Bächlingen

Holzarchenbrücke

Holzarchenbrücke (Bild: Matthias Süßen)

Zur ehemaligen Gemeinde Bächlingen gehören die Dörfer Bächlingen und Nesselbach, der Weiler Hürden und das Haus Herrenmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Aloswiler (auch Adlatzweiler und Adelotsweiler), Katzenstein (Burg) und Maisenbrunnen. Bächlingen ist eine sehr alte Siedlung. Vermutet wird, dass der Ort bereits zur Merowingerzeit besiedelt wurde. Erstmals wird er in einer Zwiefaltener Chronik 1140 urkundlich erwähnt. Sie besagt, dass Bächlingen 1077 dem Grafen von Achalm gehörte. Zur Zeit der fränkischen Missionierung zählte Bächlingen zu den Urpfarreien des Hohenloher Landes. Die einstige Chorturmkirche aus dem 14. Jahrhundert wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut. Sie erhielt ein spätgotisches Schiff. Im Zuge der Reformation wurden der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre abgebrochen und auf einem Acker in der Nähe des Dorfes verbrannt. Die Fresken im Kircheninneren wurden mit einer Kalkschicht überdeckt. In dieser Zeit ist Bächlingen Teil der Pfarrei in Langenburg, wird aber im Jahre 1576 wieder eigenständig. 1580 wurde für Notzeiten ein Kornboden auf dem Kirchenschiff aufgesetzt. Zudem wurde die Kirchhofsmauer neu befestigt und das Tor neu gebaut und mit einem Dach versehen. Während des Dreißigjährigen Krieges litt der Ort große Not. Einquartierungen und Truppendurchmärsche waren an der Tagesordnung. Dazu kam die Pest, der 240 Menschen in der Gemeinde zum Opfer fielen. 1806 wurde die Gemeinde Bächlingen dem Oberamt Gerabronn zugeschlagen. Seit der Kreisreform von 1938 war sie Teil des Landkreises Crailsheim, der im Zuge der Kreisreform 1973 im Landkreis Schwäbisch Hall aufging. Am 1. Februar 1972 wurde Bächlingen nach Langenburg eingemeindet. Söllbot wurde bis 1828 von Obersteinach nach Bächlingen umgemeindet. Seit dem 1. Januar 1973 ist Söllbot wieder ein Teil von Obersteinach, das ein Ilshofener Stadtteil ist. Die im Jahr 1785 erbaute Archenbrücke über die Jagst geriet im Zweiten Weltkrieg durch Beschuss in Brand und wurde dabei vollständig zerstört. Sie wurde von 1989 bis 1991 im Zuge des geplanten Radwanderweges von Rothenburg ob der Tauber nach Heilbronn nach historischem Vorbild wieder errichtet. Die Johanneskirche wird 1285 erstmals genannt und dürfte die älteste Kirche des gesamten Gebiets sein. Das von einem ummauerten Kirchhof umgebene Gotteshaus war ursprünglich der Jungfrau Maria, dem Evangelisten Johannes sowie Johannes dem Täufer gewidmet. Sehenswert sind die 1360 entstandenen Wandmalereien im Chorraum, die tonnengewölbte Sakristei, unter der sich ein Karner (ein altes Beinhaus) befindet, sowie das Grabdenkmal für Ritter Rezzo von Bächlingen aus dem 14. Jahrhundert an der Südseite des Kirchenschiffs. Die ehemaligen fürstlich-hohenlohischen Fischteiche befinden sich im Norden des Dorfes. Die Ursprünge der Anlage gehen auf das 16. Jahrhundert zurück. Heute sind drei Teiche erhalten, zwei mit Lehm ausgeschlagene Fischweiher sowie ein gemauertes Wasserbecken. Zur Anlage gehören zudem ein eingeschossiges schmales Sichtfachwerkgebäude, das eingeschossige verputzte Fachwerkwohngebäude und ein freistehendes gemauertes Backhaus. In einem 17 m × 18 m großen, gemauerten Wasserbecken stehen vier Steinsäulen mit Kapitellen. Nach derzeitigem Forschungsstand wird davon ausgegangen, dass die Säulen aus dem 16. Jahrhundert stammen und ein Fischhaus stützten, das 1866 abgebrochen wurde. Das eingeschossige Gebäude mit dreigeschossigem Fruchtboden soll ehemals die gesamte Wasserfläche überdeckt haben sowie im Erdgeschoss über einen dreiseitig umlaufenden halboffenen Gang und eine Reihe von Fischkästen an der vierten Gebäudeseite verfügt haben.

(Quelle: Seite "Bächlingen". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. August 2018)