Münster St. Johannes

Münster St. Johannes

Marktplatz mit Zwillingshäusern und Münster St. Johannes (Bild: PetrusSilesius)

Erbaut von 1250-1274. Ursprünglich eine so genannte Reichskirche. 1207 ging das Gotteshaus als Schenkung der Hohenloher an den Johanniterorden über, der es 1554 an den Deutschen Orden abtrat. Bei der Einweihung nach der Renovierung 1983/84 wurde die Stadtpfarrkirche zum Münster erhoben.

Münster St. Johannes

Die St. Johannes-Kirche wurde in der Zeit von 1250-1274 vom Johanniterorden als frühgotische Pfeilerbasilika errichtet. Zuvor stand an der Stelle eine Kapelle, die dem Heiligen Kilian geweiht war. 1498 wurde am südlichen Querhaus die Annakapelle angebaut. Im Jahre 1554 erwarb der Deutsche Orden den gesamten Besitz der Johanniter und führte Umbauarbeiten durch. Die bisherige Flachdecke des Mittelschiffes der Johanneskirche wurde durch ein Kreuzrippengewölbe ersetzt; die Gewölbe wurden mit dem heute noch erhaltenen Renaissancemalereien dekoriert. Der Glockenturm wurde in mehreren Etappen errichtet. Die untersten vier Geschosse stammen aus der Erbauerzeit. 1445 wurde der Turm um zwei Geschosse erhöht. Von 1594 bis 1618 wurden die für den Turm charakteristische Galerie und auf dem Oktogon die haubenartige Turmzwiebel errichtet. Im Jahre 1983 wurde die Kirche zum Münster erhoben. An den südlichen Pfeilern des Mittelschiffs und an der Westwand der Zwischenempore finden sich noch einige Wandmalereien, die um das Jahr 1300 entstanden sind. Außerdem gibt noch einige Holz-Skulpturen aus der Zeit bis Anfang des 16. Jahrhunderts, so die Pietà am südlichen Langhauspfeiler (um das Jahr 1400), die Skulptur der Anna selbdritt an der südlichen Langhauswand (um das Jahr 1525) und die Figur des Heiligen Sebastian am nördlichen Langhauspfeiler (um 1500). Am nordöstlichen Mittelschiffspfeiler befindet sich eine Steinskulptur der Heiligen Katharina von Alexandrien (um das Jahr 1400). Die sonstigen Skulpturen stammen überwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Im Chorraum befindet sich eine hölzerne Kreuzigungsgruppe aus dem Jahre 1669. Die Kanzel und das Chorgestühl sind Reste der neugotischen Ausstattung. Im nördlichen Seitenschiff und in der Annakapelle befinden sich Grabmale bedeutender Mitglieder des Deutschen Ordens aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Orgel besteht aus einem barocken Orgelprospekt mit einem neueren Orgelwerk. Der Prospekt stammt von einem Instrument des Orgelbauers Johann Anton Ehrlich aus den Jahren 1772-1773. Das Orgelwerk wurde 1972 von der Orgelbaufirma Walcker erbaut. Das Schleifladen-Werk hat 35 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektropneumatisch.

Kontakt

Kath. Münsterpfarramt St. Johannes
Ledermarkt 12, 97980 Bad Mergentheim
Tel.: 07931/9860-0, Fax: 07931/9860-60

(Quelle: Stadt Bad Mergentheim; Münster St. Johannes: Seite "Münster St. Johannes". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 31. Oktober 2017)