Wallfahrtskapelle Liebfrauenbrunn
Seit urdenklicher Zeit stand an einer Quelle ein Mutter-Gottes-Bild aus Stein. Anfang des 15. Jh. eine erste offene Feldkapelle aus Holz. Mehrfach um- und ausgebaut. Bei der Renovierung der Kapelle wurde Georg Martin Erlenbach in späteren mündlichen Überlieferungen zum Erbauer gemacht. Georg Martin Erlenbach war Büttenredner in Werbach und ist urkundlich auffindbar. Seiner toten Frau hat er nahe der Kapelle einen Bildstock geweiht, der heute noch aufzufinden ist. Zur Kapelle gibt es eine Sage, die im Volksmund immer weiter gegeben wurde: Im Sommer überquerten Landarbeiter das Feld des Geiz-Märtle, um mit dem Quellwasser ihren Durst zu stillen. Dieser schüttete daraufhin aus Zorn Quecksilber in das Wasser, um es zu vergiften. Aufgrund dieser Tat bestrafte Gott ihn: Sein Sohn ertrank in der angeschwollenen Welzbach und seine Frau starb aus Gram. Er selber erkrankte an einem schweren Augenleiden mit dem Risiko der Erblindung. Daraufhin habe er gelobt, die Quelle wieder zu suchen und eine Kapelle aufgrund seiner Sühne und zu Ehren der Schmerzensmutter erbauen zu lassen. Er wurde daraufhin wieder gesund und die Quelle erschien an einer anderen Stelle wieder, mit dem gleichen Wasser. Die Kapelle besaß eine ungünstige Position, da sie direkt an der Welzbach und der Quelle lag. Die Quelle bekam ein Gewölbe und die Kapelle erhielt ein Chor mit einem Altarbild. Durch einen Anbau wurde die Kapelle verlängert, indem die Giebelwand vom linken Ufer auf das rechte Ufer verschoben wurde und die Quelle überwölbt wurde. Links davon gab es eine Brücke zum Überqueren der Welzbach. Auf den Giebel wurde ein kleiner Turm gesetzt, der eine Glocke enthielt. Auf dieser steht "Maria, Ere, Glorie, Maria", zwischen den Worten sind sieben Kronen angeordnet. Aufgrund der Morschheit des Holzes wurde die Kapelle unter Pfarrer Julius Krug abgebaut und auf einem größeren Platz im Jahr 1902 neu errichtet. Der Neubau der Kapelle steht auf demselben Platz wie die da vorige Kapelle, ist jedoch über dem Erdboden und dem darunterliegenden Bach erhöht. Sie wurde im gotischen Baustil aus rotem Taubertaler Sandstein errichtet. Im Turm wurde eine zweite, größere Glocke aufgehängt, die aus der alten Kirche von Gamburg stammt. Die Decke besitzt ein großes Gemälde, das Maria mit dem Jesuskind als Helferin und Hort der Christen darstellt und von dem Maler Glassen aus Heidelberg gestaltet wurde. Ein kleiner Kreuzweg mit einzelnen Stationen weist den Weg zur Kapelle. Der Quelle, die unterhalb der Kapelle im Gewölbe liegt, werden Heilkräfte nachgesagt, besonders bei Augenleiden.
(Quelle: Seite "Wallfahrtskapelle Liebfrauenbrunn". In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. Mai 2024)