Oberschüpf

Ober- und Unterschüpf zählen zu den geschichtlich ältesten Gemeinden des Taubergrundes. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 807: Von Kaiser Karl dem Großen unterzeichnet, wird die von Hl. Bonifatius gegründete Kirche in Sciffa (Schüpf) an den Bischof von Würzburg überwiesen. Das Dorf gehörte zur Herrschaft Schüpf (am Berg), die bis 1235 bzw. 1245 Reichslehen der Schenken von Schüpf, später der Edelherren von Hohenlohe war. Eine Hälfte gelangte 1388 in die Hände der Herren von Dottenheim, die andere Hälfte erwarben etwa um die gleiche Zeit die Herren von Rosenberg. Der Rosenbergische Anteil war 1316, der Dottenheimische Anteil 1388 Kurmainzisches Lehen geworden. Albrecht von Rosenberg, mit beiden Lehen begabt, verlegte 1561 nach dem Verlust der Herrschaft Boxberg seine Residenz nach Unterschüpf. Nach seinem Tod fiel 1577 die zum Erblehen erklärte Dottenheimische Hälfte (Hälfte vom Schloss und den Dörfern Oberschüpf, Unterschüpf und Uiffingen) an die Herren von Leyen und von Stetten und deren Erbnachfolger. Die Rosenbergische Mannlehen-Hälfte (Hälfte vom Schloss und Dorf Oberschüpf, von Unterschüpf und Uiffingen, von ganz Kupprichhausen und bis 1580 ein Viertel von Dainbach und Sachsenflur) kam 1632 an den Lehnsherrn Kurmainz. Von 1640-1794 war sie den Grafen von Hatzfeld überlassen. 1803 gelangte das Dorf zu einem Teil unter die Landeshoheit der Fürsten von Leiningen, zum andern Teil unter die des Kurfürstentums Bayern. Bayern trat 1806 seine Rechte dem Großherzogtum Würzburg ab. Der Leiningensche Anteil kam 1806, der Würzburgische 1807 unter die Souveränität des Großherzogs von Baden. Der im 19. Jh. noch blühende Weinbau erlebte in der 1. Hälfte des 20. Jh. einen rapiden Niedergang. Nach einer großen Rebflurbereinigung und dem Bau einer Frostschutzberegnungsanlage Anfang der 70er Jahre ist der Weinanbau (mit Bocksbeutel-Recht und jährlichem Weinfest) wieder aufgeblüht. Seit 1974 bildet Oberschüpf einen der 13 Teilorte der Stadt Boxberg.

(Quelle: Stadt Boxberg)