Tiefenbach

Der Ort breitet sich im Norden der Crailsheimer Bucht im flachen Schmiedebachtal, das sich unterhalb des Dorfes in tief eingeschnittener Klinge zur Jagst wendet, aus. Vielfach schmückt Fachwerk die großen Hofanlagen. Der 1345 als Tieffenbach erwähnte Ort ist eine Siedlung der Rodezeit. Der Name bezieht sich wohl auf den für Wagen nicht überquerbaren Schmiedebach. Bereits 1450 ist der Ort mit dem bachaufwärts gelegenen Ortsteil Schmiedebach zusammengewachsen, wo 1345 Lehen der Bartenstein und 1402 der Tullau erwähnt werden. Tiefenbach besaßen zunächst die Grafen von Flügelau, später die Hohenlohe. Ab 1357 zählte Tiefenbach zu deren Amt Roßfeld, später zum Amt Onolzheim. Die hohe Gerichtsbarkeit und hohe Obrigkeit hatten seit 1399 die Burggrafen von Nürnberg beziehungsweise Markgrafen von Ansbach inne. Die niedere Gerichtsbarkeit übten Ansbach und Hohenlohe gemeinsam aus. Die Vogtei lag in der Hand der zahlreichen, oft wechselnden Grundherren, die dem Adel und der reichsstädtischen Bürgerschaft angehörten sowie geistliche Institutionen. 1732 waren davon noch übrig: Ansbach mit gut der Hälfte, Hohenlohe-Kirchberg mit etwa 1/4, das Rittergut Weidenfels der Ellrichshausen und die Stadt Dinkelsbühl mit je 1/10 des Orts. 1796 trat Hohenlohe-Kirchberg seinen Teil an Preußen ab, das 1797 auch die ritterschaftlichen Untertanen seiner Landeshoheit unterwarf. Der Dinkelsbühler Anteil fiel 1803, der Hauptteil 1806 an Bayern, das 1810 ganz Tiefenbach an Württemberg abtrat, dann Oberamt (seit 1938 Landkreis) Crailsheim. Kirchlich zählte Tiefenbach 1414 zur Pfarrei Crailsheim, seit 1718 eigene Pfarrei mit Filial Wollmershausen und Rüddern. Die evangelische Pfarrkirche enthält den mittelalterlichen Chorturm (13./14. Jahrhundert) mit Kreuzrippengewölbe und Maßwerkfenstern. Schiff von 1512, 1707 und 1969 vergrößert. Katholiken zu Crailsheim, Pfarrei zur Heiligsten Dreifaltigkeit.

(Quelle: Seite "Happenbach (Abstatt)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 6. Juni 2018)