Söllbach

Länge 5,7 km
Quelle Bei Obersöllbach
Quellhöhe 335 m. ü. NN
Mündung Bei Cappel in die Ohrn
Mündungshöhe 230 m. ü. NN
Höhenunterschied 105 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Schutzbach

Der Söllbach ist ein knapp sechs Kilometer langer Bach im Hohenlohekreis mit nordwestlichem bis westlichem Lauf, der am Südrand des Öhringer Teilortes Cappel von rechts in die mittlere Ohrn mündet.

Söllbach

Der Söllbach entsteht etwa anderthalb Kilometer südöstlich der Ortsmitte von Obersöllbach am unteren Hangfuß der Waldenburger Berge. Er beginnt seinen Lauf zunächst nach Nordwesten auf etwa 335 m ü. NHN neben einer Talflurbucht unterhalb der Schlinge eines Waldwegs zwischen den Gewannen Pfaffenholz um Westen und Merzenholz im Osten. Schon nach gut 300 Metern Lauf mit nur episodischer Wasserführung verlässt er den eichenreichen Wald und zieht in natürlich schlängelndem Lauf unter den Wipfeln einer Baumgalerie und links nahe begleitet von einem Feldweg in allmählich westnordwestlicher Richtung an einem halben Dutzend Fischteichen am Ufer vorbei. Etwa einen Kilometer nach seinem Ursprung erfährt er auf etwa 290 m ü. NHN von Osten her Zufluss von seinem ersten und letzten östlichen Zufluss, der unterhalb des Waldhangs Steigenschlag in der offenen Flur neben einer zur Neuensteiner Stadtteilgemarkung Eschelbachs gehörenden Weinbergfläche entsteht. Weniger als einen halben Kilometer weiter stärkt ihn gegenüber einem Kleinteich an einer Feldweggabel von links und Südsüdosten her ein weiterer Bach, der in einer Waldklinge am Nordhang des Pfaffenbergs auf etwas unter 390 m ü. NN entsteht und damit höher als der Söllbach selbst, aber im Oberlauf am Gipskeuperhang ebenfalls nur episodisch Wasser führt. Zweihundert Meter später beginnt er seinen über einen halben Kilometer langen und verdolten Lauf durch das Dorf Obersöllbach, wonach er den nächsten halben Kilometer begradigt neben einem Feldweg und einer dünnen angepflanzten Baumreihe zieht. Am Ende dieses Abschnitts durchfließt er ab etwa 255 m ü. NN und damit etwa 20 Höhenmeter unter den Randhöhen in wieder sich natürlich schlängelnden und galeriebegleiteten Lauf nunmehr westwärts ein Wiesentälchen, in das die Landesstraße L 1036 absteigt, die den Bach von dort bis zur Mündung begleitet. Inzwischen auf dem Gebiet der Stadt Öhringen, durchquert er kaum beeinträchtigt kurz deren Weiler Untersöllbach, wo ihn an der Brücke des Dorfanschlusses zur auf der rechten Talseite laufenden Landesstraße ein weiterer linker Zufluss aus der Gänsklinge verstärkt, der wie der noch folgende Schutzbach schon im Vorland der Berge entsteht. Der Schutzbach mündet nach einem weiteren halben Kilometer abwärts von Untersöllbach, er läuft wie die Gänseklinge etwas nordwestwärts. Auf dem letzten Kilometer seines Weges abwärts der Schutzbach-Mündung zieht der Söllbach an ein paar Gebäuden des Öhringer Dorfes Cappel am Hang über der L 1036 vorbei, unterquert die in diese einmündende L 1049 und mündet dann am Südrand von Cappel auf knapp 230 m ü. NN von links in die mittlere Ohrn, nur etwa 300 Meter vor dem größeren Epbach, der ihr im Dorf von derselben Seite zuläuft. Der nach 5,7 km langem Lauf etwa 105 Höhenmeter unterhalb seines Waldursprungs mündende Söllbach hat ein mittleres Sohlgefälle von etwa 18 ‰. Der Söllbach entwässert ein Gebiet von 7,7 km² Größe. Die beiden höchsten Quellen liegen, naturräumlich gesehen, im Nordsaum des Unterraumes Waldenburger Berge der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge, der größte Teil des Gebietes von deren Hangfuß bis zur Mündung dagegen in der zur Hohenloher und Haller Ebene zählenden Öhringer Ebene. Im gesamten Einzugsgebiet stehen Keuper-Schichten an. Auf der Hochfläche des Berglandes, wo der mit etwa 487 m ü. NN höchste Punkt an der Ostsüdostspitze im Gewann Steigenschlag liegt, steht flächenhaft Kieselsandstein (Hassberge-Formation) an. Am recht breiten oberen und mittleren Abfall zur Öhringer Ebene folgen darunter die Unteren Bunten Mergel (Steigerwald-Formation), dann ein schmaler Streifen von Schilfsandstein (Stuttgart-Formation). Noch tiefer am Hang setzt unter diesem der Gipskeuper (Grabfeld-Formation) ein, in dem auch die Quellen des Söllbachs und seiner ersten zwei Zuflüsse entspringen und der sich in der Tiefebene bis an den Ortsrand von Obersöllbach fortsetzt. Unterhalb des Dorfs fließt der Bach schon in einer Mulde im Lettenkeuper (Erfurt-Formation), in dem er auch mündet. Die Mulde ist ab dem Dorf bis zur Mündung links von einer mit Lösssediment aus quartärer Ablagerung bedeckten Ebene begleitet, rechts von einem solchen Rücken vor dem benachbarten Epbach-Tal, jedoch liegt auf dieser Seite ab etwa gegenüber Untersöllbach flächenhaft der Lettenkeuper. Nahe der Quellklinge des ersten linken Zuflusses aus dem Pfaffenholz befindet sich auf dem Pfaffenberg eine Station des von Michelbach am Wald heraufführenden geologischen Pfades, wo an einem Böschungsaufschluss die Grauen Estherienschichten im oberen Teil des Gipskeupers ausstreichen. Die Stelle, an der eine kleine Abschiebung auftritt, ist als Geotop ausgewiesen. Reihum grenzt das Einzugsgebiet des Söllbachs an diejenigen folgender Nachbargewässer: Im Norden liegt das Einzugsgebiet des größeren Epbachs, der nur wenig unterhalb des Söllbachs in die Ohrn mündet. Jenseits der nordöstlichen Wasserscheide entwässert der Eschelbach zum Epbach.Vom höchsten Punkt im Steigenschlag folgt der prominenteste Abschnitt der Gesamtwasserscheide an der Südseite, der über das Ahörnle und den Sporn Pfaffenberg und dessen Ausläufer Gügling bis westlich von Michelbach geht und hinter welcher der Michelbach den Abfluss zur anderen Seite sammelt und oberhalb des Söllbachs zur Ohrn führt. Die westliche Einzugsgebietsgrenze verläuft am rechten Hang des Tals der Ohrn, die auf diesem Abschnitt von der Scheide her keine wesentlichen Zuflüsse aufnimmt. Ein kleiner Zwickel ganz im Osten auf der Hochebene der Waldenburger Berge gehört zu Waldenburg, der größte, daran anschließende Teil mit nur dem Dorf Obersöllbach am Lauf zu Neuenstein, der etwas kleinere westliche Teil zu Öhringen, von dem der Weiler Untersöllbach auch am Lauf und ein Teil des südlichen Dorfrandes von Cappel an der Mündung ebenfalls innerhalb der Grenzen liegt, während dessen Dorf Michelbach am Wald durch neuere Bebauung von Süden her an die Einzugsgebietsgrenze herangerückt ist, aber just noch außerhalb liegt. Weitere Siedlungsplätze gibt es keine. In der recht vollständig erhaltenen Begleitgalerie des Söllbachs dominieren die Eschen, daneben gibt es dort auch Schwarzerlen und Weiden. Auf den Waldenburger Bergen und an ihrem Nordhang steht auf etwa einem Quadratkilometer des Einzugsgebietes geschlossener Wald. Auf der übrigen, offenen Flur dominieren die Äcker, ausgenommen den Saum des Bergfußes, das Weichbild der genannten Orte und die Talmulden, wo es Wiesen und Obstwiesen gibt. Am Oberlauf des einzigen rechten Zuflusses liegen Weinberge, noch mehr solcher am Nordabfall des Pfaffenbergs und seines westlichen Ausläufers Gügling. Auf der Kuppe des Pfaffenbergs ist ein Prachtnelken-Standort als Naturdenkmal ausgewiesen, das auch den oben genannten Geotop umfasst. Der Wald geht dort in die umgebenden Weinberge über, stellenweise findet sich Rohboden. Der Waldenburger Gebietsanteil ganz im Osten und ein noch kleineren Streifen am Südrand bei Michelbach am Wald gehört dem Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald an.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Söllbach (Ohrn)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. Februar 2018)