Kochendorf

An der Mündung des Kochers in den Neckar bestand auf einem Hügelvorsprung vermutlich schon ein befestigter fränkischer Herrenhof (später Wasserburg), um den sich der Ort ansiedelte. Erstmals erwähnt wurde Kochendorf im Jahr 817 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Fulda. Die als Wehrkirche angelegte Sebastianskirche hat vermutlich vor 1100 schon bestanden. Um 1200 wurde der Ort ummauert. Im 13. Jh. trat ein Ortsadel - Herren von Kochendorf - auf, wohl Ministeriale der Staufer in Wimpfen. Im 15. und 16. Jh. erhielten die Greck von Kochendorf das Lehen über Kochendorf. Lehnsherr der Grecken war zunächst das Domstift Worms, 1467 erhielten sie von Kaiser Friedrich I. ein Reichslehen, das zuvor an die ausgestorbenen Herren von Heinriet vergeben war und auch die Burg und die Kelter umfasste. Die Greck von Kochendorf hatten die Hochgerichtsbarkeit, reformierten den Ort vor 1550, erließen 1597 eine erste Dorfordnung und unterhielten im Ort insgesamt drei Schlösser. Im Dreißigjährigen Krieg Dreißigjährigen Krieg hatte der Ort wie alle umliegenden Orte unter Truppendurchzügen und Einquartierungen zu leiden. 1672 erwarben die Freiherren von Saint-André von den Grecken ein Drittel des Ortes und erbauten 1710 anstelle des Greckschen Unterschlosses ein eigenes Schloss. 1762 erwarb der Ritterkanton Odenwald den gesamten Ort und machte ihn zeitweilig zu seinem Kanzleisitz. 1806 kam Kochendorf als selbstständige Gemeinde zum Königreich Württemberg, wo es dem Oberamt Neckarsulm unterstellt war. Bis 1828 gab es ein Kameralamt in Kochendorf, das dann nach Neuenstadt verlegt wurde. Da die Salzgewinnung mit der Saline in Jagstfeld nicht mehr wirtschaftlich war, wurde in Kochendorf ein Salzbergwerk mit einem 180 m tiefen Schacht erbaut. Mit dieser 1899 eröffneten Anlage, die 1901 den Namen König Wilhelm II. erhielt, konnte ein 25 m dickes Steinsalzlager bergmännisch abgebaut werden. 1936 wurde der Neckarkanal und mit ihm die Staustufe Kochendorf in Betrieb genommen.

(Quelle: Seite "Bad Friedrichshall". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. Oktober 2018)