Adelbach

Länge 4,8 km
Quelle Waldgewann Muselmoos auf Gemarkung Michelbach an der Bilz
Quellhöhe 481 m. ü. NN
Mündung Bei Gaildorf in den Kocher
Mündungshöhe 317 m. ü. NN
Höhenunterschied 164 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Antebach, Taubenbach

Der Adelbach ist ein Bach, der im Westen der Limpurger Berge entsteht und bei Ottendorf von rechts in den Kocher mündet.

Adelbach

Der Adelbach entsteht westlich der Kohlenstraße am Westrand des dortigen Waldgewanns Muselmoor. Es wird von einem Waldweg durchlaufen, der von der Kohlenstraße abgeht und dann nach einem kleinen Rechtsknick in Richtung zur Vorderen Antebachshalde in die beginnende Talung des Baches herabführt. Der junge Bach läuft als Graben dem Waldweg parallel nach Westnordwesten. Er gräbt sich recht schnell eine kleine Lehmschlucht in seine großräumigere Mulde und hat schon nach gut 100 Metern linksseitig eine steile Böschung geschaffen. Nach gut 300 m läuft vom Schneckenbrunnen her sein wenig kürzerer rechter Quellast zu. Während er so zwischen den Waldhanggewannen Vordere Antebachshalde links und Taubenhalde rechts fließt, überquert ihn nach etwa 700 m ein Abzweig des begleitenden Waldweges, der nach Norden zur Michelbacher Festwiese am Westausläufer des Kohlhäus hochführt, dann stößt nach knapp einem Kilometer von rechts der Taubenbach aus dem südlichen Kohlhäu zu ihm. Dicht am Fuß seines linken Muldenabbruchs dreht er sich hier nach links und fließt danach bis zur Mündung stets in ungefähr südsüdwestlicher Richtung. Nach etwa 1,2 km erreicht ihn von rechts ein Zufluss aus dem Ghöll, der in einem ebenfalls auffällig steilwandigen Trog läuft, nach 2,2 km schließlich auf 356,6 m ü. NN von links aus der Hinteren Antebachshalde sein größter Nebenbach, der zu seinem Oberlauf ungefähr parallele Antebach. Ab hier läuft der Adelbach zwischen dem Schneitberg links, einem bewaldeten Ausläufer der Limpurger Berge, und dem selbständigen kleinen Massiv aus Buchhorn und Adelberg rechts zunächst bis zum Adelbacher Wirtshaus, wo er die offene Flur erreicht, das Fahrsträßchen Michelbach-Hirschfelden–Gaildorf-Eutendorf in sein Tal eintritt und er bald auf Gaildorfer Gebiet einfließt. Nach der Ausweitung der Talflur die unteren Hänge hoch zeigen sich nach über 3,5 km des Adelbach-Laufes dort die ersten Gebäude, verstreute Schuppen und Einzelgehöfte. Etwa einen Kilometer vor der Mündung geht linksseitig vom Bach ein alter Kanal ab, der etwa 300 m weiter talab eine ehemalige Sägemühle erreicht; er führt ihr heute kein Wasser mehr zu, der alte Staubereich dient heute als Fischteich. Alle diese Siedlungsplätze gehören unter dem Namen Adelbach zu Gaildorf. Schließlich unterquert der Adelbach bei der isolierten Häusergruppe von Ottendorf die Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall-Hessental und mündet dann wenige Schritte weiter nach 4,8 km von rechts in den Kocher, dessen Tal hier fast gegenläufig heranzieht. Der Adelbach hat ein Einzugsgebiet von 5,9 km² Größe. Es bildet einen meist etwa einen Kilometer breiten Schlauch um den Gewässerlauf, der jedoch im Bereich des westnordwestlich ziehenden Oberlaufs, wo der größte Zufluss Antebach im Süden in etwa 700 m Entfernung parallel verläuft, eine Breite von fast zwei Kilometern erreicht. Im Norden grenzt an den des Adelbachs der Einzugsbereich des für die Gemeinde Michelbach an der Bilz namengebenden Bachs, die Wasserscheide verläuft hier vom ebenfalls mit namengebenden Hügel Bilz im Nordwesten nach Osten über die Kammlinie des Michelbacher Kohlhäus zur Kohlenstraße im Nordosten. Von dort folgt sie dieser recht genau, nordöstlich und östlich liegen hier jenseits nacheinander die Einzugsgebiete des Brühlbachs, des Lustbachs und des Rotbachs an, die alle in deren Abschnitt zwischen Herlebach und Oberfischach in die Fischach münden. Die Wasserscheide knickt kurz vor der Kaiserlinde an der Kohlenstraße nach Westen ab und zieht, der Kammlinie des Schneitbergs folgend, schließlich nach Süden, hier konkurriert mit ihren Zuflüssen erst im Süden, dann im Südosten die Eutendorfer Steppach, die in südöstlich versetzten Gleichlauf mit dem Adelbach zum Kocher läuft. Von der Mündung bei Ottendorf zieht die Wasserscheide mit einem anfänglichen kurzen Bogen nach Westen hoch auf den Gipfel des Adelbergs, worauf sie in nördlicher Richtung der Kammlinie des Buchhorns folgt. Hier konkurrieren im Westen vor dem nahen Kocher nur unbedeutende Hangbäche. Von der Häusergruppe auf dem Nordostgipfel des Buchhorns zieht die Wasserscheide mit einem kleinen West-Schlenker auf den Geigenberg bei Michelbach-Höll weiter nach Norden zur Bilz zurück. Auf diesem Abschnitt entwässert jenseits der Rattersbach die Flurbucht zwischen Buchhorn und Bilz zum Kocher. Der Adelbach entsteht, ganz gleich auch der zufließende Antebach, auf der Kieselsandstein-Hochfläche der westlichen Limpurger Berge, im Bereich, wo diese in westsüdwest-ostnordöstlicher Richtung von der weitreichenden tektonischen Muldenlinie der Neckar-Jagst-Furche gequert werden. Zwei nachgewiesene Störungslinien derselben, jeweils mit der Tiefscholle im Süden, verlaufen nördlich des Adelbach-Oberlaufes quer durch das Kohlhäu bzw. zwischen diesem und dem Antebach im Süden über die langgezogene Antebachsebene, die beide Täler trennt. Eine weitere solche Linie, diesmal mit dem Hochscholle im Süden, verläuft im östlichen Bereich etwas südlich der Wasserscheide zur Steppach, quert dann, hier nicht sicher nachgewiesen, das mittlere Tal und trennt jenseits auf dem kleinen Massiv den südlichen Adelberg-Gipfel vom restlichen Adelberg und Buchhorn, in der Natur kenntlich an einem wenig eingetieften und schmalen Sattel, den ein Waldweg auf der Höhe nutzt. Noch die Oberläufe tiefen sich rasch durch die gesamte Schichtenfolge ein bis in den Gipskeuper, ohne dass die Geologische Karte Verebnungsflächen im Schilfsandstein dazwischen anzeigte; der Schilfsandstein ist hier in der nur wenige Meter mächtigen, sandig-tonigen Normal- oder Stillwasserfazies ausgebildet, jedoch in kurzer Entfernung nördlich von Eutendorf bereits wieder in der mächtigen Flutfazies. Zur Rechten des Adelbachlaufes treten im Einzugsgebiet am Südhang der Bilz und zwischen Michelbach-Höll und dem Löhle Gipssteinlagen auf, südlich der tektonischen Mulde dann wieder am westlichen Hang, wo vor der Südspitze des Schneitbergs ein kleiner Tagebau auf Gips im Betrieb ist; die hier ergrabenen Schichten ziehen sich linksseitig bis zur Mündung hin. Den Schneitberg selbst erklimmt von Eutendorf her ein Hohlweg, an dem die Schichtenfolge des Gipskeupers bis hoch zum Schilfsandstein aufgeschlossen ist. Das Bachbett erreicht im Bereich der Adelbacher Streusiedlung den Unterkeuper, der sich weiter talab auch in die unteren Teile zulaufender kleiner Mulden ausbreitet. Die letzten Häuser am Bachlauf keine 100 m vor der Mündung stehen erstmals und gerade noch auf dem Oberen Muschelkalk, der weiter kocherabwärts im Bereich der tektonischen Mulde unters Talniveau des Flusses abtaucht. Die ersten etwa drei Kilometer des Adelbachs wie das zugehörige Einzugsgebiet liegen ganz bzw. fast ganz auf der Gemarkung der Gemeinde Michelbach an der Bilz, bis etwa 200 m südlich der Stelle, wo der Bach am Adelbacher Wirtshaus die Flurgrenze erreicht, womit dieser Gemeinde etwa ⅔ des Einzugsbereiches angehören. Danach ist das Gewässer auf dem Gebiet der Stadt Gaildorf. Ein Waldzipfel von 5–6 ha auf dem südlichen Buchhorn gehört zur Westheimer Gemarkung der Gemeinde Rosengarten, entwässert aber zum Adelbach, ebenso ragt ein mit 3-4 ha noch kleinerer Zipfel der Eutendorfer Gemarkung in das Einzugsgebiet oberhalb der Quelle des Zuflusses Antebach. Im oberen und mittleren Adelbachtal hält sich durch die Höhenlage bzw. weil die tiefstehende Sonne den Talboden fast nur bescheint, wenn sie in Talrichtung steht, der Schnee noch lange, wenn er im Kochertal schon abgetaut ist, die Vegetation setzt deshalb im Frühjahr erst spät ein. Der Oberlauf des Adelbachs liegt in einer steilen Lehmklinge, mit Erreichen des Gipskeupers läuft der Bach, ebenso wie seine Zuflüsse in diesem Bereich, in einem schmalen Trog mit Steilböschungen weiter, in dem er gleichwohl heftig mäandriert und kleine Sandbänke ablagert. Ab dem Adelbacher Wirtshaus tritt er in die Grünflur über und verläuft wenig danach nurmehr als wenig eingetiefter Wiesenbach in einer recht weiten Wiesenmulde, durchweg begleitet von Ufergehölz. Die Flur weitet sich, links zuerst, die Hänge hoch, hier liegen kleine Bauminseln in Viehweiden; Baumreihen und Hecken säumen alte, unbefestigte Hangfeldwege und markieren alte Grundstücksgrenzen, manchmal entlang der Böschungen von Geländeterrassen, wodurch die Landschaft insgesamt ein kleinräumiges Gepräge erhält. Die verstreuten Höfe sind teils von Streuobstwiesen umstanden. Die ersten Äcker treten erst nach den ersten Häusern von Adelbach oberhalb der engeren Talmulde auf. Von den 5,9 km² des Einzugsgebietes sind insgesamt mehr als zwei Drittel von Wald bestanden, überwiegend mit Mischwald, in dem im nördlichen Bereich mehr Laub- und im südlichen, auf Schneitberg und Buchhorn / Adelberg mehr Nadelwald eingestreut ist. Die freie Flur zerfällt im Wesentlichen in zwei Teilgebiete: Das mit etwa 0,7-0,8 km² kleinere im Nordwesten des Einzugsgebietes, das sich vom Südhang von Bilz, den unteren Teil des Martinsreute genannten Südwesthangs des Kohlhäus, das Löhle bis hinauf zum Nordostgipfel des Buchhorns zieht und im Osten bis an die Muldenränder des Bachs aus dem Ghöll und des Adelbachs selbst reicht. Hiervon wird der größere Teil ackerbaulich genutzt. Das mit etwa 1,0-1,1 km² größere zusammenhängende Stück liegt im Süden des Einzugsgebietes ab dem Adelbacher Wirtshaus, in ihm dominiert das Grünland über die Äcker. Durchs Adelbachtal zieht ein Wanderweg auf der Ostseite des Kochers von Schwäbisch Hall über den Einkorn nach Gaildorf. Der Einstieg von Norden her ist von der Bilz her möglich oder auch vom Michelbacher Festplatz auf der auslaufenden Kohlhäu-Spitze her durchs Ghöll. An der unteren Gehöftgruppe links des Baches verlässt der Wanderweg nach Gaildorf dann in südlicher Richtung das Tal links den flachen Flurhang hinauf zu einer Lindengruppe an einem Steinkreuz westlich von Eutendorf. Vom Osten her von der Kohlenstraße ist das Südsüdwesttal am besten über den Weg auf dem Kamm des Schneitbergs erreichbar, von dem bald rechts ein Abzweig fast bis ins Antebachtal absteigt, um sich weiter unten mit dem Weg von der genannten Festwiese zu vereinen. Vom Gipfel des Adelbergs führt ein anfangs steiler und unbefestigter Steigenweg weiter unten an einem Wasserbehälter vorbei zu den drei Gehöften auf der westlichen, Ottendorfer Seite des Bachtals.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Adelbach (Kocher)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. Juli 2017)