Scherrbach

Länge 5,6 km
Quelle Bei Ilshofen
Quellhöhe 441 m. ü. NN
Mündung Bei Kirchberg in die Jagst
Mündungshöhe 317 m. ü. NN
Höhenunterschied 124 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Ambach, Hofbach, Ruppertshofer Bach, Schelmenbach, Schuckhofbach, Steingassenbach
Scherrbach

Der Scherrbach entsteht am Ostrand des Waldes Erlich bei Ilshofen als ein feldwegbegleiteter begradigter Graben zwischen großen flurbereinigten Feldern. Der Bach läuft anfangs östlich und dreht in langsamem Linksbogen am Ober- und Mittellauf auf fast nördliche Richtung. Bald unterquert er die K 2542, die von Ilshofen im Süden nach seinem Weiler Ruppertshofen im Norden führt. Dahinter zieht er durch die nach der gleichnamigen Wüstung Alt-Ilshofen benannte Gemarkung. Nach etwa anderthalb Kilometern läuft von rechts der erste merkliche Zufluss aus der Schelmenklinge zu, die Scherrbach-Mulde ist inzwischen rund 20 Höhenmeter gegenüber den Randhügeln eingetieft. Weniger als einen halben Kilometer weiter mündet von derselben Seite als nächster Bach der Schuckhofbach zu, der einen 1,5 ha großen künstlichen See an seinem Mittellauf durchfließt. Nach einem kurzen Stück nach Nordwesten in dessen Zulaufrichtung, auf dem der Scherrbach nun erstmals kleine Mäander zeigt, fließt der Ambach auf inzwischen nur mehr etwa 375 m ü. NHN von links zu, ein zum Scherrbach fast parallel laufender Bach, der wenig nördlich von dessen Ursprung ebenfalls am Ostrand des Erlich entsteht. In dessen zuletzt nordöstlicher Richtung zieht er weiter, dann fließen bald fast an derselben Stelle der Ruppertshofer Bach aus dem namengebenden Dorf von links und der Steinerlohgraben von rechts zu, dieser ist mit seinem 2,3 km langen und dabei ein Teileinzugsgebiet von 2,1 km² entwässerndem Lauf der größte Zufluss überhaupt. Auch er ist wie die anderen ein in seiner natürlichen Mulde, aber meist dicht und windungsarm neben einem neueren Feldweg laufender Graben. Hiernach weitet sich die inzwischen flacher abfallende Mulde des Scherrbachs seitlich bald auf und der Bach tritt ins Weichbild des Kirchberger Weilers Dörrmenz ein, in dessen Ortsmitte mit dem Steingassenbach aus dem Westen der letzte Zufluss mündet. Am Ortsende beginnt die tief eingeschnittene Unterlaufklinge, in der bald der einsetzende Hangwald bis ans Ufer reicht. Am Ende dieses etwa einen Kilometer langen Abschnitts tritt der Bach auf knapp 325 m ü. NHN in die Jagstaue ein. In dieser läuft der Scherrbach noch etwa hundert Meter an der Waldgrenze unterm linken Hang entlang und mündet dann auf ca. 317 m ü. NHN von links in die mittlere Jagst. Der Scherrbach entwässert ein 11,2 km² großes Einzugsgebiet in nordwestlicher bis nördlicher Richtung zur Jagst, das naturräumlich mit seinem Südteil dem Unterraum Haller Ebene der Hohenloher Ebene und Haller Ebene angehört, mit seinem kleineren Nordteil den Unterräumen Östliche Kocher-Jagst-Riedel und ganz zuletzt mit dem kleinen Mündungszwickel auch dem Unterraum Mittleres Jagsttal des Nachbar-Naturraums Kocher-Jagst-Ebenen; die Grenze zwischen den Hauptgliederungseinheiten verläuft west-östlich etwa auf der Breite von Ruppertshofen. Die Wasserscheide verläuft reihum im Nordosten gegen den kleinen Jagst-Zufluss Eichenbach; im Osten gegen den ebenfalls oberhalb des Scherrbachs zur Jagst entwässerdnen Heppach und seinen linken Zufluss Teufelsbach. Am Südosteck grenzt auf einem kurzen Stück das Einzugsgebiet des noch höheren Jagstzuflusses Herboldshauser Bach an. Dann beginnt der hydrologisch bedeutendste Teil der Wasserscheide, jenseits dessen Einzugsgebiet des Kochers anliegt, nämlich im Süden am Nordrand von Ilshofen das Entwässerungsgebiet der über die Bühler den Kocher erreichenden Schmerach; im Südwesten das des Hegenbachs, der über eine Versickerungsstrecke ebenfalls die Schmerach speist; im Westen das des Haßfelder Grimmbachs, der in den Kocher-Zufluss Grimmbach mündet. Nordwestlich von Ruppertshofen liegt der mit etwa 460 m ü. NHN höchste Punkt der gegen den Kocher zu der fast überall 440 m ü. NHN überragenden Jagst-Kocher-Wasserscheide. Hinter dem letzten Stück der Scheide im Nordnordwesten läuft allein der kurze Leofelser Bach wiederum zur Jagst, hier unterhalb des Scherrbachs. Die Gesamtfläche liegt zu fast gleichen Anteilen auf dem Gebiet der Städte Ilshofen und Kirchberg an der Jagst. Die einzigen Siedlungsplätze darin sind der Kirchberger Weiler Dörrmenz vor dem Beginn der Unterlaufklinge des Scherrbachs und der Ilshofener Weiler Ruppertshofen in der Mulde des nach dem Ort benannten linken Seitenbachs. Ganz im Süden streift die Wasserscheide im Bereich des dortigen Wasserturms die Siedlungsgrenze von Ilshofen selbst, diesseits von ihr liegen fast nur landwirtschaftlich genutzte Gebäude. Die Hochebene links über der Jagst, auf der die Bachläufe bis nach Dörrmenz verlaufen, ist vom Muschelkalk aufgebaut, auf welchem aber größtenteils noch eine Lettenkeuperschicht (Erfurt-Formation) aufliegt, die ihrerseits entlang der südöstlichen und südlichen Wasserscheide noch ein breites Band von im Quartär abgelagertem Lösssediment trägt. Der Scherrbach erreicht den Oberen Muschelkalk erst im Weiler Dörrmenz, nach dem das steil eingekerbte Unterlauftal einsetzt, an dessen Überhang in den Jagsttalgrund, etwa 70 Höhenmeter tiefer, immer noch Oberer Muschelkalk ansteht. Einige Dolinen noch auf der Hochebene zeigen dessen Verkarstung an. Der Bach mündet dann im Auensedimentband entlang des Flusses in die Jagst. Bei Betrachtung in der Natur fällt eine großräumige Senkungszone quer zum Scherrbachtal auf, die sich von etwa Ruppertshofen über Dörrmenz und die östliche Wasserscheide hinweg weiter bis Kirchberg zieht Im Einzugsgebiet gibt es einige Dolinen, von denen drei Geotope sind: Eine an der Mündung kurz vor der Mündung des Hofbachs in den Steinerlohbach, eine am Eintritt des oberen Steingassenbachs ins Röthölzle sowie der Leofelser Moortopf etwa 400 Meter nordwestlich davon bei einigen nahen Putenställen im Außenbereich des Weilers Leofels. Ebenfalls Geotop ist ein kleiner aufgelassener Steinbruch im Oberen Muschelkalk etwa gegenüber der Hofbach-Mündung; dort oder nahe daran zeichnet die geologische Karte die einzige kleine Insel Oberen Muschelkalks auf der Hochebene ein. Hinzu kommt ein alter Hohlweg dicht an der Schelmenklinge. Das Einzugsgebiet ist fast ganz offen und wird weit überwiegend beackert. Der Wald beschränkt sich auf die Unterlaufklinge ab Dörrmenz sowie wenige kleine Waldinseln in Höhenlage auf der und etwas vor der Wasserscheide. Das Gebiet auf der Hochfläche ist flurbereinigt, mit großen Ackerflächen, die Läufe sind meist begradigt und von befestigten Flurwegen begleitet; sie begleitende Baum- und Heckenreihen sind ebenfalls meist angelegt. Im Gebiet gibt es einige Naturdenkmale, von denen der Leofelser Moortopf, der Hohlweg an der Schelmenklinge, der aufgelassene Steinbruch und die nahe Doline schon bei den Geotopen erwähnt wurden. Daneben ist auch der (1937 noch nicht vorhandene) Dörrmenzer See/Schukoffsee Naturdenkmal, der nördliche Waldrand des Waldes Erlich nahe dem Ambach-Ursprung und die Gehölzgruppe um die zwei zum oberen Scherrbach entwässernden kleinen Weiher. Unterhalb von Dörrmenz liegt das Tal im Landschaftsschutzgebiet Mittleres Jagsttal mit Nebentälern und angrenzenden Gebieten.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Scherrbach (Jagst)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. Februar 2018)