Künsbach

Länge 4,5 km (Quelle Bauersbach: 7,4 km)
Quelle Bei Künsbach durch Zusammenfluss von rechtem Bauersbach und kinkem Herrenbach
Quellhöhe 347 m. ü. NN (393 m. ü. NN. Bauersbach)
Mündung In Künzelsau in den Kocher
Mündungshöhe 210 m. ü. NN
Höhenunterschied 137 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Bauersbach (Quellbach), Herrenbach (Quellbach), Kemmeter Bach
Blick talaufwärts in Richtung Haag wenig oberhalb des Künzelsauer Ortsrandes

Blick talaufwärts in Richtung Haag wenig oberhalb des Künzelsauer Ortsrandes (Bild: Wolfgang Ellsässer (Geryones))

Der Künsbach ist ein Bach von 7,4 km Länge ab mündungsfernster Quelle, der in Künzelsau von links und Süden in den Kocher mündet. Sein längerer rechter Oberlauf heißt Bauersbach, sein linker Herrenbach.

Künsbach

Der Künsbach entsteht auf der Hohenloher Ebene südlich des Kochertaleinschnitts bei Künzelsau durch die Vereinigung zweier Quellbäche, des linken Herrenbachs und des längeren rechten Bauersbachs, die zwischen Haag im Südwesten und Künsbach im Nordosten auf etwa 347 m ü. NN zusammenfließen. Der junge Bach läuft dann nach Norden und ist zunächst, wie zuvor schon der Bauersbach, Grenze zwischen der Künzelsauer Gemarkung links und der Kupferzells rechts. Schon anfangs in deutlicher Mulde fließend, tieft sich der Bach stärker ein. Auf der Breite von Gaisbach auf dem linken und Künsbach auf dem rechten Randhügel beginnt dann die Bewaldung des immer steileren Tals, das dann einen Talmäander nach rechts schlägt und hier einen Zulauf von rechts aus Richtung Künsbach aufnimmt, der selbst vor seinem Taleintritt durch eine sehr kurze und steile Klinge herunterläuft. Danach fließt der Künsbach, nun ganz auf Künzelsauer Gemarkung, nach Nordwesten und durch ein an der Sohle etwas breiter werdendes Tal. Auf dem ersten Stück dieses nordwestlichen Laufs trocknet er zuweilen auch aus. Der Hang des Bergstocks Schippberg links bleibt bewaldet, der Südwesthang Sonthalde zu seiner Rechten jedoch ist nun ziemlich hoch hinauf offen, zeigt einige Steinriegel und ist weithin mit Obstwiesen bedeckt. Bei den ersten Häusern Künzelsaus fließt dem Bach unter dem Sporn des Wartbergs auf seiner Rechten aus dem Südsüdwesten der Kemmeter Bach (auch Geißbach) zu, wonach er nördlich auf die Künzelsauer Kernstadt zuläuft. Schon neben dem Friedhof unmittelbar südlich der Altstadt verschwindet er in einem Kanal, der dann in gerader Fortsetzung unter der platzartig verbreiterten Hauptstraße durchläuft. Am Nordende der Hauptstraße vor der Brücke des Bundesstraße 19 wird die Dole dann etwas westlich verzogen. Der Bach mündet dann aus ihr unterhalb des Wehrs am Feuerwehrhaus auf rund 210 m ü. NN von links und Süden in den Kocher. Die Innenstadt Künzelsaus liegt auf dem ungefähr dreiecksförmigen, rund einen Kilometer tiefen und am Fluss etwa ebenso breiten Mündungsfächer des Künsbachs. Die inzwischen abgebaute ehemalige Kochertalbahn von Waldenburg über Künzelsau nach Forchtenberg nutzte das gelinde Gefälle in der Bachklinge für den Abstieg von der Hohenloher Ebene ins Kochertal bei Künzelsau. Sie folgte dem Bach von Haag ab (anfangs noch dem Herrenbach) bis zum Friedhof im Süden Künzelsaus. Die Trasse ist in der Natur noch gut zu erkennen, auf ihr verlaufen heute Feld- und Radwege. Der Künsbach hat ein Einzugsgebiet von 10,7 km² Größe. Von etwa dem Bauersbach-Ursprung ganz im Südosten bis zum Weberschlag im Wald südwestlich von Künzelsau-Taläcker im Nordwesten erstreckt es sich über etwa 7 km, während es senkrecht dazu allermeist eine Breite von unter 2,5 km hat. Vom nördlichsten Punkt des Einzugsgebietes an der Mündung zieht die Wasserscheide südöstlich über den Wartberg-Sporns bis etwa nach Etzlinsweiler. Jenseits konkurriert auf diesem Abschnitt erst auf der anderen Seite des Wartberg-Sporns der Kocher selbst, dann nacheinander dessen aufwärtige Zuflüsse Morsbach und Etzlinsweiler Bach. Während eines kurzen Südlaufs der Einzugsgebietsgrenze entwässert dann auf der anderen Seite der Baierbach ebenfalls zum Kocher. Dann kehrt sich die Grenze nach Nordwesten, durchzieht Haag und Gaisbach, die im anderen Teil über die Kupfer weiter abwärts zum Kocher entwässern; die unmittelbaren Konkurrenten sind deren rechte Zuflüsse Lietenbach und Kuhbach. Vor der Westspitze des Einzugsgebiets läuft der Forellenbach nach Niedernhall und in den Kocher. Jenseits der kurzen nordwestlichen Wasserscheide bis zurück zur Künsbach-Mündung fließen nur kleinere Hangbäche zum Fluss. Etwa ein Drittel des Einzugsgebietes ist bewaldet, die Waldflächen liegen vor allem im Norden sowie an den Klingenhängen, zum weit kleineren Teil bilden sie kleine Waldinseln auf der Hochfläche, deren größte das Herrenholz zwischen den zwei Quellbächen ist. Auf den Flurflächen dominiert der Ackerbau. Der höchste Punkt des Einzugsgebietes liegt an seiner Nordwestspitze etwas südwestlich des Künzelsauer Wohnplatzes Taläcker auf 410 m ü. NN, wenig niedriger liegt auf 402 m ü. NN seine Südostspitze. Kaum je auf der gesamten Hochebene südlich des Kochertals geht das Terrain unter 370 m ü. NN. Sein mit etwa 210 m ü. NN niedrigster Punkt liegt an der Mündung. Der linke Oberlauf berührt Haag. Sonst liegt nur noch Künzelsau selbst am Lauf, das der Bach auf seinem letzten starken Kilometer durchquert. Die Gemarkung von Kupferzell (nordwestlich auslaufende Zunge um Künsbach) grenzt südlich und westlich dieses Weilers auf einem relativ langen Abschnitt an den Quellbach Bauerbach und relativ kürzer an den Künsbach selbst. Knapp ein Drittel des Einzugsgebietes ist bewaldet. Wälder stehen flächenhaft an seinem Nordrand und an den Hängen der Muschelkalkklingen, wenige isolierte Waldstücke auch auf der hügeligen Hochebene, darunter mit Abstand am größten das Herrenholz zwischen den beiden Quellbächen. Der Mündungstrichter des Bachs linksseits des Kochers ist Stadtgebiet. Im Offenland auf der Hochebene dominiert die Feld- deutlich die Wiesenwirtschaft. Die zwei Quellbäche des Künsbachs beginnen ihren Lauf im quartären Lösssediment, das auf den flachen Kuppen der Hohenloher Ebene liegt, und treten dann bald in den dieser sonst aufliegenden Lettenkeuper (Erfurt-Formation) ein. Etwa an ihrem Zusammenfluss beginnt der restliche Talabschnitt im Muschelkalk, zunächst lange im Oberen Muschelkalk, in dem auch die Klinge einsetzt, noch vor den ersten Häusern Künzelsaus dann im Mittleren und mit Eintritt in die Talbucht zum Kochertal noch kurz im Unteren Muschelkalk, wonach er im Innenstadtbereich noch ebenfalls kurz durchs Hochwassersediment des Kochers läuft. Im übrigen Einzugsgebiet dominieren die Schichten der Keuperauflage auf der Hochebene, einen merklichen Taleinschnitt im Muschelkalk gibt es außer am Künsbach sonst nur in der Klinge des Kemmeter Bachs. Der Obere Muschelkalk im Einzugsgebiet ist stark verkarstet. Auf der linken Randhöhe über der oberen Klinge liegt im Gaisbacher Gewann Etzweide eine Trichterdoline mit Ponor im Lettenkeuper. Im Häsleswald zwischen dem Weiler Künsbach und dem Wartburg-Sporn liegen über der rechten Klingenschulter im Grenzbereich Lettenkeuper/Oberer Muschelkalk in einer grabenartigen Großdoline kleinere Trichterdolinen mit ebenfalls einem Ponor.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Künsbach (Kocher)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. Februar 2018)