Dürrenzimmern

Altes Rathaus von 1732

Altes Rathaus von 1732 (Bild: Peter Schmelzle)

Dürrenzimmern liegt im Zabergäu an den südlichen Ausläufern des Heuchelbergs im Tal des Kiesbaches. Das Dorf liegt 214 m über NN, die Keuperhänge der Weinberge an Heuchelberg und Mönchsberg erstrecken sich bis auf 320 m über NN.

Dürrenzimmern

Zur Gründungsgeschichte und zu den frühen Besitzverhältnissen von Dürrenzimmern gibt es fast keine gesicherten Überlieferungen. Als älteste Erwähnung wird eine Schenkungsurkunde vom 27. Mai 825 angenommen, mit der dem Kloster Lorsch eine Hofstätte und Ackerland in "Cimbren" übertragen wurde. Anfang des 12. Jahrhunderts wird mit Hartwig von Zimmern erstmals ein Ortsadel genannt, der bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts mehrfach erwähnt wird und eventuell in der heutigen Gemarkung "Burgstall" einen befestigten Hof besaß. Nach dem Ende des Ortsadels wurde Zimmern zum Reichsdorf, wenngleich der Zehnte seit 1379 dem württembergischen Grafen zuerkannt wurde. Das spätmittelalterliche Zimmern war ein ummauertes Dorf, in dem mehrere Hofgüter bestanden, die von begüterten Adelsfamilien und geistlichen Fürstentümern und Institutionen besessen wurden. Als Besitzer im späten Mittelalter werden u. a. genannt die begüterten Familie Mayser und von Rieden, das Kloster Lauffen in Lauffen am Neckar, das Bistum Augsburg, die Deutschordenskomturei Heilbronn, die Herrschaft Württemberg und die Pfarrei in Kleingartach. Dürrenzimmern teilt die Geschichte zahlreicher Dörfer im Zabergäu. Zimmerner Bauern beteiligten sich im Bauernkrieg Bauernkrieg 1525 bei der Erstürmung des Deutschordensschlosses in Stockheim, die nachfolgenden Kriege und Truppendurchzüge brachten Seuchen und Verwüstungen. Lange Zeit grassierte die "Genickstarre", ab Anfang des 17. Jahrhunderts auch die Pest. Im Dreißigjährigen Krieg Dreißigjährigen Krieg floh oder verstarb ein Großteil der Einwohnerschaft, die nachfolgenden Erbfolgekriege brachten bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts weiteres Leid. Dürrenzimmern gehörte schon jahrhundertelang zum altwürttembergischen Amt Brackenheim. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im seit 1806 bestehenden Königreich Württemberg blieb der Ort weiterhin dem nunmehrigen Oberamt Brackenheim zugeordnet. Der durch die lange von Kriegen geprägte Zeit leidende Weinbau wurde in der vergleichsweise friedlichen Zeit ab dem 18. Jahrhundert intensiviert. Im Jahr 1800 errichtete der württembergische Staat eine Kelter gegenüber dem Rathaus, die im Jahr 1832 von der Gemeinde erworben wurde. Die rein landwirtschaftliche Prägung und die Armut im Ort verursachten insbesondere in der Mitte des 19. Jahrhunderts und nochmals an der Schwelle zum 20. Jahrhundert einen Rückgang der Bevölkerung infolge von Auswanderung und Landflucht. 1937 wurde eine Weingärtnergenossenschaft gegründet, die 1939 eine Genossenschaftskelter im Ort errichtete. Bei der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Dürrenzimmern 1938 zum Landkreis Heilbronn. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde Dürrenzimmern von 2. bis 4. April 1945 zum Ziel mehrerer Bombenabwürfe, wobei der Kirchturm, das Pfarrhaus, mehrere Wohnhäuser und Scheunen zerstört wurden. Am 6. April 1945 zogen französische Truppen kampflos in Dürrenzimmern ein. Da der Ort Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war, gehörte er somit seit 1945 zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. Am 1. November 1971 wurde Dürrenzimmern nach Brackenheim eingemeindet. Ende der 1970er Jahre veränderte eine der größten Rebflurbereinigungen des Landes Baden-Württemberg die Umgebung von Dürrenzimmern nachhaltig, als rund 85 Hektar Nutzfläche planiert und mit Wegen und Wasserableitungen erschlossen wurden, um eine effizientere Bewirtschaftung zu ermöglichen.

(Quelle: Seite "Dürrenzimmern (Brackenheim)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. November 2018)