Stein am Kocher

Der Ortsname von Stein rührt von einem rund 20 Meter hohen Tuffstein am Schlossberg (Hallenberg) her, auf dem sich bereits im hohen Mittelalter die Burg zum Stein (später: Oberes Schloss) der Herren von Weinsberg befand. Südlich und westlich unterhalb des Schlossbergs liegt der Ort als Burgweiler. Den südlichen Abschluss des Altortes bildet das Wasserschloss Presteneck, das ursprünglich auch ein Weinsberger Lehen war und wohl bereits im Mittelalter als Burg bestand. Mit der Burgkapelle der Margarethe von Weinsberg in der Burg zum Stein wird eine Kirche am Ort erstmals 1090 erwähnt. Das Dorf Stein und die Schlösser Presteneck und zum Stein wurden 1335 von den Herren von Weinsberg an Kurmainz verkauft. Schloss zum Stein und ein kleiner Teil des Ortes Stein kamen danach wieder als Lehen zu den Weinsberg. Presteneck und der restliche Teil des Ortes gingen als Lehen an die Berlichingen. Diesen folgten die Echter von Mespelbrunn und diesen die Horneck von Hornberg als Lehensnehmer. 1549 kaufte Eberhard von Gemmingen Presteneck und den Teilort. Er und sein Sohn Hans Walther errichteten 1580 anstelle der Burg Presteneck das heutige Wasserschloss Presteneck. Das Obere Schloss und der andere Teil des Ortes gelangten 1670 pfandweise an die Herren von Dalberg, die dort an deren Stelle ein Landhaus errichteten, und später über die Wiser und Westerholt an die Grafen von Degenfeld. Bei der Mediatisierung der Regionalfürstentümer gelangte Stein 1803 zunächst an die Grafen Leiningen-Heidesheim, 1806 dann zum Großherzogtum Baden und war damit, im Gegensatz zu den anderen Teilen der heutigen Stadt Neuenstadt, bis zu seiner Eingemeindung Teil des Bezirksamtes und späteren Landkreises Mosbach. Nach dem Aussterben der Linie von Gemmingen zu Presteneck 1831 verfiel das Wasserschloss allmählich und wurde von den Erben später an die Gemeinde Stein verkauft. 1871 erwarb die Gemeinde auch ein 1852 von Abraham Gumbel erbautes Haus und nutzte es künftig als neues Rathaus. Gegenüber dem Rathaus wurde ein Kriegerdenkmal zu Ehren der Kriegsteilnehmer 1870/71 errichtet. Im späten 19. Jahrhundert wurde auch die verfallene Weinsbergsche Burg vollends abgetragen und an ihrer Stelle 1884 die neogotische Pfarrkirche als Fortführung der Burgkapelle errichtet. 1970 erwarb das Land Baden-Württemberg das Schloss Presteneck und hat es von 1976 bis 1981 umfassend saniert. Am 31. Dezember 1972 erfolgte die Eingemeindung des Ortes nach Neuenstadt am Kocher.

(Quelle: Seite "Happenbach (Abstatt)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 6. Juni 2018)