Maßlensbach

Länge 3,2 km
Quelle Bei Wolfenbrück
Quellhöhe 505 m. ü. NN
Mündung Bei der Ebersberger Sägmühle in die Fichtenberger Rot
Mündungshöhe 367 m. ü. NN
Höhenunterschied 138 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Heiligenbach

Der Maßlensbach ist mit dem längeren rechten seiner beiden Oberläufe Heiligenbach zusammen ein über 3 km langer Waldbach auf der Gemarkung von Oberrot. Er mündet nach etwa nordöstlichem Lauf bei der Ebersberger Sägmühle von rechts in die mittlere Fichtenberger Rot.Statt der hier übernommenen Namensform Maßlensbach findet man teilweise auch die Form Maßlesbach, in älteren Quellen auch Maslensbach oder Maslensbach/Maislensbach. Die Schreibvarianten sind wohl hinsichtlich e/en nur der auch sonst zu beobachtenden schwankenden Verschriftlichung des in der örtlichen dialektalen Namensform [ˈmaːsləsˌbax] auftretenden Schwas geschuldet, hinsichtlich ß/s ist wohl entscheidend, dass die das gewöhnliche s benutzenden Quellen von vor der Dudenschen Normierung stammen. Das in einem Falle vage zu lesende i könnte auch Teil der Kartenschraffur sein.

Maßlensbach

Der längere rechte Oberlauf Heiligenbach entsteht aus zwei kurzen Quellbächen, die auf einer Höhe von etwa 505 m ü. NN und 500 m ü. NN im Rand des Heiligenwalds rechts der Waldstraße von Wolfenbrück im Süden nach Marbächle entspringen, wenig nordöstlich bzw. östlich des kleinen Hochebenenhöckers Steinbühl. Beide Bäche laufen in einer sich rasch eintiefenden Klinge ostnordost- bzw. nordostwärts, der längere linke Quellbach durchläuft nacheinander zwei recht kleine Waldteiche, nach jeweils rund einem halben Kilometer Lauf fließen sie auf etwa 473 m ü. NN zusammen. Ab hier zieht dann der Heiligenbach schon in Richtung der Achse des Maßlensbachs nordöstlich durch seine Klinge im Heiligenwald bis er sich mit dem von links kommenden, kleineren Bach aus der Dexelklinge vereint. Mit seinem wenig längeren und linken Quellbach gerechnet, hat der Heiligenbach eine Länge von 1,2 km und ein Einzugsgebiet von etwa 0,9 km². Der linke Oberlauf aus der Dexelklinge ist dagegen nur 0,7 km lang und entwässert eine Gebiet von nur etwa 0,2 km². Er entspringt auf etwa 495 m ü. NN am Waldhang unter der Kammstraße nach Konhalden und zieht etwa ostnordöstlich, bis er gegenüber dem Flinsberg im Osten und südlich des Einzelanwesens Dexelhof auf 448,7 m ü. NN mit dem stärkeren Heiligenbach zusammenfließt, wo der an der Straße Wolfenbrück–Marbächle zwischen den Heiligenbachquellen ansetzende Waldweg den Talgrund erreicht. Über den dort entstandenen Maßlensbach wechselt der Waldweg auf die rechte Seite der Achse Heiligenbach–Maßlensbach. Wenig abwärts mündet von links ein kleinerer Abfluss aus einem Reich nahe dem auf dem linken Hang stehenden Dexelhof, die diesen umgebende offene Hangflur reicht nun lange bis nahe an den Bachlauf heran. Weiter abwärts mündet ein recht naturnah gebliebener Bach mit einer auf dem offenen Hangteil begleitenden Galerie von Konhalden her. Die danach noch zufließenden Bäche und Gerinne sind alle deutlich kürzer als diese beiden etwa halbkilometrigen Nebenbäche. Wo der Wald wieder den gesamten linken Hang bedeckt, verlässt der Waldweg rechts des Baches das Tal hinauf zur Burggasse, dem Kamm zur nun im Osten schon recht nahen Fichtenberger Rot. Auf seinem hier recht tief eingekerbten Unterlauf in einer der für die Umgegend typischen Klingen läuft der Maßlensbach nordwärts unter dem Schlossrain des bald im Sporn Schlossbuckel auslaufenden kleinen Rückens zur Rechten. Zuletzt verlässt der Maßlensbach für die letzten knapp hundert Meter seines Laufs den Wald nahe der Ebersberger Sägmühle in die Rot-Aue hinaus, wo er auf etwa 365 m ü. NN von rechts in die südostwärts fließende mittlere Fichtenberger Rot mündet, 3,1 km abwärts von der Heiligenbach-Quelle und 3,1 km abwärts des Zusammenflusses seiner Oberläufe. Der Strang Heiligenbach-Maßlensbach hat mithin ein mittleres Sohlgefälle von etwa 44 ‰. Das Einzugsgebiet des Maßlensbachs liegt im Süden des Unterraums Mainhardter Wald des Naturraums Schwäbisch-Fränkische Waldberge und gehört auch dem Naturpark Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald an. Er hat ein Einzugsgebiet von etwa 2,0 km² Größe, das sich von einer kleinen Waldwiese hinter dem kleinen Hochebenen-Höcker Steinbühl (ca. 525 m ü. NN) nördlich von Wolfenbrück etwas oberhalb des Heiligenbach-Ursprungs ungefähr 2,5 km weit nach Nordosten bis zur Mündung erstreckt. Quer dazu ist es allenfalls wenig über 1,0 km breit. Es ist zu etwa sieben Achteln bewaldet; offen und wiesenbedeckt ist nur ein Teil des linken Hangs um den Dexelhof und den Brennhof sowie zwei kleinere Flächenteile der Waldwiese am Heiligenbach-Ursprung und der Rot-Aue an der Mündung. Die zwei höchsten Punkte liegen auf dem Flinsberg (534,8 m ü. NN) rechts dem Dexelhof gegenüber und auf einem anonymen Waldhöcker in der Buchreute (533,6 m ü. NN) an der Waldwiese. Der einzige Siedlungsplatz ganz im Einzugsgebiet ist der Dexelhof links am Hang kurz nach dem Zusammenfluss der Oberläufen; weiter abwärts liegt auf derselben Seite erst der Weiler Konhalden dicht hinter der Wasserscheide und dann der Brennhof auf ihr. In der Rot-Aue liegt dann mündungsnah die Ebersberger Sägmühle dicht hinter der rechten Wasserscheide; alle gehören der Gemeinde Oberrot an. An die lange nordwestliche Einzugsgebietsgrenze stößt außen lange das Einzugsgebiet des Heiligenbachs, dann mündungsnäher das eines kurzen Klingenbachs, der wie dieser dem an der Unteren Kornberger Sägmühle kurz vor dem Maßlensbach in den Kocher-Zufluss Fichtenberger Rot mündenden Mühlbach zuläuft. Hinter der langen südöstlichen Wasserscheide, die erst von der Mündung auf die Spornkuppe des Schlossbuckels (442,7 m ü. NN) ansteigt und danach über den Gipfel des Flinsbergs zieht, konkurrieren nacheinander erst die Fichtenberger Rot selbst, dann fortlaufend länger werdende Bäche zu ihr, darunter zuletzt der Wimbach und der Fronbach. Wenig jenseits der morphologisch kaum auffälligen kurzen südwestlichen Wasserscheide über der Heiligenbach-Quelle entspringen die obersten Quellläufe von Fornsbach und dann des großen Trauzenbach-Zuflusses Siegelsbach, die beide zur Murr hin entwässern, weshalb dieser Abschnitt der Einzugsgebietsgrenze gleichwohl hydrologisch der bedeutendste ist. Das Einzugsgebiet des Maßlensbachs liegt größtenteils innerhalb der hier meist um einen Kilometer breiten, von Westsüdwesten nach Ostnordosten verlaufenden Neckar-Jagst-Furche. Alle Oberläufe entspringen im Stubensandstein (Löwenstein-Formation), der auf dem größten Teil des Einzugsgebietes ansteht. Links in etwas Abstand vom Heiligenbach-Oberlauf und später auch vom Oberlauf aus der Drexelklinge streicht auf den Hochlagen noch die jüngeren Schichten des Knollenmergels (Trossingen-Formation) aus, ganz am Rande des Einzugsgebietes erreicht die Schichtenfolge sogar noch den unteren Schwarzen Jura in Gestalt der östlichsten der sich durch den Mainhardter Wald und die Löwensteiner Berge nach Westnordwesten ziehenden Kette von Schwarzjura-Kuppen. Unmittelbar links des Nachs aus der Drexelklinge liegt über dem Stubensandstein eine kleine Zone abgerutschtes Material aus tektonisch höheren Schichten. Der Talboden erreicht die tieferen Keuperschichten erst östlich des Brennhofs etwa wo der Maßlensbach sich auf Nordlauf wendet. Auf den letzten drei Viertelskilometer Lauf von hier an durchteuft der Bach dann in schneller Folge die darunterliegenden Mittelkeuper-Schichten bis wenigstens in die Unteren Bunten Mergeln (Steigerwald-Formation). Ob er zuletzt auch noch die lokale Schichtgrenze des Gipskeupers (Grabfeld-Formation) erreicht, der im Tal der Fichtenberger Rot vor wie nach der querenden Furchenzone am Hangfuß ausstreicht, ist nach den benutzen Quellen nicht ersichtlich, weil die Rot in einem breiten Auensedimentstreifen verläuft, in dem der Maßlensbach hier mündet. Die Wasserscheide rechts des Maßlensbachs zieht über einen der zwei Gipfel des Flinsbergs (534,8 m ü. NN), auf dem einige große Feuersteinblöcke liegen, deretwegen der Gipfel auch Naturdenkmal ist. Der Maßlensbach ist von seinem Zusammenfluss an bis zu seiner Nordwende auf gut einem Kilometer Länge sehr naturnah geblieben. Das klare Bachwasser fließt mit kleinen Richtungswechseln in einem 0,5-1,5 m breiten, meist steil eingeschnittenem Bachbett über eine steinige, blockschuttreiche Sohle auf der zuweilen große Steinblöcke liegen. Am Lauf steht überwiegend Laubholz. Ein Wander- und Radweg von Wolfenbrück im Südwesten zur Ebersberger Sägmühle läuft bis zum Zusammenfluss der Quellbäche meist zwischen diesen, danach lange dicht rechts des Maßlensbach. An diesem Zusammenfluss quert ihn ein Wanderweg von Grab im Westnordwesten Oberrot im Ostsüdosten, ein von diesem auf der Hochebene abgehende Stichweg erschließt den Gipfel des Flinsbergs.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Maßlensbach". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. März 2019)