Lobenhausen

Lobenhausen ist ein Teilort der Stadt Kirchberg an der Jagst, der bis zu seiner Eingemeindung am 1. März 1972 zur selbständigen Gemeinde Gaggstatt gehörte und nunmehr ein Wohnbezirk der Kirchberger Ortschaft Gaggstatt ist. Zum Weiler gehört auch die Lobenhauser Mühle. Die meisten Häuser Lobenhausens stehen auf dem südwestlichen Hangfuß eines alten Umlaufbergs der Jagst, die auf dieser Seite eine etwa 20 m über dem heutigen Flussniveau liegende Talschlinge hinterlassen hat. Ein Rest der ehemaligen Burg Lobenhausen, von der eine romanische Burgkapelle (St. Johannes) erhalten ist, nimmt den östlichen Sporn des Umlaufberges ein. Am Fuß des Nordosthangs liegt unmittelbar an der Jagst die zum Ort gehörende Lobenhauser Mühle, wo heute noch gemahlen wird. Von Erkenbrechtshausen im Süden her hat der Grundbach eine Schlucht in die umgebende Hochebene eingegraben, er mündet östlich des Umlaufbergs, im Anfangsteil der verlassenen Talmulde, entgegen der alten Flussrichtung in die Jagst. Im auslaufenden Teil der Mulde zieht von der namengebenden Kirchberger Ortschaft Herboldshausen her der Herboldshauser Bach zu Mühle und Fluss. Der Ort gehörte der gelegentlich als Grafen bezeichneten Hochadelsfamilie von Lobenhausen, die in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts auf dem Umlaufberg über dem Ort ihre Burg erbaute. Nach ihrem Erlöschen fielen Burg und Zubehör vor 1298 an Hohenlohe, von diesen 1345 an die von Bebenburg, von diesen an die Landgrafen von Leuchtenberg verpfändet. Die Landgrafen verkauften 1399 die Herrschaft, zu der eine ausgedehnte Grundherrschaft und die hohe Gerichtsbarkeit an zahlreichen Orten gehörte, an die Burggrafen von Nürnberg. 1588 wurden die Gerichtsrechte der Crailsheimer Zent zugeschlagen, Lobenhausen blieb Sitz eines Kastenamts. Ein wegen des Hochgerichts mit Hohenlohe ausgebrochener Streit wurde durch Vergleich 1763 beendet. Der Ort gehörte im 15. Jahrhundert größtenteils Ansbach, das 1614 die wenigen Untertanen der von Crailsheim eintauschte. Gemeindeherrschaft und Vogtei gehörten zur Herrschaft Lobenhausen. Preußen überließ 1797 alle ansbachischen Untertanen und Rechte Hohenlohe-Kirchberg. 1556 zerstörte eine Feuersbrunst den Ort. 1806 fiel Lobenhausen an Bayern, 1810 an Württemberg. Die Burgkapelle St. Johannes, ursprünglich Filial von Lendsiedel, wurde nach der Reformation 1528 Filial-Kirche von Triensbach. Im Jahre 1282 soll auf der Burg ein Nonnen-Kloster gegründet worden sein, das aber bald nach Mistlau verlegt wurde.

(Quellen: Seite "Lobenhausen (Kirchberg an der Jagst)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. Juli 2018 und Landeskunde entdecken online)