Geschichte Bühlerzell

Die Ortschaft wurde vermutlich um das Jahr 800 n. Chr. von Mönchen aus dem Kloster Ellwangen gegründet. Die Niederlassung diente einerseits als Grenz- und Stützpunkt, andererseits begann durch Waldrodung und die Anlage von Höfen die wirtschaftliche Nutzung. Der Ortsname zeigt noch die Entstehung aus einer "Celle an der Bühler" an. Bühlerzell gehörte die meiste Zeit seiner Geschichte zum Besitztum der Fürstpröpste von Ellwangen. Bühlerzell mit den Ortsteilen Kottspiel und Senzenberg war 1611-1618 von Hexenverfolgung betroffen. Acht Frauen gerieten in einen Hexenprozess, die alle nicht überlebten. Die letzte Hinrichtung fand 1618 statt: Katharina Leng aus Kottspiel. Zwei Frauen erlitten den Tod in der Haft. Im Zweiten Weltkrieg war von 1944 bis 1945 in einem Bauernhof im Teilort Gantenwald eine Ausländerkinder-Pflegestätte für Zwangsarbeiterinnen eingerichtet, in der die meisten Säuglinge aufgrund der katastrophalen Lebensbedingungen starben. Im Jahre 1986 wurde in der Gedenkstätte Gantenwald ein Kreuz errichtet und auf dem Friedhof mit Gräbern 1988 ein Gedenkstein mit einer Plastik des Bildhauers Hermann Koziol. Eine Gedenkinschrift der Dichterin Luise Rinser erinnert an die umgekommenen Zwangsarbeiter-Frauen aus der Sowjetunion und Polen und ihre Kinder. Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Geifertshofen eingemeindet. Am 23. November 2006 verlieh das Regierungspräsidium Stuttgart der Gemeinde Bühlerzell das Prädikat Staatlich anerkannter Erholungsort.

(Quelle: Gemeinde Bühlerzell)