Glattenzainbach

Länge 6.5 km
Quelle Bei Gschwend
Quellhöhe 550 m. ü. NN
Mündung Bei Fichtenberg in die Fichtenberger Rot
Mündungshöhe 340 m. ü. NN
Höhenunterschied 210 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Diverse Klingenbäche
Glattenzainbach

Glattenzainbach (Bild: Dirk Schieber)

Der Glattenzainbach ist ein 6,5 km langer Bach, der bei Fichtenberg von rechts und Süden in die Fichtenberger Rot mündet.

Glattenzainbach

Der Glattenzainbach entspringt am Nordrand der schon von einigen Bachläufen zergliederten Liashochfläche des Welzheimer Waldes in der Nordwestspitze des Gschwender Gemeindegebietes. Etwa hundert Meter nordwestlich von dessen Streusiedlungshof Hengstberg entsteht er am Beginn des Hangwaldes hinunter zur niedrigeren Stubensandstein-Höhenstufe (Löwenstein-Formation) um Murrhardt-Kirchenkirnberg. Er läuft rasch die bewaldete Geländestufe hinab und kehrt sich dann in der freien Flur vor der L 1150 nach Osten, die hier zu Füßen ihrer schlingenreichen Waldsteige von Kaisersbach herab schon fast Kirchenkirnberg erreicht hat, um zunächst von rechts zwei kurze Bäche aufzunehmen, die mitsamt ihren Zuflüssen mehr oder weniger weit oben an derselben Stufenkante entstehen. Dann dreht er nach Nordosten, speist kurz vor seiner Unterquerung der nun aus dem Dorf heraus nach Osten zur B 39 weiterlaufenden Landesstraße ("Gschwender Straße") einen kleinen Teich, nimmt unmittelbar nach ihr einen Zulauf aus dem Dorf auf und erreicht etwas weiter abwärts an der Kläranlage Kirchenkirnbergs den Zusammenfluss mit einem größeren Nebenbach, der den ersten Teil der östlich weiterlaufenden Stufenkante entwässert. Hier tritt auch von Kirchenkirnberg her das Tälesträßchen ins Tal, ein Waldsträßchen, das von nun an den Bach bis zur Mündung begleitet. An dieser Einmündung fließt der Glattenzainbach schon in einem einige Dutzend Meter in die Stubensandsteinfläche eingetieften Waldtal, in dem er in nördlicher Richtung etwa 1,5 km bis zum Murrhardt-Kirchenkirnberger Weiler Täle weiterläuft, wo er von links den Bach aus der Tiefen Klinge aufnimmt und dann, hier ein Stück weit in offener Talaue, nach Osten ins Gemeindegebiet von Fichtenberg zieht. Nach weniger als einem weiteren Kilometer fließt aus dem Süden ein letzter bedeutenderer Bach aus dem Süden von rechts zu, die restlichen gut 2½ km bis zur Mündung läuft der Glattenzainbach nordnordöstlich und so dicht am im Osten jenseits des langgestreckten Bergwaldrückens Staufenberg parallel orientierten Rauhenzainbach, dass von nun an von dieser Seite keine Zuflüsse mehr kommen, jedoch durchaus noch von links aus dem Schönhart, erst einer aus der Gies- und dann einer aus der Hirschklinge. Etwas unterhalb von dieser reicht erstmals wieder eine größere Waldlichtung ans linke Ufer, bald danach öffnet sich das Glattenzainbachtal zu dem der Rot, hier tritt der Bach endgültig in die offene Flur ein. Der Glattenzainbach zieht noch zwischen einem Neubaugebiet zur Linken und einem Gewerbegebiet zur Rechten hindurch, die schon zu Fichtenberg gehören, und mündet dann gegenüber dessen Sportgelände von rechts und Süden in die hier ostwärts laufende Rot.Der Glattenzainbach entwässert knapp 7½ km² überwiegend bewaldeter Fläche an der Liaskante des Welzheimer Waldes und der dieser vorgelagerten Stubensandsteinstufe südlich des Rottales. Es erstreckt sich von der Quelle bis zur Mündung etwa 5 km in nordnordöstlicher Richtung und hat senkrecht dazu eine maximale Breite von etwa 2½ km. Das Einzugsgebiet verteilt sich – nach fallendem Anteil geordnet – auf die Gemeinde Fichtenberg, die Stadt Murrhardt und die Gemeinde Gschwend; die Anteile unterscheiden sich nur wenig. Im Nordwesten liegt das Einzugsgebiet des kleineren Rot-Zuflusses Dappach an, im Nordosten das der aufnehmenden Fichtenberger Rot, die zum Kocher zieht, im gesamten Osten das des Rauhenzainbachs, auch er ein Zufluss der Fichtenberger Rot. Jenseits der Liaskante im Süden fließt eine andere Rot südlich zur Mündung in die Lein an der Voggenberger Sägmühle. Westlich der Wasserscheide entwässern alle Konkurrenten zur oberen Murr, auf deren deutlich längerem Abschnitt der Gänsbach über den Otterbach und auf einem kleineren, fast schon wieder im Nordwesten, der den Fornsbacher Waldsee durchziehende Seebach zum Fornsbach.Der Glattenzainbach entspringt im Knollenmergel (Trossingen-Formation), sein Nebenbach zweiter Ordnung von Altenberg her sogar etwas höher in der lokal überlagernden Liaskappe um den Weiler. Diese Quellbäche erreichen bald den Stubensandstein (Löwenstein-Formation), aus dem sie ungefähr an der Trasse der L 1150 in die Oberen Bunten Mergel (Mainhardt-Formation) wechseln; hier beginnen die Läufe auch, sich steiler einzutiefen. Von hier bis zum Weiler Täle werden darauf recht schnell Kieselsandstein (Hassberge-Formation), Untere Bunte Mergel (Steigerwald-Formation) und Schilfsandstein (Stuttgart-Formation) durchläuft, dort betritt der Glattenzainbach den Gipskeuper (Grabfeld-Formation), in dem er bis zur Mündung verbleibt. Im südlichen Teil des Einzugsgebietes liegt flächenhaft Stubensandstein, der sich auch beidseits des Tales im Osten auf der Hochfläche bis an den Rand des ostwärts laufenden Talstücks nach Täle fortsetzt, im Westen entlang der Wasserscheide sogar noch etwas weiter. Im Schönhart liegt flächenhaft Oberer Bunter Mergel, die übrigen Mittelkeuperschichten über dem Gipskeuper legen sich in fast überall nur schmalen Streifen um die Taleinschnitte des Glattenzainbachs und seiner größeren unteren Zuflüsse. Der Auenlehmstreifen setzt wenig unterhalb der Kirchenkirnberger Kläranlage ein und begleitet als bis fast zuletzt recht schmales Band den Bach zur Mündung; auch in den unteren Tälern der größeren Zuflüsse unterhalb liegen diese Talfüllungen. Das von rechts an der Kirchenkirnberger Kläranlage mündende Waldtal folgt einer geologischen Störungslinie, die sich jenseits des Glattenzainbachs wie seiner westlichen Wasserscheide noch weit nordwestlich fortsetzt in Richtung Fornsbach. Etwa parallel zieht 1 – 1,5 km im Südwesten eine weitere Störung, dazwischen liegt eine Tiefscholle, so dass also Kirchenkirnberg wie die Liaskappe um Altenberg, an deren Rand die höheren Quellen liegen, tektonisch tiefer als die Umgebung liegen. Dies kann zum hier großflächigen Erhalt der Liasschicht beigetragen haben, die weiter östlich schon weithin abgetragen ist.

Städte und Gemeinden

Fichtenberg

Gschwend

Murrhardt

(Quelle: Seite "Glattenzainbach". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. August 2017)