Der Lietenbach beginnt seinen Lauf als Feldweggraben im Osten des Feldgewanns Rehholz in der Feßbacher Teilortgemarkung der Gemeinde Kupferzell etwa 200 Meter südlich der Waldinsel Herrenholz. Die Talmulde beginnt ohne dauerhaftes Gewässer noch rund drei Viertelskilometer weiter östlich im Feldgewann Wolfrecht nahe einer Biogasanlage; nach starken Regenfällen können sich in den Feldern von dort bis zum gewöhnlichen Ursprung Spülrinnen und Sandschüttungen bilden. Für über die Hälfte seines Weges läuft der Lietenbach als Weggraben neben Feldern etwa westsüdwestlich bis zur Kreisstraße K 2368. Jenseits deren Trasse knickt er nach Südwesten ab. Auf dem neuen Abschnitt ist der Graben erstmals etwas weniger rigide begradigt und von einzelnen Bäume und später auch kleinen Hecken begleitet. Erst wenige hundert Meter vor dem Eintritt ins Weichbild des Dorfes wechselt er auf die Kupferzeller Teilortgemarkung, hier liegt einmalig rechts am Lauf ein kleines Wiesendreieck mit Quellhorizont. Bald folgen mit wenig Abstand die Bebauungszeilen längs der Künzelsauer Straße rechts und der Langenburger Straße links seiner Wiesenmulde, dann fließt er beim Haus Marktstraße 13 in eine Verdolung ein. Diese führt ihn unter den Marktplatz, wo er sich vor dem Rathaus mit dem zuletzt ebenfalls verdolten und von Osten kommenden Feßbach vereint. Der Lietenbach oder auch Feßbach genannte vereinte Bach fließt weiterhin verdolt westwärts und mündet nach reichlich hundert Metern kurz nach einem Steg über den kleinen Fluss von rechts und in die mittlere Kupfer. Der Lietenbach ist 3,3 km lang, mündet etwa 51 Höhenmeter unter seinem gewöhnlichen Ursprung und hat auf dieser Strecke ein mittleres Sohlgefälle von etwa 15 ‰. Der Lietenbach wurde im Zuge der Flurbereinigung und des modernen Feldwegebaus stark begradigt, wie ein Vergleich der heutigen Karten mit einem Meßtischblatt vom Anfang der 1930er Jahre zeigt; damals floss er schon vor der K 2368 in kleinen Schlingen und nahm kurze Zuflüsse auf, die heute fast alle in Dränagen verlegt oder allenfalls zu Feldweggräben gemacht wurden. Der Lietenbach hat ein 5,7 km² großes Einzugsgebiet, dass naturräumlich gesehen zum Unterraum Kupferzeller Ebene und Kocheneck der Hohenloher und Haller Ebene gehört. Der mit etwa 402 m ü. NN höchste Punkt darin liegt an seiner Nordostspitze etwa 300 Meter nördlich des Ortsrandes von Rüblingen. Geologisch ist das Gebiet vom Lettenkeuper (Erfurt-Formation) geprägt, der tiefsten Schicht des Keupers, der in jüngerer quartärer Zeit noch auf den Hügeln mit Lösssediment überlagert wurde, das nun backenförmig beide Bachmulden von Lietenbach und Feßbach einfasst. Erst am Ortsrand von Kupferzell setzt in beiden Tälern der Oberer Muschelkalk ein, in dem der Lietenbach auch mündet. Das Einzugsgebiet ist völlig waldfrei, in der Flur liegen fast ausschließlich große, flurbereinigte Ackerflächen, die nicht selten von drei oder sogar vier Feldwegen begrenzt sind. Es liegt größtenteils auf der Feßbacher Teilortgemarkung von Kupferzell, die einzigen Siedlungsplätze darin sind einige Aussiedlerhöfe von Feßbach aus neuerer Zeit, das kleine Dorf Feßbach rechts des gleichnamigen Lietenbach-Zuflusses und ein östlicher Sektor des Gemeindesitzes Kupferzell. Reihum konkurrieren die folgenden Bäche: an der rechten Wasserscheide von der Mündung aufwärts zunächst im Nordwesten der Rechbach, dann der Kuhbach, die beiden nächsten rechten Zuflüsse der Kupfer; an der rechten Wasserscheide im Norden der linke Oberlauf Herrenbach und der rechte Oberlauf Bauersbach des vor der Kupfer in den Kocher mündenden Künsbachs; an der anschließenden östlichen Wasserscheide kurz der Baierbach, dann lange der Rüblinger Bach, der über den Eschentaler Bach noch weiter aufwärts in den Kocher entwässert; hinter der linken und südlichen Wasserscheide der Ohrnbach, der letzte Zufluss nun wieder der Kupfer vor dem Lietenbach selbst.