Lorenz Fries
Daten und Fakten | |
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Geboren | 24.06 1489/91 in Mergentheim |
Gestorben | 05.12.1550 in Würzburg |
Wirkungsstätte | Würzburg |
Tätigkeitsfeld | Historiker |
Leistung | Er gilt als der bedeutendste fränkische Geschichtsschreiber des 16. Jh. |
Lorenz Fries, latinisiert Laurentius Frisius war Würzburger fürstbischöflicher Sekretär, Rat und Archivar. Er gilt als der bedeutendste fränkische Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts. Seine Hauptwerke aus heutiger Sicht sind Die Würzburger Bischofs-Chronik und Die Geschichte des Bauernkriegs in Ostfranken. Lorenz Fries wuchs in einfachen bürgerlichen Verhältnissen auf, besuchte in Mergentheim die Lateinschule und studierte in Leipzig, Wien und Wittenberg. Nachdem er in Leipzig den akademischen Grad eines Magisters erworben hatte, begann er zunächst, als Sekretär in der Kanzlei des Würzburger Hochstifts zu arbeiten. Vom Sekretär des Fürstbischofs stieg er in die Position eines fürstbischöflichen Rates auf und wurde Kanzleivorstand dreier Würzburger Fürstbischöfe: Konrad II. von Thüngen, Konrad III. von Bibra und Melchior Zobel von Giebelstadt. In diesen Funktionen vertrat er die Würzburger Belange auch als Diplomat am Kaiserhof Karls V., auf Reichstagen und auf diversen diplomatischen Missionen. So führte er wegen des Würzburger Anteils an der Türkensteuer Verhandlungen in Prag und Wien. Als Kanzleivorstand war er für die fürstbischöflichen Archivbestände zuständig. Er verstand es, seine Aufgaben als Diplomat und Archivar mit der ihm persönlich am Herzen liegenden Arbeit als Historiker und Chronist seiner Zeit zu verknüpfen. Als Geschichtsschreiber schuf er daher Werke von hohem literarischem Anspruch, die aber in deutscher Sprache verfasst waren. 1524 hatte Fries den Würzburger Löwenhof in der heutigen Dominikanergasse erworben, wo im 14. Jahrhundert der Verfasser des Hausbuch des Michael de Leone lebte. Seine Hauptwerke Die Geschichte des Bauernkriegs in Ostfranken und die Chronik der Würzburger Fürstbischöfe, die der wissenschaftlichen historischen Forschung als wertvolle erzählende Quelle vor allem zur Geschichte Würzburgs dienen, durften zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlicht werden. Die einzig erhaltene, mit 176 Miniaturen von Martin Seger illustrierte Originalhandschrift der Bischofschronik, 1546 fertiggestellt, verwahrt das Stadtarchiv Würzburg (Ratsbuch 412). Allgemein zugängliche Publikationen erschienen im Buchhandel erst im 18. Jahrhundert. Die Würzburger Bischofschronik liegt seit 2005 vollständig in einer modernen wissenschaftlichen Edition vor. Nach wie vor einer Veröffentlichung harrt sein wichtiges Handbuch für die fürstbischöfliche Verwaltung, die sog. "Hohe Registratur". Fries war zweimal verheiratet, seit ca. 1540 mit Juliane, der Tochter des Würzburger Bürgermeisters Georg Ganzhorn. Dies ist ein Hinweis darauf, dass es Fries gelungen war, in der Würzburger Oberschicht Fuß zu fassen. Die Ehen blieben kinderlos.
(Quelle: Seite "„Lorenz Fries". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. Juni 2018)