Geschichte Brackenheim

Brackenheim kann auf eine 5000-6000 Jahre alte Besiedelung zurückblicken.

Geschichte Brackenheim

Der Ort kann auf eine 5000-6000 Jahre alte Besiedelung zurückblicken. Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1246. Damals zeugte ein Ulrich, Leutpriester in Brackenheim, für eine Urkunde Erkingers von Magenheim. Der Name Brackenheim kommt aber schon im 12. Jh. vor, als im Hirsauer Kodex ein Zeisolf von Brackenheim dem Kloster Güter in Botenheim und Meimsheim vermachte. Im Jahr 1280 erhob König Rudolf von Habsburg Brackenheim zur Stadt, mit allen Rechten und Freiheiten, welche die Reichsstadt Esslingen hatte. Nach Gründung des Königreichs Württemberg im Jahr 1806 wurde der Ort in den folgenden Jahren eine der 65 Oberamtsstädte. Aufgrund seiner Funktion als Oberamtsstadt, ihrer Lage und dem Sitz zahlreicher überörtlicher Behörden und Institutionen hatte er bis zur Auflösung des Oberamts im Jahr 1938 schon immer eine zentrale Funktion im Zabergäu. Seit dieser Zeit gehört Brackenheim zum Landkreis Heilbronn. Die heutige Stadt wurde planmäßig angelegt, von ihrer Befestigung sind noch Reste der Stadtmauer erhalten. Das an der Südecke der Altstadt stehende Stadtschloss wurde anstelle einer alten Burg unter Herzog Christoph 1556-1559 von Baumeister Martin Berwart erbaut. Nach einem Brand wurden der Westflügel und der nördliche Querflügel 1677-1685 wieder aufgebaut. Der dreiflügelige Bau diente als Württembergischer Witwensitz, Wohnung des Obervogts und Sitz des Oberamts. Die Anfänge der heutigen Kirche mit frühgotischer Chorturmanlage dürften aus der Zeit um 1200 stammen. Die vormalige Jakobuskapelle wurde erst nach der Reformation zur Stadtkirche erhoben. Der Marktplatz war ursprünglich überbaut. Der Stadtbrand von 1691, bei dem 112 Gebäude abbrannten, machte eine Neugestaltung des Platzes notwendig. Die Apotheke (Marktstraße 15) von 1696, die aus zwei Häusern zusammengebaut wurde, war eines der ersten wieder aufgebauten Gebäude am Marktplatz. Am Standort des heutigen Rathauses stand schon das alte Rathaus von 1424, das beim Stadtbrand von 1691 zerstört wurde. Es wurde 1774-76 nach einem Entwurf des Landkontrolleurs Johann Adam Groß d.J. im Rokokostil erbaut. Die ev. Johanniskirche auf dem Brackenheimer Friedhof ist eine spätromanische Basilika mit hochgotischem Chor. Ursprünglich war sie die Brackenheimer Pfarrkirche. Brackenheim ist Geburtsort von Theodor Heuss, der erste Bundespräsident unserer Republik. Am 31.01.1884 kam er im Meehschen Haus, der ehema-ligen Schlosskelter gegenüber dem Schloss, zur Welt. Das Gebäude steht heute nicht mehr. An derselben Stelle wurde 1950 über dem vorhandenen Keller eine moderne Kelteranlage errichtet. Mit den Eingliederungen der früher selbständigen Gemeinden und bekannten Weinorten Botenheim, Dürrenzimmern, Haberschlacht, Hausen a.d.Z., Meimsheim, Neipperg und Stockheim im Rahmen der Gemeindereform von 1971 wurde Brackenheim 1974 mit heute 841 ha Rebfläche die größte Weinbaugemeinde Württembergs.

Botenheim wurde erstmals 793 urkundlich erwähnt. Die Nonne Hildburg stiftete dem Kloster Lorsch Besitz im Zabergäu, darunter auch einen „Hube“ (bäuerlicher Familienbesitz) in „Batenheim“. Das ehemalige freie Reichsdorf Dürrenzimmern bestand schon im 8. Jh. Der von ausgedehnten Weinbergen geprägte Ort präsentiert von Norden kommend gleich am Ortseingang mit der evangelischen Pfarrkirche, dem alten Rathaus und der ehemaligen Kel-ter das historische Zentrum. Der für seinen Rotwein bekannte Ort Haberschlacht wurde 1229 erstmals erwähnt. In dieser Urkunde bestätigte Papst Gregor IX. dem Kloster Bebenhausen auch seinen Besitz in Haberschlacht. Hausen a.d.Z. wurde 1207 urkundlich erwähnt, als in einer Schenkungsurkunde des Bischofs Konrad von Speyer für das Kloster Denkendorf ein „Heinricus de Husen“ als Zeuge auftritt. Bei der Schlacht von Lauffen (1534), in der Herzog Ulrich von Württemberg mit Unterstützung des Landgrafen Philipp von Hessen sein Land zu-rückeroberte und der Reformation zuführte, gehörte auch Hausen zum Kampfgebiet. Wäh-rend des Dreißigjährigen Krieges wurde Hausen 1634 durch österreichische Soldateska ge-plündert. Meimsheim war bereits zur Römerzeit ein Knotenpunkt für ein überörtliches Stra-ßennetz. An die ehemalige Römersiedlung erinnern noch heute zwei in der Kirche St. Martin vermauerte Römersteine. Die staufische Burg der Grafen von Neipperg prägt das Dorfbild von Neipperg. Der Ort ist um die Wende zum 13. Jh. als Burgweiler entstanden.

(Quelle: Stadt Brackenheim)