Burgruine auf dem Schlossberg

Turmrest

Turmrest (Bild: Rosenzweig)

Auf den Grundmauern einer ersten Anlage (10.-12. Jh.) wurde um 1480 eine zweite Burg errichtet, die jedoch bereits 1523 wieder zerstört wurde. Eine dritte Burg stand hier ab 1547 und wurde im 19. Jh. weitgehend abgebrochen. Nur noch wenige Reste dieser einst mächtigen Anlage sind erhalten: äußere Wehranlage noch erkennbar, Reste zweier Wehrtürme, Kasematten, freistehender Glockenstuhl am Schlossberghang. Zeugnisse im Heimatmuseum.

Burgruine auf dem Schlossberg

Bereits im 11. Jahrhundert wird eine Burg Boxberg genannt. Der Würzburger Bischof Berthold II. von Sternberg tauschte 1287 die Burg, die Hochstiftslehen war gegen Burg Schweinberg von den Johannitern zu Wölchingen ein. Auf den Grundmauern der ersten Burg wurde 1430 eine zweite Anlage erbaut. Die Burg Boxberg befand sich damals im Besitz der Familie von Rosenberg. Bereits 1470 wurde die Burg, da die Rosenberger Raubzüge gegen Kurmainz, die Kurpfalz und das Hochstift Würzburg führten, von ebendiesen zerstört. Nach deren Zerstörung 1523 wurde eine dritte Anlage erbaut, die von 1547 bis 1857 bestand und danach abgebrochen wurde. Ende des 15. Jahrhunderts und Anfang des 16. Jahrhunderts war eine Zeit des großen Umbruchs gekommen, was dazu führte, dass viele einstmals adelige Geschlechter Frankens mit dem Übergang zur Geldwirtschaft ihren Besitz und ihren oftmals großen Reichtum einbüßten. Auch die Familie von Absberg war von diesen Problemen geplagt und so wurde ein Vertreter der Familie nicht als edler Herr, sondern als Raubritter bekannt: Hans Thomas von Absberg. Dieser manchmal auch "Händeabhacker" genannte Spießgeselle war der Todfeind des Schwäbischen Bundes, eines Zusammenschlusses von fränkischen und schwäbischen Ständen unter der Führung Nürnbergs. Er entführte Kaufleute auf ihren Handelsreisen und verlangte ein hohes Lösegeld für ihre Freilassung. Um die wachsende Gefahr zu verringern, ertappt zu werden, suchte er sich Verbündete, die ihn bei seinen Raubzügen unterstützten und bei Gefahr der Gefangennahme auf ihren Burgen versteckten. Auch Kuntz von Rosenberg, seinerzeit Besitzer der Boxberger Burganlage, unterstützte ihn, da er sich dadurch erhofften, seine schwindenden Reichtümer wieder ein wenig aufstocken zu können. 1523 sandte der Schwäbische Bund schließlich seine Truppen aus, um 23 "Raubnestern" dem Erdboden gleichzumachen, darunter auch die Burg Boxberg. Am 14. Juni erreichten sie die Anlage und sprengten sie am darauffolgenden Tag. Der Besitz des geächteten Melchior von Rosenberg fiel an die Pfalz. 1548 versuchte Albrecht von Rosenberg, sein Besitzrecht auf die Burg durchzusetzen, und infolgedessen wurde sie 1561 schließlich endgültig an die Pfalz verkauft. Von der Anlage findet man heute nur noch spärliche Überreste. Vermutlich verfügte die Burg über zwei Ringmauern, zwei Zugbrücken und mehrere Wehrtürme. Drei dieser Wehrtürme sind noch heute existent, der im Südwesten wurde wieder aufgebaut. Von ihm geht ein Graben aus, der gleichzeitig als Zwinger diente. Die Kasematten, die sich im Fels befinden, auf dem sich früher die mächtige Schildmauer befand, und der wieder freigelegte Brunnen in der Kernburg erinnern neben den Türmen an die damalige Anlage. Die Burg Boxberg ist alles in allem eine besondere Anlage, da es nicht sehr häufig vorkommt, dass eine bis ins 19. Jahrhundert existente Burg fast vollständig verschwindet. 1893 kam die Anlage in den Besitz der Stadt, und ein Verschönerungsverein begann, sie vor dem Verfall zu bewahren. Funde von der Burg sind im Boxberger Heimatmuseum zu sehen.

Erbauer / Besitzer
Kontakt

Stadt Boxberg
Kurpfalzstr. 29, 97944 Boxberg
Tel.: 07930/605-0, Fax: 07930/605-29

(Quellen: Stadt Boxberg; Seite "Burg Boxberg". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. April 2018)