Nesselbach

Länge 6 km
Quelle Bei Markertshofen
Quellhöhe 490 m. ü. NN
Mündung Zwischen Bühlertann und Obersontheim in die Bühler
Mündungshöhe 368 m. ü. NN
Höhenunterschied 120 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Birkelbach, Bräulinsbach, Gemeindebach, Häfnerbach, Hahnenbach, Mailandbach, Schenkenbach
Nesselbach

Feuchtgebiet am Bach aus dem oberen Lindich (Bild: Brtlwr2)

Der Nesselbach ist ein Bach von etwa sechs Kilometer Länge, der zwischen Bühlertann und Obersontheim von rechts in die mittlere Bühler mündet. Sein fast gleich langer linker Oberlauf ist der Schenkenbach.

Nesselbach

Der Nesselbach entspringt im östlichen Teil des Waldgebietes Hahnenberg, rund 1 km nordöstlich von Markertshofen und etwa ebensoweit westlich von Brunzenberg, beide Weiler der Gemeinde Frankenhardt. Seinen ersten knappen Kilometer fließt der Bach in einer sich stetig eintiefenden Waldschlucht in südsüdwestlicher Richtung bis zu einer Talspinne, ab wo er dauerhaft in freier Flur verläuft. Hier nimmt er einige Hangbäche von dem sich in einem nördlichen Bogen um die Talspinne legenden Hahnenberg auf und kehrt sich nach Süden. Nach einem starken halben Kilometer erreicht er so die Mitte des Weilers Markertshofen, wo ihn in einer weiteren Talspinne die L 1066 quert. Noch einen Kilometer weiter im Süden erreicht ihn von links sein hier fast ebenso langer Zufluss Schenkenbach, der zwischen dem Birkhof und Vorderuhlberg (beide ebenfalls zu Frankenhardt) entsteht und in westlicher Richtung zustößt. Der vereinte Bach fließt dann in westsüdwestlicher Richtung weiter und nimmt schon einen Viertelkilometer talabwärts von links den Mailandbach auf. Dieser eilt in westnordwestlicher Richtung durch ein schmales Tal vom Ortsrand Frankenhardt-Hinteruhlbergs her. Nachdem die Bergwaldgebiete von Dörnich im Süden und Ebersberg im Norden die Nesselbachaue kurz auf nur etwa 300 m Breite eingeengt haben, tritt danach der Wald rechts des Bachlaufs etwa 1,5 km zurück vom Bachlauf, links etwas über 0,5 km bis zum Hangfuß des Buchenschnabs. Aus der noch vor diesem gelegenen Flur Lindich fließt dem Bach ab hier nacheinander eine Reihe kürzerer Gewässer zu. Von rechts gegenüber erreicht ihn währenddessen der Birkelbach, sein mit 2,8 km längster Nebenbach, im Bereich der feuchten Niederung Schwarze Lache. In einer weiten Mulde und in seit zumindest dem Zufluss des Schenkenbachs begradigtem Kurs läuft er nun zwischen einem auf seinem flachen Talhang stehenden Aussiedlerhof erst rechts und dann links durch und erreicht dann die Feldwegbrücke des Tiefen Weges, ab wo sich sein Gepräge völlig ändert. Hier beginnt nämlich ein Abschnitt mit kleinteilig geschlungenen Wiesenmäandern. Und hat ihn bisher auf dem begradigten Abschnitt am Ufer nur recht junges und niedriges Gesträuch begleitet, so säumen nun alte Erlen sein Ufer, deren Wurzelstöcke seinen gewundenen Lauf sichtlich mit verursachen. Ab vielleicht zweihundert Meter vor der Mündung läuft er als natürlicher Dammfluss rechts etwas oberhalb des Muldentiefsten, durch das bei Hochstand die das Bachbett verlassenden Wässer auf kürzerem Weg der Bühler zueilen. Gegenüber einem aufgeforsteten Prallhang mündet er schließlich etwa 6,0 km unterhalb seiner Quelle von rechts und fast senkrecht in die Bühler. Der Nesselbach hat ein Einzugsgebiet von 12,5 km² Größe. Es hat ungefähr die Gestalt eines Dreiecks, dessen längste Seite seine Mündung an der Südwestecke mit der Südostecke nahe bei einem Kreisstraßendreieck bei Vorderuhlberg verbindet. Die dritte Ecke liegt im Norden im Bereich der Hochebene des Geschäufelten Sumpfes beim Frankenhardter Ort Spaichbühl. An seine Nordostseite zwischen Spaichbühl im Norden und Vorderuhlberg im Südosten grenzt das Einzugsgebiet der Speltach und ihrer Nebengewässer an, auf einem kleinen Abschnitt danach auf der Hochebene zwischen Vorder- und Hinteruhlberg konkurriert im Süden die Blinde Rot, überall sonst entwässern jenseits der Wasserscheide Bühlerzuflüsse oder die Bühler selbst. Gleich westlich der Hochebene bei Hinteruhlberg verläuft die Grenze lange zum Einzugsgebiet des Bühlertanner Bühlerzuflusses Dammbach am Nordrand eines Höhenrückens, der sich von den Vetterhöfen bis nach Bühlertann zieht, und knickt dann vor dessen Westabfall zur Mündung ab. Von dort klettert die Grenze nordöstlich den Bühlerhang hoch, führt dann östlich um den Tagebau am ehemaligen Obersontheimer Heerberg herum und folgt danach in weniger als 0,3 km Abstand im Westen bergwärts dem Birkelbach. In diesem Abschnitt entwässern jenseits der Wasserscheide die kurzen Gewässer Speckbach und dann Hambach zur Bühler. Auf dem Reststück der Grenze, die sich nach Queren der Hochebene des Hahnenberges auf dem Geschäufelten Sumpf schließt, fließen die Niederschläge jenseits der Wasserscheide im Nordwesten über deren Nebenfluss Lanzenbach der Bühler zu. Der Weiler Markertshofen ist die einzige Ortschaft, die am Ufer des Nesselbachs oder eines seiner Zuflüsse liegt. Der ebenfalls Frankenhardter Ort Hinteruhlberg liegt im Süden gerade noch im Einzugsgebiet, von diesen abgesehen beschränkt sich dessen Besiedlung auf das Bühlertanner Einzelhaus Himmelreich und zwei Obersontheimer Aussiedlerhöfe. Vom Bachlauf wie vom Einzugsgebiet liegt der größte Teil auf dem Gebiet der Gemeinde Frankenhardt, ein kleinerer gehört zu Obersontheim, die Grenze verläuft im Norden am oder auf dem Berg- und Hügelrücken, der oberes Nesselbach- und Birkelbachtal trennt, und im Süden längs der östlichen oberen Hangkante des Mailandbachtals. Ein deutlich kleinerer Teil des Einzugsgebietes gehört zu Bühlertann, er liegt am Südrand und reicht auf weniger als einem Kilometer Länge vor der Mündung von links bis an den Unterlauf. Der Lauf des Nesselbachs liegt zur Gänze im Keuper. Er entspringt an der Grenze zwischen den Oberen Bunten Mergeln und dem Kieselsandstein und durchläuft noch in seiner Waldschlucht in schneller Folge Kieselsandstein, Untere Bunte Mergel und Schilfsandstein, um in der Talspinne nördlich Markertshofens den Gipskeuper zu erreichen, in dem er bis etwa zur Mündung des Birkelbachs an der Schwarzen Lache bleibt, die Reststrecke danach bis zur Mündung gehört dem Unterkeuper an. Die größeren Zuflüsse Schenkenbach und Birkelbach entstehen an Hängen in den Unteren Bunten Mergeln, der Gemeindebach im Schilfsandstein, die Zuflüsse des Unterlaufs meist im Gipskeuper. Die Oberläufe von Nesselbach und Birkelbach folgen der weitreichenden tektonischen Muldenlinie der ostnordöstlich orientierten Neckar-Jagst-Furche, auch das isolierte Vorkommen der Oberen Bunten Merkel an der Nesselbachquelle erklärt sich durch diese tektonische Tieflage; im Einzugsgebiet ist davon abgesehen nämlich die höchste vorkommende Schicht der Kieselsandstein. Der mittlere bis untere Birkelbach verläuft etwa auf der Linie der südöstlich ziehenden Vellberger Verwerfung. Südlich des Vorderen Schenkensees liegen im Gipskeuper nebeneinander zwei Dolinen. Im Einzugsgebiet fand an einigen Stellen Gipsabbau statt, im größten Umfang am Heerberg, über dessen Kamm etwa einen Kilometer nordöstlich vom und parallel zum Unterlauf die Wasserscheide verlief. Inzwischen ist der Berg abgetragen und der Tagebau auf Grundgips fast eingestellt, die verbliebene Grube dient heute vor allem als Deponie. Östlich von Markertshofen bestanden Abbaue im Schilfsandstein, die schon länger eingestellt sind. Am Waldsträßchen, das durch die Mörderklinge führt, liegt ein kleiner aufgelassener Schilfsandsteinbruch, in dem Resedimentationsbrekzie aufgeschlossen ist. Unterhalb ihrer Quellklingen, die meist im Hangwald liegen, fließen der Nesselbach und seine größeren Zuflüsse in breiten, flachen, oft feuchten Mulden in offener Flur, in der das Grasland dominiert. Die Äcker liegen oft auf höheren Terrassen über den Talmulden. Östlich Markertshofens sind die Schilfsandsteinhochflächen von Helmesberg und Krautäcker unterm Pflug, westlich auf dem Bergrücken, der oberes Nesselbach- von Birkelbachtal trennt, wird die Ebene bebaut, eine Verebnungsfläche auf der Corbula-Bank des Gipskeupers. Auf Obersontheimer Gemarkung, wo die Schichten über dem Gipskeuper selten sind und selbst der obere Gipskeuper meistens ausgeräumt ist, fällt die kleine podestartige Hochlage des Lindichs zwischen Bachlauf und dem Hangwald des Buchenschnabs auf. Unterhalb der Birkelbachmündung bildet sich am Nesselbach deutlicher ein Trog um den Lauf aus, der unterhalb der Brücke des Tiefen Weges etwas enger wird.

Städte und Gemeinden

Sehenswürdigkeiten

In den hinteren Schenkensee ragt im Süden eine wurtartige, durch einen heute trockenen Graben vom Hangfuß getrennte Halbinsel. Früher stand darauf ein Jagdschloss, heute eine hölzerne Forsthütte.

(Quelle: Seite "Nesselbach (Bühler)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. Mai 2019)