Sindringen

Schloss Sindringen

Schloss Sindringen (Bild: Peter Schmelzle)

Sindringen ist ein Teilort von Forchtenberg. Der Ort liegt am UNESCO-Welterbe Obergermanisch-Raetischer Limes. Obergermanisch-Raetischer Limes.Der Ort liegt am rechten Ufer des Kochers, in den hier die Sall mündet. Zu Sindringen zählen die Höfe Holzweiler Hof und Neuzweiflingen (Trautenhof) sowie die Wohnplätze Schießhof und Ziegelhütte. Funde bezeugen, dass schon lange vor Beginn der Zeitrechnung Menschen in dieser Gegend gelebt haben. Kelten, Kelten, Römer, Römer, Alamannen Alamannen und Franken haben ihre Spuren hinterlassen. Das in der heutigen Ortslage errichtete Kleinkastell Sindringen war für die Überwachung des Kochers und der ihn überquerenden römischen Reichsgrenze zuständig. Die Spuren des antiken Grenzbefestigung erkennt man in einer von den Römern gebauten Furt am Kocher und an Funden in den Wäldern. Fundamente eines römischen Wachturmes sind oberhalb der Einmündung der Salltalstraße in die Kochertalstraße zu sehen. Der Ort wurde 1037 erstmals im Öhringer Stiftungsbrief erwähnt. 1322 verliehen die Herren von Weinsberg dem Ort die Stadtrechte, ab 1328 war Sindringen im Besitz der Herren von Hohenlohe. Nachdem diese die Reformation eingeführt hatten, fiel die Stadt im 16. Jahrhundert an die katholische Linie Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein. Im Jahre 1744 kam es zum Sindringer Kalenderstreit. Den evangelischen Bürgern wurde vom Grafen Hohenlohe-Bartenstein das Feiern des Osterfestes nach dem julianischen Kalender am 29. März verboten, anstelle dessen sollte Ostern nach dem gregorianischen Kalender am 5. April begangen werden. Der evangelische Pfarrer Yelin wurde abgesetzt, und Bürgermeister Edelmann wurde misshandelt und in Haft genommen. Nach fünf Jahre dauernder Bedrängnis durch vom Grafen einquartierte Truppen zog der Markgraf von Ansbach mit Militär in Sindringen ein und unterwarf den hohenloheschen Grafen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Sindringen im April 1945 zwei Mal Ziel eines Luftangriffs, wodurch zwar rund ein Drittel der Gebäude in Brand geriet, aber keine Todesopfer zu verzeichnen waren. Am 1. Januar 1972 schlossen sich die Städte Forchtenberg und Sindringen mit den Gemeinden Ernsbach und Muthof zur neuen Stadt Forchtenberg zusammen. Sindringen verfügt über ein mittelalterliches Stadtbild mit teilweise sanierter Stadtmauer. Die um 1100 errichtete Heilig-Kreuz-Kirche war ursprünglich eine dreischiffige romanische Basilika, die um 1600 erneuert und erweitert wurde. In ihrem Inneren befinden sich Fresken aus dem 14. Jahrhundert. Bemerkenswert sind außerdem die Stadtmühle und das in Privatbesitz befindliche Sindringer Schloss. Das ehemalige Rathaus von Sindringen wurde anstelle eines im Zweiten Weltkrieg zerstörten Pfarrhauses errichtet. Durch den Ort führen die Radwanderwege Kocher-Jagst-Radweg, ein 340 km langer Rad-Rundweg, der an den Flüssen Kocher und Jagst entlangführt, und der Deutsche Limes-Radweg, der dem Obergermanisch-Raetischen Limes über 818 km von Bad Hönningen am Rhein nach Regensburg an der Donau folgt. Bei Sindringen überquert der Limes-Wanderweg des Schwäbischen Albvereins, ein Teilabschnitt des Deutschen Limes-Wanderwegs, den Kocher.

(Quelle: Seite "Sindringen". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. März 2019)