Reiglersbach

Länge 11,2 km
Quelle Bei Crailsheim-Wegses
Quellhöhe 518 m. ü. NN
Mündung In Stimpfach in die Jagst
Mündungshöhe 410 m. ü. NN
Höhenunterschied 108 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Aalbach, Brunnenbach, Engelbach, Grabenäckerbach, Käsbach, Roter Bergbach, Ruppersbach, Schippersbach, Strutbach

Der Reiglersbach ist ein fast 12 km langer Bach, der nach einem erst südlichen, dann lange südwestlichen Lauf in Stimpfach von rechts in den dortigen kurzen Mühlkanal rechts der Jagst mündet.

Reiglersbach

Der Reiglersbach entsteht auf etwa 512 m ü. NN wenig nordöstlich des Weilers Wegses im Stadtteil Westgartshausen von Crailsheim just jenseits der Stadtgrenze auf dem Gemeindegebiet von Kreßberg. Der Bach läuft durch eine kleine Klinge in einem kleinen Hangwald nach Osten und fließt ab dessen Fuß durch ein wenig steiles Flurtal zunächst ungefähr nach Süden. Dabei durchzieht er den Kreßberger Weiler Mistlau, nach welchem er bald auf Westgartshausener Gebiet wechselt. Gleich zu Anfang passiert er dabei den Weiler Oßhalden rechts am Lauf, von welcher Seite ihm auch seine ersten drei größeren Nebenbäche zulaufen. Etwa anderthalb Kilometer unterhalb Oßhaldens erreicht er die Mittelmühle, an der von links und Nordnordosten sein Zufluss Brunnenbach auf etwa 443 m ü. NN mündet, der mehr an Teileinzugsgebiet beiträgt als der Reiglersbach bis hierher selbst besitzt und deshalb mit seinem eigenen kleinen Bachsystem eine Art von zweitem Oberlauf ist. Hier knickt der Reiglersbach in die letzte Zuflussrichtung des Brunnenbachs nach rechts und läuft nun bis zu seiner Mündung mehr oder weniger nach Südwesten. Ans linke Ufer reicht nun, allerdings ohne Siedlungsplatz am Lauf, ein Stück lang die Gemeinde Fichtenau. Wenig nach der Mühle endet das Crailsheimer Gebiet am zulaufenden Engelbach, bald danach auch das Fichtenauer; der Reiglersbach zieht nun bis zur Mündung durch das Gemeindegebiet von Stimpfach. Gleich zu Anfang seines Mittellaufs passiert er dabei die Klinglesmühle am rechten, weiter abwärts den Weiler Gerbertshofen überwiegend am linken Ufer. Gut einen Kilometer weiter abwärts fließt er in den Reiglersbachsee ein, der zum Hochwasserschutz an der oberen Jagst angelegt wurde und sommers auch als Badesee dient. Kurz vor diesem mündet von links der Strutbach zu, im See selbst von rechts der Aalbach und der Schippersbach, mit seinem 2,9 km der längste Zufluss des Reiglersbachs, sowie ein kleinerer linker Zufluss. Weniger als einen Kilometer weiter durchfließt der Reiglersbach den größten Ort am Lauf, das Stimpfacher Dorf Weipertshofen, das überwiegend rechts am Hang liegt. Im Ortsbereich münden nochmals zwei Bachgräben von einiger Länge von rechts, danach folgen nur noch recht kurze Zuflüsse. Die nächste Talsiedlung ist der Weiler Siglershofen, er steht rechts am Lauf nunmehr im namengebenden Ortsteil der Gemeinde, während dessen bisherige Orte am Lauf alle zum Ortsteil Weipertshofen gehörten; ihm gegenüber mündet der kurze Holderbach. Anderthalb Kilometer weiter talab zeigen sich die ersten Häuser des Hauptorts Stimpfach an den begleitenden Hügeln. Der Reiglersbach durchquert den Ortskern des Dorfs und mündet eine Wiese weiter von rechts und zuallerletzt Osten auf etwa 410 m ü. NN in den kurz zuvor am Wehr rechts von der Jagst abgezweigten örtlichen Mühlkanal, der weniger als 400 Meter unterhalb in den Fluss zurückläuft. Der Reiglersbach ist 11,2 km lang und mündet etwa 108 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat damit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 9,7 ‰. Der Reiglersbach hat ein Einzugsgebiet von 26,3 km² Größe – zusammen mit den weniger als 0,1 km² des Mühlkanals, in den er zunächst mündet. Der Bachlauf definiert die Grenze zwischen der Crailsheimer Hardt (im engeren Sinne) an seiner rechten Seite, einem Teil des Naturraums Frankenhöhe, und den Ellwanger Bergen an seiner Linken, die zu den Schwäbisch-Fränkische Waldbergen rechnen. Es erstreckt sich etwa 9,5 km weit etwa von Bergbronn ganz im Nordosten zur Mündung in Stimpfach im Südwesten. Seine größte Breite von etwa 4,4 km hat es im oberen Bereich, wo der größte linke Zufluss Brunnenbach mit seinen Nebenbächen ein zum Reiglersbach-Oberlauf selbst etwa gleichwertiger und zu dessen Mittel- und Unterlauf sogar richtungsbeständigerer zweiter Oberlauf ist. Fast die gesamte nordwestliche Wasserscheide grenzt ans Einzugsgebiet des Degenbachs, des nächsten großen Jagst-Zufluss von rechts. Sie läuft in diesem Bereich nach einem kurzen Stück von der Mündung an neben dem Jagsttal nach Nordosten über den bis 496,2 m ü. NN Kamm des bewaldeten Pfannenbergs und steigt dann weiter langsam bis auf etwa 538 m ü. NN beim Steigenwirtshaus Neuhaus an der L 2218 an, wo an der Nordspitze des Einzugsgebiets sein höchster Punkt liegt. Die hier beginnende kürzere nordöstliche Wasserscheide ist ein Abschnitt der Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Rhein diesseits und Donau jenseits und orographisch wie hydrologisch ihr bedeutendster Abschnitt, denn jenseits der nun etwa auf der Trasse der L 2218 laufenden Scheide entwässert das benachbarte Terrain über die Zwergwörnitz zum Donau-Nebenfluss Wörnitz. Ab dem Wald Kohlplatte nordöstlich von Wäldershub wendet sich die Einzugsgebietsgrenze dann nach Südwesten. Nun liegt auf dem größten Abschnitt außen Entwässerungsgebiet der Rechenberger Rot an, eines gegenüber dem Reiglersbach bedeutenderen oberen rechten Zulaufs der Jagst. Erst schon nahe an dieser schiebt sich das kleine Einzugsgebiet des Sägbachs dazwischen, der wenig vor Stimpfach und der Reiglersbach-Mündung in die Jagst fließt. Der größte Teil des Einzugsgebietes, vollständig ab dem Zufluss des Engelbachs, liegt im Gemeindegebiet von Stimpfach. Zuvor gehört ein großer Teil in seinem Nordosten um den Reiglersbach und seinen großen Zufluss Brunnenbach zur Gemeinde Kreßberg. Dazwischen stößt das Stadtgebiet von Crailsheim von rechts und das Gemeindegebiet von Fichtenau von links an die Gewässerlinie Brunnenbach–Reiglersbach. Der Reiglersbach-Lauf liegt bis zum Zusammenfluss mit dem linken Brunnenbach näher an den rechten Wasserscheide, danach näher an der linken; entsprechend hat der Bach auf dem Mittel- und Unterlaufs von rechts größere und längere Zuflüsse. Der Lauf des Reiglersbachs ist offenbar zumeist begradigt, Karten aus dem 19. Jahrhundert zeigen dagegen fast überall gut erkennbare kleine Schlingen. Der Reiglersbach entwässert einen Teil des südwestdeutschen Keuperberglands, die im Einzugsgebiet ausstreichenden Schichten sind Teil des Mittelkeupers vom Kieselsandstein (Hassberge-Formation) bis hinunter in den Gipskeuper (Grabfeld-Formation), in dem der Bach mündet; in der höchsten Teilen des Einzugsgebietes vor allem an der Nordspitze beim Steigenwirtshaus Neuhof könnten noch höhere Schichten des Mittelkeupers nis allenfalls zum Knollenmergel (Trossingen-Formation) erreicht werden. Der Reiglersbach selbst entspringt im Übergangsbereich vom Kieselsandstein (Hassberge-Formation) zu den Unteren Bunten Mergeln (Steigerwald-Formation) darunter, erreicht nach seiner kurzen Quellklinge den Schilfsandstein (Stuttgart-Formation), in dem er etwa bis zur Mittelmühle verbleibt. Dort am Zufluss des Brunnenbachs beginnt dann der sich bis zur Mündung ziehende Schichtkeil des Gipskeupers, der mehr und mehr auch Teile vor allem des rechten Randhügels bedeckt. Schon unterhalb von Gerbertshofen läuft der Bach dabei in einem teils recht breiten Auensedimentstreifen. Der Brunnenbach entsteht zwar in etwas geringerer Höhe, doch über der Schichtgrenze im Kieselsandstein und bleibt auch ein Stück weit in dieser Schicht. Ab seinem Zufluss zum Reiglersbach folgt dessen Lauf fast bis zur Mündung linksseits ziemlich nahe die Stufenkante hinauf zum Kieselsandstein. Die meist fernere rechter Wasserscheide läuft anfangs und nach einer Unterbrechung durch Schilfsandstein auf der Linie des Schippersbach-Seitentals wieder ein Stück weiter auf dem Pfannenberg auf dem Kieselsandstein, ehe sie anders als linkkseits auf der tieferen Verebnungsfläche des Schilfsandsteins darunter bis nahe zur Mündung weiterzieht; dessen Hochfläche setzt erst am Nordrand des Dorfes Stimpfach aus. Es gibt drei Geotope an der Stufenkante linksseits des Brunnenbach–Reiglersbach-Gewässerzugs zum Kieselsandstein hinauf, in der Brunnenbach-Nebenklinge des Ruppersbachs, dann an einem kleinen Bachklinge nach der Mittelmühle, zuletzt an einem Steigen-Hohlweg am Holenbach gegenüber Siglershofen. Aufgeschlossen sind Untere Bunte Mergel bis Kieselsandstein, Untere Bunte Mergel und zuletzt Gipskeuper. Der stumpfe Mündungswinkel des Tals zur heutigen Jagst-Fließrichtung, den man auch bei anderen benachbarten größeren Zuflüssen von dieser in der Umgebung findet, sowie das geringe Sohlgefälle etwa im Wertebereich des regionalen natürlichen Schichtenfallens sprechen für eine Talbildung schon zu der Zeit, als die Jagst hier noch in Gegenrichtung südwärts und über die Urbrenz in Richtung Donau entwässerte. Der weit überwiegende Teil der Talflurachse aus Brunnenbach und mittlerem und unterem Reiglersbach, die wenigen Ortslagen jeweils ausgespart, gehört dem Landschaftsschutzgebiet Reiglersbachtal und Umgebung an. Gegenüber Oßhalden am Spitzenberg, im unteren Seitental des Schippersbachs unterhalb des Hügelwaldes Schaftrieb sowie vor dem Eichelberger Hölzle nordwestlich von Siglershofen liegen eine heideähnlichen Fläche und zwei Magerrasenstücke, die als kleinflächige Naturdenkmale ausgewiesen sind. Einen kleinen Hutewaldrest gibt es nördlich von Mistlau, besonders aber fallen im Tal viele Wacholderheiden auf, die nach dem Schippersbach-Zulauf einsetzen, vor allem am rechten Hang im Bereich des Segelflugplatzes Weipertshofen große Flächen einnehmen und sich sporadischer und kleinflächiger bis etwa 0,7 km nördlich des Ortsrandes von Stimpfach fortsetzen. Am Reiglersbach selbst gibt es kleinere Feuchtgebiete zwischen Mittel- und Klinglesmühle sowie entlang dem parallel zum Hauptgewässer in den Reiglersbachsee einmündenden Aalbach. Von der linken Talseite her – auch schon des Brunnenbachsr – her laufen einige eher kurze, zumindest anfangs bewaldete Klingen zu.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Reiglersbach". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. Mai 2019)