Orlacher Bach

Länge 4,6 km
Quelle Bei Langenburg-Nesselbach
Quellhöhe 461 m. ü. NN
Mündung In Braunsbach in den Kocher
Mündungshöhe 240 m. ü. NN
Höhenunterschied 221
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Brückenbach, Etterbach, Kräuchelbach

Der Orlacher Bach ist ein Bach größtenteils im Gemeindegebiet von Braunsbach, der nach einem nicht ganz 5 km langen, etwa südwestlichen Lauf in Braunsbach von rechts in den mittleren Kocher mündet.

Orlacher Bach

Der Orlacher Bach entsteht auf der Hochebene zwischen den mittleren Flusstälern von Jagst und Kocher, just noch auf der Gemarkung des Langenburger Teilortes Bächlingen im Flurgewann Nasses Feld. Etwa 1,2 km westsüdwestlich des Dorfes Nesselbach auf einer Höhe von etwa 461 m ü. NN beginnt er seinen Lauf im Graben neben einem Feldweg, der ungefähr westsüdwestwärts auf die Gemarkungs- und Gemeindegebietsgrenze hinzieht. Nachdem er nach etwas über hundert Meter ins Gemeindegebiet von Braunsbach übergewechselt ist, erreicht er gleich den Nordrand des Lietenholzes – eine der in die fast nur von Feldern eingenommenen Hochebene eingestreuten Waldinseln. Diesem entlang fließt er nun etwas natürlicher mit kleinen Richtungsändern westwärts auf der Gemarkungsgrenze zwischen den Braunsbacher Teilortgemarkungen von Jungholzhausen im Norden und Orlach im Süden. Auf diesem Abschnitt liegt auch ein Kleinteich im Lauf. Nach knapp einem Kilometer am Waldrand lässt er das Lietenholz hinter sich und nimmt nach kurzer Strecke ohne offenes Bett wiederum neben einem Feldweg seinen ersten Zufluss Brückenbach von rechts auf, einen unter einen Kilometer langen, oft versiegenden Graben fast ohne Bewuchs zwischen Äckern. Dann wendet er sich auf Südostlauf und unterquert die Kreisstraße K 2547 von Zottishofen im Norden nach Orlach im Süden. Nunmehr ohne begleitenden Feldweg kreuzt er auch noch den Abzweig von dieser Kreisstraße zum Dörrhof und tritt dann unter 430 m ü. NN in seine von Anfang an bewaldete Unterlaufklinge ein, in der ihn gleich der linke Oberlauf des etwa 1,2 km langen Bachs aus den Breitenwiesen erreicht. Dieser entspringt etwas im Süden des Lietenholzes, folgt durchweg einem Feldweg und versickert nach etwa der Hälfte seines Talwegs in einer baumbewachsenen kleinen Doline, unterhalb derer er noch seltener und spärlicher Wasser führt als zuvor. Diese Unterlaufklinge wird rasch tiefer, bleibt aber anfangs eng, in ihr passiert der Bach das kleine Dorf Orlach, das auf etwa 430-442 m ü. NN auf dem Mündungssporn des in seinem eigenen Klingenlauf von Osten zulaufenden Kräuchelbachs erbaut ist, mit rund anderthalb Kilometern Länge ist er der längste Zufluss; die Sohle des nur etwa hundert Meter vom nächsten Haus des Dorfes entfernten Orlacher Baches hat sich an der Zumündung bis auf etwa 377 m ü. NN eingeschnitten. Aus der kleineren Kräuchelbach-Nebenklinge kommend, steigt die L 1036 Langenburg–Braunsbach dem linken Hang der Hauptklinge entlang ins Kochertal ab. Auf etwa 340 m ü. NN gibt es die erste Wegquerung auf dem Talgrund der zuvor weg- und steglosen Klinge, in der nun unterhalb der Landesstraße an beiden Hängen Waldwege den Bach begleiten. Hier beginnt sich das Tal trichterförmig auszuweiten. Unterhalb der ersten Wiesenlichtung am linken Hang läuft ein weiterer Hangbach durch die nicht sehr ausgeprägte Wolfsklinge von links her zu, auch dieser unbeständige Lauf beginnt als Weggraben schon auf der Hochebene. In einer Wendeserpentine wechselt die Steige der Landesstraße auf 287,5 m ü. NN auf die rechte Seite des Baches, dem sie nun in flacherem Talgrund durch das gleich darauf beginnende Braunsbach folgt. Zunächst läuft der Bach hier noch offen unter einer begleitenden Baumgalerie, doch am Marktplatz des Dorfes beginnt ein etwa hundert Meter langer verdolter Unterlaufabschnitt, der in der Gabel zwischen Geislinger Straße und Inselstraße wieder endet. Zwischen Häusern den Siedlungskern hindurch erreicht der Bach nun in wieder offenem Lauf schon nach gut fünfzig Metern den Rand des hier eben am Wehr des Dorfes nach rechts abgehenden Mühlkanals. Den Mühlkanal überquert der Orlacher Bach dann auf einer Brücke. Jenseits an der Südostspitze der Kanalinsel fließt der Bach dann unmittelbar unterhalb des Wehrs auf etwas über 240,2 m ü. NN von rechts und Nordosten in den mittleren Kocher ein. Die Gräben- und Bachläufe oberhalb der Klinge sind wegen der Verkarstung im Gebiet recht unbeständig. Der Orlacher Bach hat ein Einzugsgebiet von 6,4 km² Größe, das im Naturraum der Kocher-Jagst-Ebenen überwiegend in dessen Unterraum Östliche Kocher-Jagst-Riedel liegt und mit dem Mündungskeil Anteil am Unterraum Mittleres Kocher- und Unteres Bühlertal hat. Die Region ist vom Muschelkalk geprägt, der die Hochebene aufbaut, welchem allerdings hier noch flächenhaft Lettenkeuper (Erfurt-Formation) aufliegt; an den Rändern des oberen Einzugsgebietes decken darüber sogar noch Lösssedimente aus quartärer Ablagerungszeit die Hügelrücken an der Wasserscheide. Im Grenzbereich zwischen diesem Löss und dem Lettenkeuper entspringen die meisten Oberläufe. Den erosionsresistenten, aber – wie an einigen Dolinen im Einzugsgebiet erkennbar – verkarsteten Oberen Muschelkalk erreicht der Bach dann in seiner Klinge. Wo sich der Talgrund stärker weitet, läuft er im Mittleren Muschelkalk, zuletzt dann etwa ab der Querung des Landesstraße im Unteren Muschelkalk. Im Ortsbereich von Braunsbach erkennt man unter anderem am Straßenverlauf einen Schwemmfächer; der Orlacher Bach hat hier auch den Kocher an den gegenüberliegenden steilen linken Prallhang gedrängt. Braunsbach wurde also ursprünglich auf einer gegen Hochwasser des Flusses recht sicheren Schutthalde eines Zuflusses erbaut, wie viele im mittleren Kochertal. Die bedeutendste Wasserscheide am Rand des Bacheinzugsgebietes ist die kurze nordöstliche gegen Nesselbach zu; hinter ihr entwässert die Stechbergklinge den hier schmäleren anderen Teil der Hochebene gegenläufig zur mittleren Jagst. Jenseits der nördlichen, der ungefähr die L 2548 Nesselbach–Jungholzhausen folgt, läuft der linke Oberlauf des Reichenbachs durch Zottishofen und dann durch die Lausenklinge diesem Kocher-Nebenfluss zu. An der Nordwestseite fließt außerhalb des Einzugsgebietes im oberen Bereich der Jungholzhausener Bach, weiter unterhalb dann der kleinere Grauklingenbach beide westwärts zu ihrer Mündung unterhalb des Orlacher Bachs in den Kocher. Jenseits des größten Teils der langen südöstlichen Einzugsgebietsgrenze sammelt der bedeutendere Grimmbach den Abfluss, der nächste dauerhafte rechte Kocherzufluss oberhalb des Orlacher Bachs. Bis auf siedlungsfreie etwa 0,4 km² an der nordöstlichen Wasserscheide nahe dem am linken oberen Hangknick des Jagsttals erbauten Dorf Nesselbach, die auf der Teilortgemarkung von Bächlingen von Langenburg liegen, gehört das gesamte Einzugsgebiet zur Gemeinde Braunsbach und teilt sich auf die Gemarkungen der Ortsteile Orlach, Jungholzhausen und Braunsbach selbst auf. Am 29. Mai 2016 traten der Orlacher Bach und der Schlossbach über die Ufer und verursachten erhebliche Schäden in Braunsbach.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Orlacher Bach". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 3. Oktober 2018)