porcelaine de Paris" zeigt eine wechselnde Auswahl an Porzellanen von Dagoty, Darte, Sévres und anderen französischen Manufakturen aus der napoleonischen Zeit. Umgeben von einem englischen Landschaftsgarten bietet das Schlösschen Gelegenheit zum Lustwandeln. Der um 1814/16 angelegte Park mit Rundtempel, einem so genannten "Hungerdenkmal" und anderen Elementen englischer Gartenarchitektur erstrecke sich ursprünglich bis zur Wertheimer Burg und wurde nach historischen Plänen wiederhergestellt. Führungen durch Museum, Sonderausstellungen und Park sowie Veranstaltungen im Saal der ehemaligen Orangerie werden angeboten. Der Raum kann auch für Feierlichkeiten gemietet werden. Im Park "Café und Restaurant am Schlösschen".

Öffnungszeiten

April- November:
Mittwoch-Samstag 14.00-17.00 Uhr
Sonntag, Feiertage 12.00-18.00 Uhr.
Führungen nach Vereinbarung auch außerhalb der Öff-nungszeiten und während der Winterpause möglich.

Kontakt

Museum Schlösschen im Hofgarten
Würzburger Straße 30, 97877 Wertheim
Tel.: 09342/301511 (Grafschaftsmuseum), Fax: 09342/301520
www.schloesschen-wertheim.de, museum@schloesschen-wertheim.de

Träger:
Stiftung Schlösschen im Hofgarten
Bürgermeister Wolfgang Stein
Mühlenstraße 26, 97877 Wertheim
Tel.: 09342/301150, Fax: 09342/301501
w.stein@schloesschen-wertheim.de

Wissenschaftliche Leitung:
Dr. Jörg Paczkowski
c/o Grafschaftsmuseum Wertheim
Rathausgasse 6-10, 97877 Wertheim
j.paczkowski@schloesschen-wertheim.de

Gastronomie:
Cafe & Restaurant am Schlösschen
Hofgartenstr. 2, 97877 Wertheim
Tel.: 09342/9348437
info@sahnehaeubchen-hofgarten.de, www.sahnehaeubchen-hofgarten.de

(Quellen: Seite "Burg Wertheim". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. Juli 2018, Seite "Wertheim". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 22. Juli 2018 und Stadt Wertheim)