Weidenbach

Länge 3,8 km
Quelle Bei Ingersheim
Quellhöhe 453 m. ü. NN
Mündung Am Südrand von Ingersheim in die Jagst
Mündungshöhe 401 m. ü. NN
Höhenunterschied 52 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Alter-See-Bach, Wolfsbach

Der Weidenbach ist ein knapp vier Kilometer langer Bach auf dem Stadtgebiet von Crailsheim, der am südlichen Siedlungsrand des Stadtteils Ingersheim von rechts und Osten in die mittlere Jagst mündet. Auf dem Unterlauf wird er Tümpfelbach genannt.

Weidenbach

Die amtliche Gewässerkarte von Baden-Württemberg lässt den Namensabschnitt Tümpfelbach am Zufluss des Alter-See-Bachs neben der Bundesstraße 290 beginnen. In einer Oberamtsbeschreibung vom Ende des 19. Jahrhunderts wird für ganz offensichtlich den Tümpfelbach mit oder ohne den Weidenbach nur der Name Dempfelbach benutzt und auf einer Karte aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist der dem Zufluss des Alter-See-Bachs folgende Unterlauf mit Dempfelbach beschriftet. Da sie, wie die heutige topographische Karte, den Namen Weidenbach nur am Oberlauf vor dem Zulauf des Baches vom Sulzbrunnen notiert, könnte der Name des Bachlaufs aber auch schon einen Zufluss weiter oben auf Tümpfelbach/Dempfelbach wechseln und die Festlegung des Namenswechsels auf die Zulaufstelle des Alter-See-Bachs einer Fehlinterpretation geschuldet sein. Nach einer anderen Karte heißt der Unterlauf – anscheinend ab dem Zufluss vom Sulzbrunnen, vielleicht sogar mitsamt diesem – Sulzbach. Eine Rolle für diese Benennung könnte spielen, dass der Sulzbrunnen, sein Ablauf und der Unterlauf früher zu einer anderen Gemeinde gehörten als fast der gesamte Weidenbach-Lauf bis zum Sulzbrunnen-Ablauf. Der längere Quellast des Weidenbachs entspringt auf etwa 453 m ü. NN am Nordrand des kleinen Hangwaldes Schillingshalde zum offenen Aasbühl auf etwa 453 m ü. NN und umläuft den Wald an der Nord- und dann Nordwestseite. Dann nimmt er auf etwa 430 m ü. NN den kürzeren Quellast aus dem Inneren des Wäldchens auf. Der Bach löst sich vom Wald und fließt von hier an recht beständig in westliche Richtungen, zunächst am Südrand von Wittau vorbei. Ihn begleitet dabei eine Galerie von Bäumen und Büschen. Nach dem Ort fließt ein letzter Lauf Wolfsbach von den Hügeln zu. Danach zieht er als kahler Graben durch ebenes, leicht westwärts abfallendes Wiesenterrain. Ab dem Zufluss des Bachs vom Sulzbrunnen von Norden, eines kleinen Quelltümpels am Ostrand der Ingersheimer Gewerbebebauung, stehen wie diesem entlang nun auch wieder am Weidenbach Bäume. Wo er in einer kleinen Senke die Ostseite des B 290 erreicht, mündet von Süden her ein etwas längerer Wasserlauf zu, der das feuchte Wiesengebiet Alter See entwässert. Nach Unterqueren der Straße läuft der Weidenbach, inzwischen Tümpfelbach genannt, am südlichen Bebauungsrand von Ingersheim entlang zur Jagstaue. In dieser mündet er auf wenig über 401,4 m ü. NN von rechts in die mittlere Jagst, etwa 300 Meter oberhalb deren Ingersheimer Flußwehr. Der Weidenbach/Tümpfelbach ist 3,8 km lang und mündet etwa 52 Höhenmeter unterhalb seiner höchsten Quelle, sein mittleres Sohlgefälle liegt mithin bei 13 bis 14 ‰. Der Bachlauf entwässert eine Fläche von 5,2 km², dessen höchster Punkt an seiner Ostspitze wenig nördlich von Ofenbach an der Steigenstrecke der L 2218 auf die Frankenhöhe etwa 492 m ü. NN erreicht. Hier liegt auf einer nur kleinen Fläche Schilfsandstein (Stuttgart-Formation), die höchste Schicht im Einzugsgebiet. Westlich anschließend liegt der größte Teil von ihm im Gipskeuper (Grabfeld-Formation), der sich an den Hügelrändern durch unruhiges Höhenprofil kenntlich macht. Der Sulzbrunnen und zahlreiche andere mineralreiche Quellen sind wohl aus dem Gipskarst gespeist. Erst weit im Westen in flacherem Terrain setzt dann der Lettenkeuper (Erfurt-Formation) ein, in dem der Tümpfelbach mündet. Das obere Einzugsgebiet hat Anteil an den es im Osten zangenförmig einfassenden westlichen Hügelausläufern der Crailsheimer Hardt, eines Unter-Naturraums der Frankenhöhe. Der größte Teil davon jedoch liegt in der Crailsheimer Bucht, der weiten Austrittsbucht der Jagst aus den Keuperbergen, die zum Naturraum Hohenloher und Haller Ebene gehört. Jenseits der rechten und nördlichen Wasserscheide auf dem Laubberg, über den die L 2218 ansteigt, entwässert der Hammerbach von Westgartshausen aus die nächste kleine Gipskeuper-Erosionsbucht über den Trutenbach zur Jagst unterhalb von Ingersheim. Hinter der linken und südöstlichen Wasserscheide fließt der Degenbach zur Jagst weit oberhalb der Tümpfelbachmündung. Diesseits des vom Degenbach trennenden Hügelrückens gibt es jagstnah einen kurzen und im Gelände kaum merklichen Abschnitt südlicher Wasserscheide nahe dem Alten See gegen den kleinen Jagstzufluss Erlenbach. Es gibt etwas Wald an den Hängen unter der südöstlichen Wasserscheide, der deutlich überwiegende Gebietsanteil ist aber offenes Terrain, in dem die Wiesen dominieren. Rechts am Oberlauf liegt der Weiler Wittau, rechts am unteren das Dorf Ingersheim, von dem jedoch nur ein Teil im Einzugsgebiet liegt. Das ganze Gebiet gehört zur Stadt Crailsheim. Die Landschaftsschutzgebiete Keuperstufenrand bei Wittau und Lerchenberg-Hahnenberg liegen überwiegend im Einzugsgebiet, zwei weitere zu einem kleinen Teil. Die kleine Senke an der Mündung des Alter-See-Bachs und der Sulzbrunnen mit Umgebung sind als Naturdenkmale geschützt, ebenso einige für die Crailsheimer Hardt typische Heidereste um Wittau. Der Sulzbrunnen sowie ein Gipsbruch gleich östlich des Ingersheimer Gewerbegebiets am Laubbergfuß sind als Geotope ausgewiesen.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Weidenbach (Jagst)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. Mai 2019)