Schloss Magenheim

Der Palas von Schloss Magenheim

Der Palas von Schloss Magenheim (Bild: Rosenzweig)

Zu Füßen des Michaelsberges und hoch über Cleebronn erhebt sich die alte Stauferburg Magenheim aus dem 13. Jh. (1210 Baubeginn des jetzigen Palas), die im Volksmund und in allen amtlichen Eintragungen Schloss Magenheim heißt. Diese Bezeichnung stammt aus der Zeit, als die Herren von Magenheim im 12. und 13. Jh. die vornehmste und einflussreichste Familie im Zabergäu waren.
Vielseitiges Kulturprogramm, das überregionale Bedeutung und kompetente Anerkennung gefunden hat. Besichtigung für Gruppen auf Anfrage. Einstündige Führungen (Palas, Hof, Altane und Nordseite sowie Kapelle). Ausstellung "Prähistorische Felsenbilder" .

Schloss Magenheim

Bereits 793 und 839 wird Magenheim in den Lorcher Schenkungsurkunden genannt. Eines der besterhaltenen Denkmale im Lande, als gotisches Steinhaus ca. 1220 gebaut, ist der heute noch stehende, originale Palas. Er bezeugt die herausragende Stellung der Magenheimer während der Stauferzeit (Einer Legende nach verweilte auch Kaiser Friedrich Barbarossa als Gast bei den Magenheimern). Der Niedergang der staufischen Herrschaftsentfaltung wirkte sich auch auf das Zabergäu aus. Widrigen Umständen zufolge stirbt das Geschlecht der Magenheimer 1410 aus. Das Anwesen fiel an die Grafen von Württemberg. Nach einem Brand in der Mitte des 16. h. begann Gall von Sachsenheim das teilweise verfallene Gebäude wieder aufzubauen. Als jedoch dessen Mittel aufgebraucht waren, fiel Magenheim erneut an das Haus Württemberg. Danach übergab Herzog Ludwig von Württemberg Magenheim an die Familie der Liebensteiner. Diese hatten Magenheim von 1592-1657 im Besitz und gab ihm sein heutiges Aussehen im Stil der deutschen Renaissance. Nach vielen Besitzerwechseln - wobei Magenheim immer wieder an das Haus Württemberg zurückfiel - kaufte 1823 die Gemeinde Cleebronn das Anwesen, um es ab 1825 stückweise an Cleebronner Bürger zu veräußern. Bis 1873 gehörte Magenheim der Familie v. Tessin, danach, bis 1935, der Cleebronner Familie Böhringer, welche große Sanierungsarbeiten am Mauerwerk durchführten. Nach mehreren kurzzeitigen Besitzern erwarb 1954 Familie Schlösser Magenheim und leistete umfangreiche Instandsetzungen sowie den Ausbau der 2. Wohnetage samt Bibliothek. Seit des Besitzerwechsels 1992 wurden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, wobei besonders die Kapelle eine totale Neugestaltung erfahren hat. Diese aufwendigen und gelungenen Erneuerungen ermöglichen nun die volle Nutzung der Burg für private und kulturelle Zwecke. Baugeschichte: Was heute noch aufragt in seiner wirkungsvollen Erscheinung ist der Palas (gotisches Steinhaus, vergleichbar dem von Wimpfen) als historisch erhaltener Hauptbau einer früher viel umfangreicheren Gesamtanlage der Burg Magenheim. Von Osten her gelangt man über die doppelbogige ehemalige Zugbrücke und den Halsgraben zu dem gotischen Eingangstor, über dem sich der Rest der imposanten Schildmauer befindet, die 1814 noch doppelt so hoch war wie heute. Ebenso befand sich im Westen der Burg eine Vorburg, die abgegangen ist. Der wunderschöne kleine Burghof ist im Süden und Westen von mächtigen Stützmauern eingefasst; im Norden reicht der Palas zwei Etagen tiefer und ersetzt somit die nördliche Einfassungsmauer. Der Palas wurde kühn und hoch aufragend auf das steil abfallende Ende eines Bergsporns gebaut und hat eine Breite von 12 m zu einer Länge von ca. 35 und südlichen Höhe von 25 m. Sein heutiges Aussehen erhielt er nach einem Brand um etwa 1550 und Wiederaufbau durch die "Liebensteiner", mit den schönen Schweifgiebeln von Georg Behr im Stil der deutschen Renaissance. Wann genau die umgebenden Gebäude abgingen, ist leider nicht festzustellen. Das südlich unter der Burg liegende Schafhaus ist der historische Rest einer früher umfangreichen Wirtschaftsanlage zur Versorgung der Burgbewohner. Der Brunnen im Hof war die wichtigste Sicherung zum Überleben. Das Verschwinden der Burg Obermagenheim am Westende des Michaelsbergs geht vermutlich in die Zeit der Bauernkriege Bauernkriege zurück. Der bedeutende Baumeister und Bildhauer des Paradieses vom Kloster Maulbronn ist aller Wahrscheinlichkeit nach Zeisolf II. aus dem Geschlecht der Magenheimer, dessen wappenkundlich gesicherten, weiteren großartigen Bauwerke sich im Dom zu Magdeburg (Bischofsgang), in den Klöstern Walkenried, Ebrach und Alpiersbach, sowie den Burganlagen Neipperg, Blankenhorn u.a. finden.

Erbauer / Besitzer

Besitzer: Herren von Magenheim, Württemberg, Herren von Sachsenheim, Herren von Liebenstein.

Heute: Privatbesitz

Kontakt

Baronin von Lamezan
Schloss Magenheim, 74389 Cleebronn
Tel. u. Fax: 07135/14154

(Quelle: Gemeinde Cleebronn; Seite "Schloss Magenheim". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. August 2018)