Eltershofen

Kirche in Eltershofen (früher Kapelle zur hl. Magdalena)

Kirche in Eltershofen - früher Kapelle zur hl. Magdalena (Bild: Mpoeppi)

Der namengebende Hauptort der früher selbstständigen Gemeinde liegt auf der leicht hügeligen Haller Ebene zwischen den tief eingeschnittenen Tälern des Kochers und der Bühler. Das kleine Haufendorf ist landwirtschaftlich geprägt. Der kurze Bach Diebach zum Kocher entsteht etwas südlich des Ortes und durchquert ihn in recht flachem Lauf, ehe er nach Passieren des örtlichen Wasserschlosses am nördlichen Ortsrand bald durch die Ölklinge steil zum Kocher abfällt. Ums Weichbild liegen Wiesen und viele Äcker, Wald steht nur in einiger Entfernung am Kochertalabhang und in der Ölklinge. Durchs Dorf zieht sich in einem Linksbogen eine Erschließungsstraße von der L 2218 im Süden (Alttrasse der B 14 in Richtung Crailsheim) zur Haller Ostumgehung im Westen. Zum Stadtteil gehört der eigenständige Teilort Breitenstein. Er liegt auf dem schon leicht einfallenden Rand der Hochebene fast an der Hangkante zum Kochertal bei den Quellen des Eltershofer Bachs. Etwas vor dem Jahr 1970 erbauten zunächst die noch selbständigen Gemeinden Eltershofen, Weckrieden und Gelbingen auf der grünen Wiese und in der geographischen Mitte zwischen den drei Orten die sogenannte EWG-Schule, eine gemeinsame Grund- und Hauptschule. Einige Jahre danach wurde Anfang der 1970er Jahre um die Schule herum ein Wohngebiet aus Ein- und Zweifamilienhäusern errichtet. Breitenstein grenzt an die als Ostumfahrung Schwäbisch Halls genutzte Kreisstraße K 2573 und wird von ihr erschlossen. 1248 wird Eltershofen erstmals erwähnt im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit zwischen der Haller Johanniterkommende und drei Brüdern um die örtliche Burg. Neben den Philips-Eberhart (Herren von Eltershofen), die nach Eugen Gradmann schon 1210 auf der Burg Eltershofen als Ortsadel saßen und später als Patrizier auch als Haller Bürger in Erscheinung traten, waren hier noch weitere Haller Bürgerfamilien, das Kloster Comburg und Grafen von Hohenlohe begütert. 1516 starb das Geschlecht der Philips-Eberhart aus. Die Burg gelangte danach in den Besitz der Haller Familie Nagel, die sich nun von Eltershofen nannte und unter anderem den Eltershofenschen Altar in St. Nikolaus stiftete. 1536 brannte ein Großteil des Ortes ab. 14 Gebäude wurden durch diesen Brand zerstört. Ebenfalls im 16. Jahrhundert erwarb die Reichsstadt Hall den überwiegenden Teil des Dorfes und übernahm damit die grundherrlichen Rechte über den Ort. Dadurch wurde die Gemeinde Teil des Haller Landterritoriums und war dem hällischen Amt (In der) Schlicht unterstellt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Eltershofen 1645 ein weiteres Mal durch einen Dorfbrand verwüstet. Diesmal fielen 23 Gebäude den Flammen zum Opfer. Wohlhabende Haller Bürger bauten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Burg zu einem repräsentativen Landsitz um, dem heutigen Schloss. 1769 wurde laut Gradmann die heutige Dorfkirche neu aufgebaut, vermutlich auf Teilen eines Vorgängerbaus, einer Kapelle zur Heiligen Magdalena. Nach Auflösung der Reichsstadt und Übernahme der Haller Landgebiete durch Württemberg 1802 gehörte die Gemeinde zum neu gegründeten württembergischen Oberamt Hall, aus dem 1934 der Kreis Hall und 1941 der Landkreis Schwäbisch Hall hervorging. Am 1. Juli 1973 wurde Eltershofen nach Schwäbisch Hall eingemeindet. Sehenswert sind das Schloss Eltershofen, eine als Naturdenkmal ausgewiesene Stieleiche am Friedhof mit 7,65 Meter Umfang und 18 Meter Höhe oder auch die Dorfkirche, die als evangelische Filialkirche 1769 neu aufgebaut wurde. Der runde Chorbogen könnte noch romanisch sein. Im Chor befindet sich ein neueres Kreuzgewölbe ohne Rippen. Im Inneren befindet sich ein Altarschirm von 1683 mit einem Ölbild des ersten Abendmahls.

(Quelle: Seite "Eltershofen". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. August 2018)