Rechenberger Rot

Länge 14,8 km
Quelle Bei Wäldershub
Quellhöhe Ca. 511 m. ü. NN.
Mündung Bei Jagstzell-Schweighausen in die Jagst
Mündungshöhe 417 m. ü. NN.
Höhenunterschied 94 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Buchbach, Butzenbach, Eichisbach, Grundbach, Kappersbach, Katzenklingenbächle, Klingenbächle, Krettenbach, Krumbach, Merzenbach, Rotbach, Weißenbach

Die Rechenberger Rot, auch Rotbach genannt wie der größte Zufluss an ihrem Oberlauf, ist ein Zufluss der Jagst an deren Oberlauf im Virngrund. Der Bach entsteht als Gunzenbach und wird etwas nach der Zumündung des Rotbaches auch kurz Buchbach genannt.

Rechenberger Rot

Der Bachlauf der Rechenberger Rot liegt im Landkreis Schwäbisch Hall und im Ostalbkreis. Die Rot entsteht unter dem Namen Gunzenbach am Waldrand der Mooslache nordöstlich von Wäldershub. Der Bach fließt zunächst nach Süden und durch seinen ersten Mühlteich, den Völkersweiher an der Völkermühle. Nach Passieren des Fichtenhofs und dem Zulauf des Krettenbachs von rechts durch das gleichnamige Dorf gegenüber von Gunzach am linken Ufer dreht er nach Südosten, unterquert ein erstes Mal vor den zwei Weihern an der Spitzenmühle die A 7, schlägt kurz darauf bei der Melbersmühle einen engen Bogen und fließt dann weiter nach Südwesten. Hiernach unterquert er die A 7 nach Passieren des Hahnenweihers an der Hahnenmühle ein zweites Mal und entfernt sich fortan immer weiter nach Westen von der Autobahn. Auf diesem Abschnitt heißt der Bach wie der Unterlauf des hier zufließenden Rotbachs auch Buchbach. Unterhalb der Buchmühle, wo er das Gebiet der Gemeinde Fichtenau verlässt, heißt er dann nurmehr Rotbach oder Rechenberger Rot. Von hier bis fast nach Rechenberg steckt der Lauf der Rot grob die Grenze zwischen den Gemeinden Stimpfach im Nordwesten und Jagstzell im Südosten ab. Sie fließt an Eulenmühle und Hammerschmiede vorbei, danach zu Füßen von Schloss und Dorf Rechenberg, einem Ortsteil von Stimpfach und der größten Ansiedlung am Ufer der Rot, durch den Schloßweiher, einen Sägmühlweiher, und wechselt unterhalb ins Gemeindegebiet von Jagstzell. Nach Passieren des Weilers Rot und der zwei Einzelhöfe Rothof und Ropfershof fließt sie einen Kilometer weiter unterhalb dann mäanderreich durch ein enges und unbesiedeltes Waldtal. An der Rotbachsägmühle bei Schweighausen in der Gemeinde Jagstzell unterquert die Rechenberger Rot die Bundesstraße 290 Ellwangen–Crailsheim und mündet dann gleich in die Jagst, nur wenige hundert Meter oberhalb der von der anderen Seite zufließenden Orrot. Das Einzugsgebiet ist 35,7 km² groß und liegt, einen schmalen Randstreifen am Oberlauf Gunzenbach ganz im Osten im Unterraum Dinkelsbühler Hügelland des Mittelfränkischen Beckens ausgenommen, im Unterraum Ellwanger Berge der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge. Der mit etwa 525 m ü. NN höchste Punkt liegt östlich von Wäldershub in der Mooslache am Wasserreservoir. Das Gebiet hat einen hohen Waldanteil. Die Rechenberger Rot ist ein Gewässer des Mittelkeupers. Dessen höchste Schicht im Einzugsgebiet ist der Stubensandstein (Löwenstein-Formation), der inselhaft auf der östlichen Wasserscheide zur Rotach liegt, dort stehen großteils die Orte Wildenstein und Matzenbach auf ihm. Ab der Zumündung des Buchbach, wo sich der Fluss auf künftig südwestlichen Lauf wendet, sind die größeren Höhen linksseits des Tales teils in großer Breite flächenhaft vom Stubensandstein bedeckt, der damit die zweithäufigste Schicht des Einzugsgebietes ist. Linksseits näher am Flusstal unterhalb eines schmalen Saums von Oberen Bunten Mergeln (Mainhardt-Formation) sowie vor allem auf den Höhen rechtsseits von ihm liegt dagegen Kieselsandstein (Hassberge-Formation), die häufigste Schicht. Im mittleren Tal etwa zwischen der Hahnenmühle und dem Zufluss des Katzenklingenbachs streicht an den Hängen und in den Seitentälern die noch tieferen Unteren Bunten Mergel (Steigerwald-Formation) aus. In einem Band um das Gewässer liegt schon bald Schwemmland, etwa ab der Hahnenmühle in Gestalt von Auenlehmen. Die Rechenberger Rot ist also ein Stufenrandfluss unterhalb der Schichtstufe des Stubensandsteins und oberhalb der des Gipskeuper (Grabfeld-Formation). Ihre Laufrichtung mit zum heutigen Vorfluter stumpfwinkliger Einmündung weist noch auf die ältere südliche Entwässerungsrichtung der Jagst zur Urbrenz hin, welche inzwischen eine Umkehr erfahren hat.

(Quelle: Seite "Rechenberger Rot". In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 15. Februar 2023)