Theodor Mögling
Daten und Fakten | |
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Geboren | 02.12.1814, Brackenheim |
Gestorben | 17.04.1867, Göppingen |
Wirkungsstätte | Baden-Württemberg |
Tätigkeitsfeld | Seidenbaufachmann, Politiker, Revolutionär |
Leistung | Führender Revolutionär in der badischen Revolution 1848/49 |
Theodor Mögling, Holzschnitt (Bild: Kolb - Wilhelm Blos: Die deutsche Revolution. Geschichte der deutschen Bewegungen von 1848 und 1849, Stuttgart 1893, S. 191)
Theodor Mögling war das dritte Kind des Präzeptors Friedrich Mögling, der von 1811 bis 1819 die Brackenheimer Lateinschule leitete. Im Alter von 16 Jahren begann Theodor Mögling ein Studium der Medizin in Tübingen, wo er 1831 Mitglied der Burschenschaft Feuerreiter wurde. Nach seiner Teilnahme an einem Studentenauflauf zur Feier der Pariser Demokraten im Jahre 1833 geriet er in Untersuchungshaft und war zum Abbruch seines Studiums gezwungen. Aus diesem Grund besuchte Mögling seit Herbst 1836 die Landwirtschaftliche Akademie zu Hohenheim, wo er sich mit großem Engagement dem Seidenbau widmete. 1842 wurde er als Lehrer der Seidenzucht nach Hohenheim berufen und erhielt 1846 den Titel eines Ökonomierats. Als Abgeordneter der Zweiten Württembergischen Kammer nahm Mögling am Frankfurter Vorparlament teil, wo er sich den badischen Republikanern um Friedrich Hecker und Gustav Struve anschloss. Mögling beteiligte sich führend an allen drei badischen Erhebungen von 1848/49. Im Gefecht auf der Scheideck im April 1848 deckte er den Rückzug des geschlagenen Heckerzuges, im Gefecht bei Waghäusel am 20. Juni 1849 wurde er schwer verwundet und geriet in preußische Gefangenschaft. Vor dem Mannheimer Standgericht wurde er zum Tode verurteilt, daraufhin jedoch zu einer mehrjährigen Zuchthausstrafe begnadigt, die er in Einzelhaft im Bruchsaler Zellengefängnis bis 1856 verbrachte. Nach seiner Freilassung ging Mögling in die Schweiz, wo er zunächst als technischer Leiter einer Torfkompanie wirkte. Außerdem gab er in Solothurn seine Autobiographie heraus, in welcher er sich v. a. mit dem Revolutionsgeschehen auseinandersetzt. Im Sommer 1859 besuchte er den Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi während des Zweiten Italienischen Unabhängigkeitskrieges. Nach Württemberg zurückgekehrt, erwarb Mögling ein landwirtschaftliches Gut, welches er selbst bewirtschaftete. Nach mehreren Schlaganfällen verstarb er – geistig umnachtet – in der Göppinger Heilanstalt. Der Schriftsteller Georg Heym verfasste 1908/09 das unfertig gebliebene Dramenfragment Die Revolution mit Theodor Mögling in der Hauptrolle.
(Quelle: Seite "Theodor Mögling". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. März 2018)