Tierbach

Länge 6,8 km
Quelle Blaufelden-Lentersweiler
Quellhöhe 487 m. ü. NN.
Mündung Bei Schrozbrg-Ettenhausen
Mündungshöhe 385 m. ü. NN.
Höhenunterschied 102
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Osterbach

Der Tierbach ist ein nicht ganz 7 km langer Bach, der sich bei von links und Südsüdosten kommend mit dem rechten Eselsbach zum rechten Jagst-Nebenfluss Ette vereint.

Tierbach

Der Tierbach entsteht gut einen Kilometer ostsüdöstlich des Blaufeldener Weilers Lentersweiler zwischen den Waldstücken Seeholz im Osten und Buchholz im Westen am Rand eines Feldweges und folgt diesem zunächst westwärts, bald als Nordgrenze des kleineren Buchholzes. Dabei durchläuft er auch einen kleinen Weiher, danach fließt ihm von links der hier wenig kürzere Aubesgraben aus einer Flurschneise im Süden des inselartigen Buchholzes zu. Anschließend unterquert er die das Blaufeldener Dorf Billingsbach über Lentersweiler mit der B 290 ("Kaiserstraße") verbindende K 2533 und schwenkt langsam in einer Flurlandschaft nach rechts. Die nach Herrentierbach führende K 2530 tritt ans linke Ufer, von rechts läuft der bei Lentersweiler entstehende Brühlgraben zu, dann mündet etwa einen Kilometer, bevor der Bach selbst das Dorf durchquert, wiederum von rechts sein längster und letzter bedeutender Zufluss Osterbach. An dieser Stelle ist seine Talmulde erst etwa 30 m gegenüber den etwa im Abstand eines Kilometers links und recht begleitenden Hügelgipfeln eingetieft. In weiterem Nordwestlauf durchquert er das größtenteils am linken Hang gebaute Kleindorf Herrentierbach. Hier erklimmt die bachbegleitende Straße den linken Hügel, das Tal wird nun enger, steiler und zieht nördlicher, es bildet kleine Mäander aus. Erst sporadisch und dann zusammenhängend tritt Hangwald auf, der sich abschnittsweise sogar am Bachlauf berührt. Dann verlässt der Bach die Blaufeldener Gemarkung für einen Restlauf von etwa 500 Metern auf unbesiedeltem Gebiet der Gemeinde Schrozberg, wonach er sich etwa 0,9 km südöstlich des kleinen Schrozberger Taldorfes Ettenhausen auf 385,4 m ü. NN und damit etwa 80 Meter unter der größten Randhöhe mit dem um ein Drittel kürzeren, aber ein Weniges einzugsgebietsreicheren Eselsbach zur Ette vereint, die dann in seiner eigenen Richtung weiterfließt. Der Tierbach hat ein Einzugsgebiet von 10,2 km² Größe. Es erstreckt sich etwa 5,8 km weit von seinem höchsten Punkt, der im Seeholz etwa 300 Meter südöstlich seines Ursprungs auf 491,5 m. ü. NN. liegt, bis zu seiner Mündung auf 385,4 m. ü. NN. im Nordwesten davon; quer dazu misst es an der breitesten Stelle etwa 2,6 km. Fast zwei Drittel dieser Fläche liegen rechts des Bachlaufes. Im Norden und Nordosten grenzt das Einzugsgebiet des anderen Ette-Quellasts Eselsbaches an, im Osten das des Blaubachs zur Brettach, im Süden und Südwesten das des Rötelbachs. Ab etwa der Höhe von Herrentierbach schließlich läuft wenig entfernt der Roggelshauser Bach jenseits der linken Wasserscheide zur Jagst. Alle anderen genannten Konkurrenten entwässern mittel- oder unmittelbar ebenfalls zur die Jagst. Im Einzugsgebiet wird vor allem Ackerbau betrieben; die Felder ziehen sich im oberen, flachen Talbereich bis unmittelbar an den Bach. Höchstens 10 % der Fläche sind von Wald bedeckt, der auf nicht sehr große Waldinseln, lokal generisch Hölzle genannt, verstreut ist. Der noch kleinere Anteil von Wiesen- und Weideflächen liegt überwiegend in der Aue des Mittellaufs. Die Besiedlung ist gering. Am Lauf liegt nur Herrentierbach, im Einzugsgebiet noch die Weiler Lentersweiler, Erpfersweiler und zum Teil Eichholz. Außer dem letzten, der schrozbergisch ist, gehören alle Orte der Gemeinde Blaufelden an. Auf dem Sporn über dem Zusammenfluss mit dem Eselsbach liegt der Burgstall der abgegangenen Burg Eichholz. Der Tierbach ist ein Gewässer, das am Oberlauf durch die Östliche Hohenloher Ebene zieht, während sein Einzugsbereich am Mittel- und Unterlauf Teil der daran anschließenden Kocher-Jagst-Ebenen ist, die bei gleichem geologischen Untergrund durch tiefe eingeschnittene Täler geprägt sind, wie der Tierbach unterhalb von Herrentierbach und danach Ette und Jagst sie durchlaufen. Auf der leicht hügeligen Ebene liegt in seinem Einzugsbereich noch fast überall der Lettenkeuper (Erfurt-Formation) über dem für das Landschaftsbild charakteristischen, durchs seine Erosionsresistenz im oberen Bereich die Hochflächengrenze markierenden Muschelkalk. Die Wasserscheiden rechts und links durchschneiden manchmal auf den Hügelgipfeln liegende Inseln aus quartärem Löss-Sediment, das im Süden des Einzugsgebietes auch größere Flächen bedeckt. Etwa bis zum Zulauf des Brühlgrabens verläuft der Bach nach geologischer Karte durch eine breite Hochwassersedimentzone, danach tritt der Tierbach in den Oberen Muschelkalk ein, in dem er bis zum Ende verbleibt. Auf der kleinen Hochebene zwischen Tierbach und Eselsbach liegt südwestlich des Weilers Eichholz und weniger als hundert Meter vor dem Nordrand der Waldinsel Nutzung mitten auf einem Feld hinter Gehölz versteckt eine Doline.

(Quelle: Seite "Tierbach (Ette)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. Juli 2017)