Schmiedbach (Kocher)

Länge 4,9 km
Quelle Bei Gailenkirchen
Quellhöhe 407 m. ü. NN.
Mündung Bei Untermünkheim in den Kocher
Mündungshöhe 258 m. ü. NN
Höhenunterschied 149 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Gliemeshaldenbach, Grundbach, Hagenbach, Krautgartenbach, Museumsbach

Der Schmiedbach ist ein auf dem Hauptstrang knapp 5 km langer Bach, der beim Weiler Obermünkheim der Gemeinde Untermünkheim von links und Westen in den Kocher mündet. Er entsteht aus dem Zusammenfluss seiner Quelläste Mühlbach und Asbach.

Schmiedbach

Der Schmiedbach sammelt einige Bachläufe, die am Ostabhang der südlichen Waldenburger Berge westlich der Schlinge der Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn um Gailenkirchen herum oder östlich von dieser in deren unmittelbaren Vorland entspringen. Der Oberlauf mit zugleich mündungsfernstem Ursprung und größtem Einzugsgebiet ist der linke Quellast des Gailenkirchener Dorfbachs Mühlbach, der im Waldzipfel Knock an der Lauerhalde auf etwa 407 m ü. NN entsteht und nach südwestlichem Lauf bei Erreichen des Ortsrands mit seinem rechten Ast zusammenfließt, welcher bei etwas weniger Länge ein paar Meter höher an der südlichen Orthalde seinen Anfang nimmt. Der vereinte Bach durchquert dann den Dorfkern ostsüdöstlich und beginnt dort, erstmals wieder nach den Hangklingen seiner Anfänge, eine merkliche Talmulde auszubilden. Nach Verlassen des dörflichen Weichbildes erreicht er das Anwesen Gipsmühle, dort läuft ihm der rechte Quellast Asbach zu, der selbst im Vorlandbereich der Berge und umgeben von neueren Gebäuden Gailenkirchens entsteht, jedoch den längeren Gliemeshaldenbach aufnimmt, der in fast gleicher Höhe wie die Mühlbach-Quellen am südlicheren Hang Gliemeshalde entsteht. Der Bach heißt nach dem Zusammenfluss an der Gipsmühle Schmiedbach und läuft ab nun ostwärts. Bald fließt er unter der Talbrücke der Haller Westumgehung durch und tritt hier auf die Gemeindegemarkung von Untermünkheim über. An einem sehr kurzen Nebentalzulauf liegt links auf dem abwärtigen Mündungssporn Schlossberg der Weiler Suhlburg mit der gleichnamigen abgegangenen Burg. Kurz danach erreicht er den Westrand des Weilers Obermünkheim, hier mündet von rechts der längste Zufluss Grundbach, der mitsamt seinen zwei hohen Zuflüssen den Gailenkirchener Weiler Wackershofen und das daran anschließende Hohenloher Freilandmuseum entwässert. Nach diesem letzten Zulauf durchquert der Bach noch Obermünkheim und mündet dann nach etwa 4,9 km Gesamtlauf auf 258,4 m ü. NN von links und Westen in den Kocher, kurz vor dessen Wendung nach Ostnordosten beim Hauptort Untermünkheim. Der Schmiedbach entwässert ein Gebiet von 9,9 km² Größe am morphologisch sehr ausgeprägten Ostabfall der Waldenburger Berge zwischen Hebsack/Altem Hau im Norden und dem Wartwald im Süden sowie einen diesem vorgelagerten Teil der Haller Ebene nach Osten zum Kocher an dessen Knie bei Ober-/Untermünkheim. In längster Ausdehnung West-Ost vom Trauf im Alten Hau – nahebei liegt der höchste Punkt des Einzugsgebietes auf 513,4 m ü. NN an der Wasserscheide – bis zur Mündung auf 258,4 m ü. NN ist es 4,4 km lang, quer dazu misst es an der breitesten Stelle 3,4 km. Die größeren Zuflüsse liegen alle rechts des Hauptstranges, weswegen auch der größere Teil des Einzugsgebietes rechtsseitig liegt und der jenseits der nördlichen Wasserscheide fast parallel zu diesem ostwärts laufende Wittighausener Sperbersbach nirgends auch nur 1,5 km von diesem entfernt ist; der Sperbersbach entwässert über den kurzen Untermünkheimer Unterlauf des nächsten Kocher-Zuflusses Dobelbach. Vor der östlichen Wasserscheide liegt so dicht der Kocher selbst, dass diesem nirgends ein linker Seitenbach zuläuft. Jenseits der südlichen Wasserscheide zieht der Gottwollshausener Schleifbach ebenfalls östlich zum Kocher. Hinter der westlichen Wasserscheide am Trauf des Keuperberglands entwässern deren linke Nebenbäche vom Arzbach bis hinauf zum Altenhaubächle nach Osten zur Bibers, die sehr viel weiter südlich in den Kocher mündet. Die morphologisch sehr auffällige Wasserscheide zur Bibers zwischen dem Sporn des Wartwaldes westlich von Gottwollshausen und dem Alten Hau hält meist eine Höhe von um die 500 m ü. NN. Nur im Abschnitt zwischen dem Nordwestende der Gliemeshalde und der südlichen Orthalde im Westen von Gailenkirchen senkt sie sich bis fast auf 455 m ü. NN; hier hat der sehr nahe westlich der Scheide beginnende Bibers-Zulauf Böllbach den oberen Trauf flächenhaft erodiert. Beide Mühlbach-Äste beginnen im Oberen Gipskeuper (Grabfeld-Formation), Museumsbach und Krautgartenbach im tieferen Gipskeuper, der Asbach und die kleineren Zuflüsse erst im Lettenkeuper (Erfurt-Formation). Ungefähr am Zusammenfluss der Schmiedbach-Quelläste setzt im Tal der Obere Muschelkalk ein, der Mittlere erst sehr nahe an der Mündung. Das Einzugsgebiet zeigt außer im Westen eine recht regelmäßige West-Ost-Zonierung. Die flachen Höhenlagen von Wartwald im Südwesten und Altem Hau im Nordwesten liegen im Kieselsandstein (Hassberge-Formation), vor denen das Gelände steil in den Unteren Bunten Mergeln (Steigerwald-Formation) abfällt; dazwischen im mittleren und merklich tieferen Teil der westlichen Wasserscheide liegt ebenfalls flächenhaft Schilfsandstein (Stuttgart-Formation), der ostwärts vor Wartwald und Altem Hau nur schmale Bänder am Hang bildet. Weiter abwärts nach Osten zu setzt dann der Gipskeuper ein, der nach unruhigem Hügelabfall unten am Bergfuß flach ausläuft; an der Bahnlinie, die um Gailenkirchen eine Schlinge nach Westen zieht, liegen in dessen unteren Teil Grundgipsinseln. Die Grenze zum Lettenkeuper (Erfurt-Formation) läuft vom Westrand Wackershofens nordwärts durch Gailenkirchen. Der Muschelkalk tritt an den Hängen oberhalb des Tals erstmals bei Suhlburg auf, auf der rechten Bachseite auf weiter Fläche zwischen dem unteren Grundbach und dem im Osten laufenden Kocher. Das Terrain mutet hier zwischen den Ritter- und den Brunnenäckern wie eine alte südwestlichen Kocherschlinge an: eine breite Talmulde im zulaufenden Zweig ohne Wasserlauf, der ihre Größe erklären könnte und ein kleiner anliegenden Umlaufhügel, auf dessen anderer Seite der eingetiefte Schmiedbach den ablaufenden Zweig nutzt. Talfüllungen setzen in der Regel erst an der Grenze Gipskeuper/Lettenkeuper ein. Die geologische Karte zeigt in Obermünkheim zur Mündung hin einen Schwemmfächer, der jedoch im Terrain der unverbauten Kocheraue nicht erkennbar war. In der Ebene östlich von Gailenkirchen liegen auf einigen Hügelhöhen Inseln aus quartärem Lösssediment. Auf dem linken Unterlaufhang läuft etwa von Suhlburg eine vermutete Störung in Richtung Ostnordost, die Hochscholle liegt auf der Schmiedbach-Seite. Von den 9,9 km² des Einzugsgebietes sind etwa 1,9 km² waldbestandene Hänge am Rande der Waldenburger Berge im Westen. An den insgesamt rund 0,5 km² Siedlungsflächen hat das Dorf Gailenkirchen den größten Anteil. Das restliche Offenland teilt sich, mit etwas Übergewicht des ersten, in Grünland, das vor allem um Gailenkirchen und in den Tallagen weite Flächen einnimmt, und in Ackerland. Der Teil des Einzugsgebietes im Westen und Norden der Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn gehört zum Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Das offene Terrain hier am Westtrauf der Waldenburger Berge ist Teil eines gleichnamigen FFH-Gebietes, ein weiteres mit dem Namen Kochertal Schwäbisch Hall – Künzelsau erstreckt sich von dessen Ostrand her über den unteren Grundbach ins untere Schmiedbach-Tal vom westlichen Ortsrand Obermünkheims bis zur Gemeindegrenze zu Schwäbisch Hall. Naturdenkmäler darin sind eine Winterlinde in Obermünkheim nahe am Lauf und eine weitere am alten Gailenkirchener Bahnhof. In Suhlburg hat eine Eiche diesen Status. Unter Biotopschutz stehen außer großen Teilen der Bachläufe etliche Feldgehölze und Gehölzgalerien längs der den Einzugsbereich des Schmiedbachs querenden Bahnlinie. In dessen Osten, schon nahe dem Kochertal, wo zu wärmeren Zeiten Wein angebaut wurde, gibt es auch Steinriegel. Guten Ausblick über das Schmiedbach-Einzugsgebiet bietet vor allem in der vegetationsarmen Zeit immer wieder der sehr dicht am Hangtrauf verlaufende Wanderweg von Schwäbisch Hall nach Waldenburg im Bereich des Wartwaldes östlich von Michelfeld-Rinnen; ein kleiner Bergsporn mit Rastplatz wird freigehalten und bietet ganzjährig Überblick. Von dieser Seite aus bleiben jedoch die Quellhänge selbst im toten Winkel. Der untere Tallauf und der steil aufsteigende Hang der Waldenburger Berge ist vom Schwäbisch Haller Weiler Erlach über dem Gegenhang zur Mündung gut zu sehen.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Schmiedbach (Kocher)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. Juli 2017)