Ev. Pfarrkirche in Meimsheim

Kirche in Meimsheim

Kirche in Meimsheim (Bild: Peter Schmelzle)

Im Kern romanische Chorturmanlage mit ummauertem Friedhof. Kirchenvorhof ist ein historischer Gerichtsplatz. Der Ort selbst wurde bereits 788 als römischer und später als mittelalterlicher Siedlungsplatz genannt. Neubau 1455-61.

Ev. Pfarrkirche (Martinskirche)

Die Martinskirche wurde vermutlich zur Zeit der fränkischen fränkischen Landnahme im 7. oder 8. Jahrhundert auf den Überresten eines römischen römischen Gutshofs nördlich der fränkischen Hofsiedlung, aus der sich der heutige Ort Meimsheim entwickelte, errichtet. Da sich die Kirche außerhalb der Siedlung befand, bezeichnete man sie lange Zeit als Feldkirche. Die Kirche ist Martin von Tours, dem Nationalheiligen der Franken, Franken, geweiht. Erstmals erwähnt wurde die Kirche im späten 12. Jahrhundert, als der Tübinger Pfalzgraf Rudolf die Kirche im Zuge eines Gütertauschs an das Bistum Speyer gab und im Gegenzug Güter zur Gründung des Klosters Bebenhausen erhielt. Der Tausch wurde 1188 beurkundet und 1193 bestätigt. Die Kirche in Meimsheim gilt als Mutterkirche der umliegenden Kirchen, zu ihren Filialen zählten neben der Katharinenkapelle in Neipperg auch die Gemeinden in Hausen an der Zaber, Dürrenzimmern, Botenheim und Cleebronn. Das Patronatsrecht der Kirche lag bei Lehensleuten der Tübinger Pfalzgrafen, den Herter von Herteneck, die es 1323 an Graf Eberhard den Erlauchten von Württemberg schenkten. Die Kirche wurde bis 1555 von den württembergischen Herzögen reformiert. Das vermutlich romanische erste Kirchenbauwerk wurde um 1460 durch einen spätgotischen Bau ersetzt. Von 1455 bis 1461 wurden der Chor, der Turm und die alte Sakristei bereits in ihrer heutigen Gestalt erbaut. Ein neues Kirchenschiff wurde möglicherweise erst 1477 vollendet, da die Haupttür auf dieses Jahr datiert. 1515 wurde eine neue Sakristei angebaut. Nachdem 1676 am Chor gearbeitet und ein neuer Glockenstuhl aufgerichtet wurde, erfolgte 1741 der Abriss und Neubau des Kirchenschiffs, womit die Kirche im Wesentlichen ihre heutige Form erhielt. Die Kirche wurde mehrfach saniert. Die Martinskirche liegt nördlich des Ortskerns von Meimsheim auf einer leichten Anhöhe am Platz eines vormaligen römischen Gutshofs. Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben, der im südwestlichen Bereich zu einem Park umgestaltet wurde und nur noch nördlich der Kirche belegt wird. Südlich von der Kirche befanden sich die 500- bzw. 1000-jährigen Linden, vermutlich alte Gerichtslinden, die jedoch 1980 bzw. 1994 gefällt werden mussten. Vor 1557 befand sich direkt bei der Kirche auch das erste Pfarrhaus des Ortes. Der Kirchturm hat eine Höhe von 33,50 Metern, sein Grundriss geht von einem Viereck über flach abgedachte Kanten in ein Achteck über. Das Turmdach hat die Form einer Pyramide und schließt mit Turmknopf und Turmkreuz ab. Im Sockelbereich des Turms befindet sich nach Osten ausgerichtet der Chor, der nach Osten hin fünf große Fenster und an der Decke ein Rippenkreuzgewölbe hat. Die Schlusssteine zeigen das Lamm Gottes sowie Knollenlaub. Das Kruzifix über dem Altar stammt aus der Zeit der späten Renaissance. Die Kanzel am Chorbogen wurde 1954 nach Entfernung der alten Orgelempore dorthin versetzt. Die alte Sakristei ist im selben Zeitraum und Stil wie der Chor erbaut worden und war eventuell einst eine eigene Kapelle. Ein früher dort befindliches, sehr altes romanisches Kapitell wurde 1912 an das Altertumsmuseum in Stuttgart abgegeben. Die größere neue Sakristei von 1515 hat Netzgewölbe und zwei gotische Spitzbogenfenster sowie ein Fenster aus neuerer Zeit. Die neue Sakristei verdeckt jedoch auch das größte der fünf gotischen Fenster des Chores. Westlich des Turms schließt das einfache Kirchenschiff an. Im Westen und im Norden läuft eine Empore mit Tafelbildern aus dem 18. Jahrhundert um. Rings um die Kirche befinden sich vier historische Grabmäler, davon drei Grabmäler der Familie Amos sowie das durch seine ausführliche Inschrift auffallende Grabmal Rahel der Gattin des Ortspfarrers Daniel Renz von 1753. Im Meimsheimer Pfarrgarten befindet sich außerdem noch ein sehr alter romanischer Taufstein, der 1912 durch den heutigen Taufstein der Martinskirche ersetzt worden war.

Kontakt

Ev. Kirchengemeinde Meimsheim Pfarrerin Stephanie Kings
Robert-Moser-Str. 12, 74336 Brackenheim
Tel.: 07135/8450
pfarramt@ev-kirche-meimsheim.de

(Quellen: Stadt Brackenheim; Seite "Martinskirche (Meimsheim)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. Oktober 2017)