Goldbach (Jagst)

Länge 5,4 Km
Quelle Zwischen Stuppach und Rengershausen
Quellhöhe 377 m. ü. NN
Mündung Dörzbach nahe der Ölmühle
Mündungshöhe 236 m.ü. NN
Höhenunterschied 141 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Uhlbach

Der Goldbach ist ein maximal etwas über 5 km langer Bach, der in Dörzbach von rechts und Nordosten in den kurzen Mühlkanal der Ölmühle neben der Jagst mündet. Die Jagst hat zuvor am Oberlauf bei Stimpfach noch einen weiteren, dort linken Zufluss Goldbach.

Der Goldbach läuft im Mündungsdorf Dörzbach in einem gemauerten Trog

Der Goldbach läuft im Mündungsdorf Dörzbach in einem gemauerten Trog (Bild: Wolfgang Ellsässer)

Goldbach (Jagst)

Der Goldbach entsteht in einem Feld neben der Bundesstraße 19 zwischen den Dörfern Stuppach und Rengershausen in den Bildäckern zwischen den Waldstücken Heiligenholz im Nordwesten und Salztröge im Südosten. Von hier an fließt der anfangs wie seine oberen Zuläufe unbeständig wasserführende Bach über den längeren Teil seines Laufes südwestlich. Nach weniger als 300 Metern wechselt er unter der Bundesstraße hindurch, die ihm im Tal bis zur Mündung folgt, auf deren rechte Seite und läuft ab hier meist neben Wiesen. Nach etwa 800 Metern setzt am Ufer ein begleitendes Gehölz ein. Nach etwa einem Drittel des Laufs tritt er in das sich neben Bach und Bundesstraße langziehende Rengershausen ein. Dem Ende des Dorfes zu fließt aus dem Südosten der 0,6 km lange, nun beständige Uhlbach zu, der wenig zuvor innerörtlich noch den sehr kurzen Graben Kirchlesbrunnen aufgenommen hat. Unterhalb der Ortsgrenze mündet von rechts an einer alten Mühle ein ehedem etwa 0,7 km langer Mühlkanal, der etwa gegenüber dem Zulauf des Uhlbachs abging und nur in Teilen erhalten ist. Weniger als 400 Meter unterhalb der Mühle wechselt er über die Kreisgrenze aufs Gebiet der Gemeinde Dörzbach und läuft nun in über 80 Meter eingetieftem Tal zwischen den bewaldeten Hängen Büttelsberg links und Oberes Holz rechts immer südlicher. Unter der Waldgrenze liegen rechts am offenen Unterhang zwei kleine Naturschutzgebiete. Nach zuletzt stark mäandrierendem Lauf tritt er ins Weichbild von Dörzbach ein. In diesem Dorf mündet der Goldbach von rechts und zuletzt Norden nahe dem Haus Klepsauer Straße Nr. 11 in den rechts der Jagst laufenden Mühlkanal der Ölmühle, der einen Viertelkilometer abwärts in den Fluss zurückläuft. Der 5,4 km lange Goldbach hat ein Gesamtgefälle von etwa 141 Höhenmeter und damit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 26 ‰. Der Goldbach entwässert eine Fläche von 7,6 km² Größe, die größtenteils dem Teilraum Mittlere Kocher-Jagst-Ebenen des Naturraums Kocher-Jagst-Ebenen angehört, mit einem sehr kleinen mündungsnahen Teil auch dem Teilraum Unteres Jagsttal. Fast im ganzen Einzugsgebiet stehen Schichten des Muschelkalks an. Der Goldbach entspringt im Oberen Muschelkalk, erreicht ungefähr am Zulauf des Bachs aus den Wolfsäckern den Mittleren und in Rengershausen den Unteren Muschelkalk, aus dem er am Eintritt in die Talaue der Jagst in Dörzbach in das den Fluss begleitende Band aus quartärem Hochwassersediment übertritt. Auf der Kuppe des Stockerbildes liegt über dem Muschelkalk noch eine Insel von Lettenkeuper (Erfurt-Formation), der höchsten Schicht aus triassischer Ablagerung. Dort liegt auch der mit 431,4 m ü. NN höchste Punkt des Einzugsgebietes an dessen Nordostecke. Im Verlauf der von dort aus südwestlich zur Mündung ziehenden linksseitigen Wasserscheide liegt jenseits erst das Einzugsgebiet des Steinbachs an, der über den Rißbach in die aufwärtige Jagst entwässert, näher an der Mündung dann dasjenige des kurz vor dem Dörzbach in die Jagst mündenden Kiesgrabens. Hinter fast der gesamten rechtsseitigen Wasserscheide im Nordwesten von der Mündung aufwärts zieht der Laibach zur Jagst etwas unterhalb des Goldbachs bei Klepsau. Die hydrologisch bedeutendste Wasserscheide verläuft aber im Norden des Einzugsgebietes vor einem unbeständigen Oberlaufgraben zu einem oft trockenen Oberlauf des merklich bedeutenderen Erlenbachs, der sich sehr viel weiter abwärts ebenfalls in die Jagst ergießt. Das Einzugsgebiet steht in seinem überwiegend offenen Teil fast vollständig unter Pflug, während der Wald darin sich auf die Kammlagen beschränkt, am Unterlauf aber auch die mittleren bis unteren Hänge einnimmt. Sein größerer oberer Teil gehört zur Stadt Bad Mergentheim, dort liegt allein das Dorf Rengershausen am Mittellauf, dem bald eine alte Mühle außerhalb der Ortslage folgt; der untere liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Dörzbach, vom namengebenden Dorf liegt ein kleiner Teil im Mündungswinkel. Weitere Siedlungsplätze im Einzugsgebiet gibt es nicht. Ein großer Teil des rechten Talhangs bei Rengershausen gehört zum Landschaftsschutzgebiet Bad Mergentheim, daran an der Kreisgrenze abwärts anschließend der größere Teil des unteren Einzugsgebietes bis zur Ortsgrenze von Dörzbach zum Landschaftsschutzgebiet Jagsttal mit Nebentälern und angrenzenden Gebieten zwischen Kreisgrenze Schwäbisch Hall und Gemeindegrenze Krautheim / Schöntal. Am offenen unteren rechten Hang des Goldbachstals liegen kurz nach dem Übertritt in das Gemeindegebiet von Dörzbach zwei unter Naturschutz stehende Flächen, nämlich das 3,4 ha große Naturschutzgebiet Schild sowie gleich darauf das 3,3 ha große Naturschutzgebiet Hang am Rengerstal. Beides sind extensiv genutzte, heideartige offene Flächen auf Kalkmagerrasen mit mehr oder weniger eingestreuten Büschen und Einzelbäumen, die eine wärmeliebende Pflanzenpopulation tragen, wie dergleichen nördlicher im Tauberland häufiger, hier in Jagstnähe jedoch merklich seltener ist. Teilweise ist frühere Nutzung für den Weinbau nachzuweisen, Steinriegel sind jedoch keine bzw. keine mehr vorhanden. Kurz nach Rengershausen beginnt auch das FFH-Gebiet Jagsttal Dörzbach-Krautheim. Das 0,2 ha große Naturdenkmal Feuchtgebiet im Waldbereich Königseiche Stöckerbild umgibt den zum oberen Einzugsgebiet des Zuflusses aus dem Jörgengrund erwähnten Kleinteich in einer Schüsseldoline. Auf dem rechten Talmündungssporn Eisenhut über Dörzbach wachsen auf ebenfalls etwa 0,2 ha unter Naturdenkmalschutz stehender Offenlandfläche Orchideen. Unterhalb des Kleinteichs auf dem Stöckerbild gibt es am Waldhang über dem Jörgengrund zwei weitere kleine Feuchtbiotope im Bereich einer weiteren flachen Doline. Der Goldbach selbst ist von etwas vor Rengershausen bis zur Mündung, ausgenommen die Laufpartien in Rengershausen, wo er auch lange unterirdisch verdolt fließt, sowie in Dörzbach, wo er meist offen läuft, ein recht naturnaher, für diese Muschelkalkregion typischer Bach wechselnder Breite von ein bis vier Metern, der im oberen Bereich oft trocken liegt. Er fällt über kleine Bänke, zeigt teils sandiges Sediment im anderswo felsigen Bett. Am unteren Lauf ist an kleinen Abstürzen Kalksinter angewachsen. Ihn begleitet ein schmaler Auwaldstreifen mit Eschen, Erlen und auch anderen Gehölzarten. Am weithin offenen rechten Hang um Rengershausen gibt es etliche Feldgehölze, von denen einige auf alten Steinriegeln stehen. Kurz vor der Talmündung zum Jagsttal hin gibt es zu den schon erwähnten zwei Naturschutzgebieten weiter aufwärts hinzu weitere Magerrasenflächen an den Hängen.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Goldbach (Jagst, Dörzbach)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. Oktober 2020)