Forellenbach

Länge 4,4 km
Quelle Bei Waldzimmern
Quellhöhe 371 m. ü. NN
Mündung In Niedernhall in den Kocher
Mündungshöhe 200 m. ü. NN
Höhenunterschied 171 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Mühlbach

Der Forellenbach ist ein Bach überwiegend im Gebiet von Niedernhall, der nach einem rund viereinhalb Kilometer langen, ungefähr nordwestlichen Lauf am Rande der Altstadt von Niedernhall von links in den unteren Kocher mündet.

Forellenbach

Der Forellenbach entsteht im großen Waldgebiet an der Innenseite des nördlichen Kocherbogens. Der beständige Lauf beginnt etwa 1,1 km östlich von Niedernhall-Waldzimmern auf Niedernhaller Stadtgebiet dicht an der Grenze zu dem von Künzelsau. Dort, in schon merklicher Talmulde nahe dem Waldweg von Waldzimmern zum Wohnplatz Taläcker im Osten über Künzelsau, setzt der andauernd ungefähr nordwestliche Lauf ein. Dessen Talsenke lässt sich jedoch noch über einen Kilometer weiter aufwärts verfolgen, sie beginnt nordöstlich von Kemmeten und läuft zunächst westwärts. Von nördlich des Weilers an gibt es darin ein etwa 0,3 km langes Stück Lauf mit unbeständigem Durchfluss, der deutlich vor dem genannten beständigen Forellenbach-Ursprung wieder aussetzt. Von diesem an fließt der Forellenbach anfangs zwischen den Waldgewannen Steinernes Kreuz am linken und Rehbockrain am rechten Talhang. Nach etwa einem Kilometer holen Tal und Bach in einer kleinen Schlinge kurz nach rechts aus, gegen diese läuft auf etwa 314 m der mit etwa 1,0 km Länge erste größere Seitenbach vom Herrenbrunnen aus dem Osten zu. Wenig später wechselt der Forellenbach, bisher überwiegend Grenzbach zwischen Niedernhall am linken und Künzelsau am rechten Ufer, ins Innere des Niedernhaller Stadtgebietes. Einen knappen Kilometer weiter im Nordwesten mündet auf etwa 276 m ein kürzerer Bach nun aus dem Waldgewann Dörnich im Osten. Von diesem Zufluss an liegt eine Wiese am rechten Unterhang. Nach einem weiteren rechten Seitenbach, der diesmal aus einer schmalen, aber ausgeprägten und walderfüllten Klinge zuläuft, mündet schließlich nach fast zwei Dritteln der Bachlänge der einzige bedeutende linke Zufluss, der etwa 0,9 km lange Bach aus der Säubergsklinge, auch Herrgottsbergklinge genannt, der mit seinem Einschnitt den Sporn Herrgottsberg von der Hochebene auf der Giebelheide über dem Säuberg zur Linken abtrennt. Ein Stück weit abwärts erreicht die lange Talsteige auf der rechten Hochebene herab den Talgrund. Dort setzt die erste Häuserreihe von Niedernhall unter der Weinsteige ein, über welcher wiederum sich der Weinberghang des Braunsbergs aufwärts zieht. Der Bach zweigt hier nach links den Mühlbach nach links ab, der nach einem halben Kilometer und einem durchlaufenen Mühlweiher zuletzt am Austritt des Bachs in den Kochertalgrund an einer früheren Mühle zurückläuft. Der Bach durchfließt dann nicht etwa die unmittelbar vor seiner Talmündung liegende Altstadt Niedernhalls, sondern zieht an deren etwa zu den Haupthimmelsrichtungen parallelen Geviert erst an der Ost-, dann an der Nordseite teils in unterirdischem Lauf vorbei. Etwas über hundert Meter vor der Flussbrücke herüber zur Altstadt mündet der Forellenbach dann bei den Auensportflächen auf wenig unter 200 m ü. NN von links und zuletzt Osten in den unteren Kocher. Der Forellenbach verliert auf seinem 4,4 km langen Weg rund 171 Meter an Höhe, sein mittleres Sohlgefälle liegt damit etwa bei 38 ‰. Er ist bis fast zur Ortsgrenze ein sehr naturnaher Bach. Am Oberlauf ist er teils klingenartig eingeschnitten und hat ein blockschuttreiches Bett. Er läuft über kleine Stufen mit Kalksinteranwuchs durch einen buchenreichen Wald, oft begleitet von Erlen, seine Breite liegt meist zwischen zwei und vier Metern und er zeigt kleine Mäander. Abschnittsweise speisen im Tal Sicker- und Fließquellen den Bach. Etwas vor der ehemaligen Mühle am Übergang ins Kochertal endet der naturnahe Teil und der Bach fließt teils unterirdisch verdolt auf offenbar künstlicher Trasse. Der Foellenbach eintwässert eine Fläche von 6,7 km² Größe, die naturräumlich gesehen überwiegend im Unterraum Ohrnwaldriedel der Kocher-Jagst-Ebenen liegt; der kleine Mündungskeil am und im Kochertal gehört dagegen zu deren Unterraum Unteres Kochertal. Das Einzugsgebiet ist in der südost-nordwestlichen Laufrichtung der Bachlaufs langgestreckt und vor allem im oberen Teil merklich rechtslastig. Die mit bis zu 415 m ü. NN größten Höhen werden ganz im Osten im Wald nahe der Künzelsauer Höhensiedlung Taläcker erreicht, während linksseits des oberen Bachs der dort nur zweihundert Meter vom Lauf entfernte Höhenkamm mit der Wasserscheide ein Maximum von nur 390,8 m ü. NN hat. Das Einzugsgebiet grenzt reihum im Norden und Nordosten an das des Kochers vor dem Zumündung, der hier überwiegend über den beim Ingelfinger Weiler Lipfersberg entstehenden Löhlesklingenbach konkurriert; im Osten entwässert die von den Taläckern zum Kocher laufende kleine Katzenklinge; im weiteren Osten und Ostsüdosten dann der Kemmeter Bach über den Künsbach; im Südosten grenzt das Einzugsgebiet des Kuhbachs an; im Süden und Südwesten das des Zimmerbachs. Die beiden letzten sind rechte Zuflüsse der unterhalb des Forellenbachs in den Kocher mündenden Kupfer. Der ständige Lauf des Forellenbachs beginnt nahe der Grenze zwischen dem Lettenkeuper (Erfurt-Formation) und dem darunter liegenden Oberen Muschelkalk. Schon etwa am Zulauf des Bachs vom Herrenbrunnen erreicht der Bach den Mittleren Muschelkalk und etwa am Einsetzen der zumindest rechts offenen Talflur den Unteren Muschelkalk, den er erst zuletzt auf dem Kochertalgrund beim Wechsel in den Auensedimentstreifen um den Fluss verlässt. Der Bach folgt ungefähr der einen Störung eines parallelen Störungspaars, deren linkes Pendant wenig versetzt auf der linken Randhöhe läuft. Dieses versetzt Lettenkeuper im Südwesten gegen Oberen Muschelkalk im Nordosten auf der Talseite, während die etwa der Trasse des Baches folgende nordöstliche Störung abschnittsweise geologisch tiefere Schichten talseitig gegen höhere an der Seite zum rechten Hang verstellt. Tektonisch bildet das Störungspaar also einen Horst. Auf dem morphologisch höheren rechten Rücken liegt überall meist Oberer Muschelkalk, während sich auf dem linken noch kochertalnah auf der Giebelhöhe Lettenkeuper findet. Dem Lettenkeuper im Südwesten und Süden ist an einigen Stellen noch Lösssediment aus quartärer Sedimentation aufgelagert. Das Einzugsgebiet ist überwiegend bewaldet, fast geschlossen in seinen südlichen Teilen. In offener Flur liegen die rechte Randhöhe um Lipfersberg und auf dem zunächst auch Eselsberg genannten Sporn Braunsberg zum oberen Kochertal hin bis fast zur Spitze, dazu die vor allem rechten Tallagen ab dem Mittellauf fast bis hinauf an die obere Hangkante des Braunsbergs, ein Zwickel auf der teils besiedelten linken Randhöhe Giebelheide westlich des Herrgottsbergs und über dem unteren linken Talhang Säubergs, die selbst beide fast ganz bewaldet sind, sowie die Ortsflur von Niedernhall an der Mündung. Niedernhall an der Mündung ist der einzige Ort am Lauf, von dem ein Teil der Höhensiedlung auf der Giebelheide noch zu Forellenbach entwässert. Sonst gibt es keine weiteren Orte im Einzugsgebiet, dessen größter Teil im Norden und Westen im Niedernhaller Stadtgebiet liegt. Ebenfalls einen beträchtlichen, überwiegend bewaldeten Anteil im Südosten hat Künzelsau. Ein schmaler Randstreifen im Nordosten gehört auch zu Ingelfingen.Der Forellenbach fließt zuletzt in einem Straßenblock Abstand von der nördlichen Stadtmauer außerhalb an der Altstadt vorbei. Dicht vor der südlichen Stadtmauer zieht sich eine schmale Senke vom Kocher ostwärts auf die Talmündung des Forellenbachs zu, vermutlich der Überrest eines alten Stadtgrabens, der vielleicht vom Forellenbach gespeist wurde.

Städte und Gemeinden

Niedernhall

(Quelle: Seite "Forellenbach (Kocher)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 14. August 2018)