Wasserburg Unterbalbach

Seit dem Spätmittelalter gab es in Unterbalbach zwei Burganlagen, das obere und das untere Schloss. Letztere war um 1345 hohenlohesches Lehen für Konrad Krumlin von Balbach, bevor es zum Ganerbiat wurde, an dem vor allem die Truchsessen von Baldersheim, die sich auch "von Balbach" nannten, und die Sützel von Mergentheim beteiligt waren. Die Sützel hatten 1479 die Anteile der Truchsessen übernommen. 1486 erwarb der Würzburger Bischof die Herrschaftsrechte in Unterbalbach und gut 104 Jahre später, 1590, wurden beide Burgen mit dazugehörigen Herrschaftsrechten an den Deutschen Orden verkauft. Heute deutet fast nichts mehr auf die ehemalige Wasserburg hin: Wo früher eine Burg stand, ist heute ein modernes Wohngebiet. An die Burg erinnert die Straßenbezeichnung Untere Burg. In einem der Nachbargebäude soll sich noch ein mittelalterlicher Keller befinden, der zu einem der Versorgungsgebäude der Burg gehört haben könnte. Ende des 15. Jahrhunderts war wieder eine Zeit des Umbruchs gekommen. Durch die Abwahl Kaiser Karls IV. und die Wahl Karls V. wurde die Unsicherheit auf den Straßen im Deutschen Reich ungemein verschlimmert. Obwohl 1495 auf dem Reichstag von Worms ein "ewiglicher Landfrieden2 beschlossen worden war, trug diese Maßnahme nicht zur Schlichtung der Unruhen bei. Schon sieben Jahre früher, 1488, hatten sich fränkische und schwäbische Reichsstände unter der Führung Nürnbergs zum sogenannten Schwäbischen Bund zusammengeschlossen. Das Ziel des Zusammenschlusses war, die Angriffe auf Händler und Reisende durch Zusammenarbeit zu vermindern. 1489 wurde der Bund Reichsexekutive, das heißt ausführende Macht. In der Mitte des 16. Jahrhunderts entführte der Raubritter Hans Thomas von Absberg Kaufleute auf ihren Handelsreisen und verlangte ein hohes Lösegeld für ihre Freilassung. Auch Rüd Sützel unterstützte ihn bei seiner Fehde. 1523 sandte der Bund seine Truppen aus, um insgesamt 23 "Raubnester" dem Erdboden gleichzumachen. Die Truppen des Bundes, die aus 10.000 Fußsoldaten und 1000 Reitern bestanden, führten 100 Kanonen und 30 Büchsen als Bewaffnung mit sich, für die sie 900 Zentner Schwarzpulver bei sich hatten. Am 17. Juni erreichten die Truppen die Burg Unterbalbach und sprengten den Besitz des Rüd Sützel, um seine Rückkehr zu verhindern.

(Quelle: Seite "Burg Unterbalbach". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. Oktober 2018)