Berwanger Bach

Länge 10,2 km
Quelle Ilmenwald bei Kirchardt
Quellhöhe 268 m. ü. NN
Mündung Bei Richen in die Elsenz
Mündungshöhe 182 m. ü. NN
Höhenunterschied 86 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Kuhbach, Saubach

Der Berwanger Bach hieß oder heißt abschnittsweise auch Feldgraben, Birkenbach und Alte Bach. Er entsteht unter dem Namen Feldgraben in der Nordostspitze des Kirchardter Gemeindegebietes als ein Graben neben einem Feldweg, der wenig nördlich des Fürfelder Karlshofes von der westlich des Ilmenwaldes laufenden K 2142 abzweigt.

Berwanger Bach

Der Berwanger Bach entsteht unter dem Namen Feldgraben in der Nordostspitze des Kirchardter Gemeindegebietes als ein Graben neben einem Feldweg, der wenig nördlich des Fürfelder Karlshofes von der westlich des Ilmenwaldes laufenden K 2142 abzweigt. Diesem Feldweg folgt der junge Bach die ersten knapp zwei Kilometer nach Südwesten und unterquert dabei mit ihm zusammen die A 6 im Bereich des sogenannten Flugplatzes. Jenseits schwenkt er bald am Zulauf eines Grabens, der aus Richtung Bad Rappenau-Grombach neben der Straße nach Kirchardt einherzieht, in dessen Richtung nach Süden und erreicht gleich das Dorf. Den Siedlungsbereich durchquert er verdolt und nimmt hier drei Zuflüsse von links auf: am Dorfanfang einen etwa 1 km langen Zulauf, der den Nordrand des Waldstückes Kettend entlangläuft; in der Ortsmitte an der Rappenauer Straße den um die Hälfte längeren Saubach, der auf den Heuäckern seinen Anfang nimmt; und am anderen Siedlungsrand an der Heilbronner Straße den rund 2 km langen Wassergraben "Kurzer See", der am Rande des Lichtwaldes entsteht. Danach läuft das Gewässer unter dem Namen Berwanger Bach, neben einem Feldweg und begleitet von der Talstraße (L 1110), weiter nach Süden aus dem Dorf. Vor den ersten Gebäuden von Berwangen mündet wiederum von links der über 2 km lange Windengraben längs eines Feldweges, am Zufluss wird der Berwanger Bach schon Birkenbach genannt, im oberen Mündungswinkel liegt hier ein kleiner Teich. Am Westrand der dahinter auf der linken Seite beginnenden Gewerbezone Berwangens fließt der Bach neben der Straße Am Bruchgraben einher. Wo ihn dort aus dem Gewerbegebiet heraus die Straße Am Kandel quert, münden von beiden Seiten unbeständige Zuflüsse, der rechte aus den Äckern südlich des Waldstücks Lindenteich; der linke Hausener Graben aus der Flurbucht Hausener Eck vor dem nördlichen Berwanger Wald läuft in einem Grünstreifen neben der Gewerbestraße. Wo sie am Bach gegeneinander enden, trägt der Berwanger Bach den Namen Alte Bach. Am Nordrand des Berwanger Siedlungsbereichs läuft den rechten Hügel herunter neben der Straße aus Ittlingen der Gänsäckergraben dem Bach zu, der hier dann gleich die Hausener Straße unterquert; links am Ufer oder in der Aue stehen hier nur wenige Häuser, darunter die einst von ihm gespeiste Obere Mühle des Dorfes 150 m links des heutigen Laufes an der Fürfelder Straße, am Ostrand der auf der rechten Seite sogar noch breiteren Bachaue. Der Bach dreht nun auf Südwestkurs, lässt den größeren noch folgenden Teil Berwangens rechts liegen, er tritt ins Landschaftsschutzgebiet Berwanger Bachtal zwischen Kirchardt-Berwangen und Eppingen-Richen ein und die Talsohle verengt sich wieder stark. Daraufhin rückt linksseitig das recht große Waldgebiet des Bürgerwaldes ans Ufer. Längs von dessen Nordrand fließt der 2,5 km lange Kuhbach zu, aus dessen Mitte der Wassergraben "Schulwiese", mit 2,8 km der längste Zulauf des Berwanger Bachs überhaupt. Spätestens hier nennt er sich nun endgültig Berwanger Bach. Kurz bevor er den Siedlungsrand Richens erreicht, liegen rechts am Hang alte aufgelassene Steinbrüche, er geht danach in eine enge Linkskurve nach Süden, läuft zwischen einem neuen Siedlungsteil am östlichen und dem Ortskern Richens am westlichen Ufer hindurch und teilt sich in zwei nahe Arme, die unter der Brücke der Straße nach Gemmingen hindurchziehen und dann gleich in der Elsenzaue wieder nach Westen drehen. Der rechte, untere Schanzgraben umringt eng im Süden den Ortskern Richens und mündet wenig unterhalb der sie überspannenden Brücke von rechts und im spitzen Winkel in die nach Norden fließende Elsenz, während der rechte, etwas kürzere und offizielle Unterlauf gegenüber dem Richener Haltepunkt der Elsenztalbahn nach 10,2 km den Fluss im rechten Winkel erreicht. Ganz kurz zuvor quert ihn noch ein von weit oberhalb kommender rechter Auenbach der Elsenz, der danach in den Schanzgraben einfließt. Der Berwanger Bach hat ein Einzugsgebiet von 22,1 km² Größe, das seinen größten Durchmesser von Nordost nach Südwest zur Mündung hat und linksseitig meist etwas breiter als rechtsseitig ist. Es grenzt im Norden an den Zulaufbereich des Insenbachs, der ebenfalls nach Westen zur Elsenz fließt. Im Nordosten entwässert der Konkurrent Fürfelder Bach über den Böllinger Bach östlich zum Neckar. Im Osten und Südosten fließen deren Zufluss Massenbach und die Lein selbst ebenfalls zum Neckar. Im Süden liegt der Einzugsbereich des kleineren Elsenz-Zuflusses Staudbach, im Westen passiert diese selbst und nimmt kleinere Zuflüsse von Osten auf. Nur im Nordwesten konkurrieren noch einmal etwas längere Elsenz-Zuläufe, nämlich der Bockschafter Bach und zuletzt die Binsenklinge. Die Wasserscheide ist in der flachhügeligen Kraichgau-Landschaft, die der Bach durchfließt, meist wenig ausgeprägt. Außer den im vorigen Abschnitt schon genannten Bachanrainern haben noch die Stadt Bad Rappenau und die Gemeinden Massenbachhausen und Gemmingen kleine Anteile am Rande des Einzugsgebiets. Das Berwangerbachtal liegt im waldarmen und fast überall von intensivem Ackerbau geprägten Kraichgau. Im Bereich von Berwangen ist der Bach selbst begradigt, weiter talab hat sich ein naturnaher, mäandrierender Tieflandbach erhalten, der durchweg von Ufergehölz begleitet ist und in dem ursprüngliche Schwarzerlen und Eschen vorherrschen. Im an der Südseite seines Unterlaufs liegenden Bürgerwald überwintern Amphibienarten (Erdkröte, Grasfrosch, Wechselkröte, Laubfrosch und Kammmolch), die im Frühling und Sommer in der Aue oder in Grund- und Regenwassertümpeln der am Nordhang gegenüberliegenden alten Abbaue leben. Durch Verordnung wurde das 74 ha große Landschaftsschutzgebiet "Berwanger Bachtal bei Eppingen-Richen" ausgewiesen, das sich, am südlichen Ortsrand Berwangens beginnend, als schmales Band über mehr als drei Kilometer längs des Bachlaufs bis an den östlichen Siedlungsrand von Richen hinzieht. Es umfasst vor allem die Talaue und den Nordhang des Tales bei den alten Steinbrüchen und ist erfüllt von einem Mosaik an Kleinstrukturen – Fließ- und Stillgewässern und Feuchtgebieten, Gehölzen am Ufer, in der Aue und in der Flur, verschiedenerlei Wiesen, Rainen, Saumstreifen, Waldrändern, Böschungs- und Sukzessionsflächen sowie ehemaligen Abbauflächen – die einen Biotopverbund auch mit dem Bürgerwald bilden und in dem Lebensräume vieler Pflanzen- und Tierarten liegen, die zum Teil gefährdet sind. Der unterste Lauf des Baches liegt in einem Wasserschutzgebiet. In der Berwanger Ortsmitte und am östlichen Ortsrand von Richen unmittelbar am Bach steht jeweils eine Eiche unter Naturschutz. Einzugsgebiet und Lauf des Berwanger Bach liegen fast ganz im Gipskeuper (Grabfeld-Formation) des Mittleren und im Lettenkeuper (Erfurt-Formation) des Unteren Keupers. Die flachen Hänge sind dabei überwiegend und die Randhügel teilweise von quartärem Löss-Sediment überdeckt. Den mittleren, flachen und breiten Talbereich füllen Auensedimente aus derselben Zeit. Der Quellbach Feldgraben entsteht nahe einer Hügelkappe im Gipskeuper und erreicht schon vor dem Einschwenken auf die südlich laufende Talachse vor Kirchardt den Lettenkeuper. Hinter dem Dorf weitet sich vor der Berwanger Gewerbezone die Talebene, ab dort läuft der Bach im Auensediment. Weiter talab in seinem Westlauf erreicht er kurz vor Richen den Oberen Muschelkalk, erkennbar an der hier einsetzenden Reihe aufgelassener Steinbrüche am rechten Hang, die die Schichtgrenze von Lettenkeuper zu oberem Muschelkalk aufschließen. Beide Mündungsäste laufen im Auensediment des Elsenztales aus.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Berwanger Bach". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 22. Juli 2018)