Hausen

Das Dorf wurde im Frühmittelalter von Oberrot aus angelegt. Im 11. Jahrhundert kam es unter die Obrigkeit der Grafen von Comburg. Auch die Herren von Rot hatten hier Besitzungen. Nach Rechtsstreitigkeiten mit Comburg übernahmen vorübergehend die Sturmfeder von Oppenweiler rot’sche Vogteirechte, die aber alle ihre Güter und Rechte 1362 an Comburg veräußerten. Nach weiteren Zukäufen, auch von den Schenken von Limpurg, war Hausen seit 1414 weitgehend im Besitz des Klosters Comburg, von kleinem Einzelbesitz der Schenken von Limpurg abgesehen, wie ein Kleinkrieg 1688 vermuten lässt. Zehntrechte lagen noch beim Kloster Murrhardt, das diese 1607 zu zwei Dritteln an Limpurg abtrat, ein Drittel gehörte der Pfarrei in Oberrot. Nachdem das Stift Comburg seine Reichsunmittelbarkeit verloren hatte, war der Bischof von Würzburg seit 1541 Landesherr in Hausen, Comburg als Dorf- und Grundherr obrigkeitliche Zwischeninstanz. Die hohe Gerichtsbarkeit besaß bis zum Tod des letzten Schenken 1713 Limpurg, danach Würzburg. Eine kurze Zwischenzeit während des 30-jährigen Kriegs, 30-jährigen Kriegs, als der Schwedenkönig Gustav Adolf 1632 dem Obersten Bernhard Schaffalitzky das Stift Comburg schenkte, hatte keine Auswirkungen auf Hausen, zumal 1634 nach der Schlacht bei Nördlingen die Stiftsherren wieder ihre alten Rechte zurückbekamen. Als 1802 das Stift Comburg mit seinen Besitzungen Württemberg zugesprochen wurde, ging für Hausen eine jahrhundertealte Verbindung zu einer katholischen Obrigkeit zu Ende. Die Besitzer der comburgischen Lehensgüter in Hausen waren genossenschaftlich organisiert. Dorfordnungen schrieben ihre Rechte und Pflichten fest, vom Straßenbau über die Feuerwehr bis zur Viehhaltung. Die Ordnungen von 1541, 1570 und 1654 sind erhalten. Zwei Dorfmeister leiteten die dörflichen Angelegenheiten, immer mit Genehmigung des Grundherrn. Sie beriefen die Gemeindeversammlung ein, in der mehrheitlich abgestimmt wurde, und sie kassierten die Strafgelder. 1803 fiel Hausen an Württemberg, zuerst Oberamt Vellberg, 1808 Oberamt Gaildorf, 1938 Landkreis Backnang. Zu Hausen an der Rot gehören das Dorf Hausen an der Rot, die Weiler Neuhausen, Scheuerhalden und Wiesenbach, das Gehöft Völkleswald und die Wohnplätze Eitelwäldle, Greuthof und Stielberg.

(Quelle: LEO BW)