Eckartshausen

Eckartshausen wird zum ersten Mal im Jahre 1298 als "Oggershusen" urkundlich erwähnt. Bis Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 war der Weiler eine Außenbesitzung der Reichsstadt Schwäbisch Hall im damaligen Oberamt Bühler. Anschließend und bis 1893 gehörte der Ort zusammen mit Oberschmerach zur Gemeinde Großallmerspann und wurde dann eine selbstständige Gemeinde. Am 1. Dezember 1971 wurde Eckartshausen nach Ilshofen eingemeindet. Die Entwicklung verdankte der Ort vor allem seinem 1867 in Betrieb genommenen Bahnhof, dem sich später das Lagerhaus einer bäuerlichen Genossenschaft anschloss. Der Bahnhof der Deutschen Bahn, an dem heute ausschließlich RB- und RE-Züge halten, liegt an der Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn auf halbem Weg zwischen Crailsheim und Schwäbisch Hall und trägt den Namen Eckartshausen-Ilshofen. In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs 1945 war der Bahnhof Schauplatz eines Kriegsverbrechens an KZ-Häftlingen, das im Spielfilm "Drei Tage im April" einen Niederschlag gefunden hat. Am 2. April 1945 blieb hier nach einem Fliegerangriff ein SS-Sonderzug der Reichsbahn aus technischen Gründen liegen. Vier verplombte geschlossene Güterwagen, so genannte Viehwaggons, mit 300 jüdischen KZ-Häftlingen werden im Eckartshausener Bahnhofsbereich von der Lokomotive abgekoppelt und bleiben bewacht von ukrainischen SS-Soldaten auf dem Gleis stehen. Die zu je 75 Leuten in den Waggons unbekannter Herkunft eingepferchten Menschen bleiben ihrem Schicksal überlassen, sie verhungerten und verdursteten und ihr Schreien war ein Gräuel für die Einwohner von Eckartshausen. Die Dorfbewohner bemühten sich vergeblich, die zuständigen Dienststellen zum Eingreifen zu bewegen, waren aber von der Situation überfordert und "schafften sich das Problem vom Hals". Am 6. April 1945 schoben vermutlich Männer des Ortes die Waggons an, damit sie auf die Hauptstrecke kamen und auf der leicht abschüssigen Strecke in Richtung Sulzdorf, Schwäbisch Hall rollten.

(Quelle: Seite "Eckartshausen (Ilshofen)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. September 2018)