Hütten

Der Ort wurd 1248 erstmals erwähnt. Auf der Gemarkung gibt es darüber hinaus drei Stellen mit mittelsteinzeitlichen Funden, die aber keine Dauerbesiedlung beweisen. Seinen Namen "Hutten" und seine Entstehung verdankt Hütten wohl einer hochmittelalterlichen Glashütte. Hütten liegt auf einer Bergfläche über dem Tal der Rot am Rande der Stubensandsteinhochfläche. Zur ehemaligen Gemeinde Hütten gehören das Dorf Hütten, die Weiler Bäumlesfeld und Württemberger Hof und die Höfe Scherbenmühle, Traubenmühle und Zimmerhaus sowie die abgegangenen Ortschaften Hankertsmühle und Pumphof.

Hütten

Die Randzonen der Gemarkung sind bewaldet (der Wald nimmt fast die Hälfte der Gemarkung ein), mit Ausnahme der Grenzen zu Gemarkungen, die wohl erst später entstanden sind (Württemberger Hof, Riegenhof/Stock). Auf der Gemarkung liegt der Weiler Bäumlesfeld, der 1504 von der Pfalz an Württemberg kam. Der Miltenberger Hof kam 1504 mit dem Amt Böhringsweiler von der Pfalz an Württemberg. Erst danach setzte sich der Name Württemberger Hof durch. Bereits im 16. Jahrhundert war er in drei Teile geteilt. Die Württemberger Hof Sägemühle wird erstmals 1800 als Wohnplatz erwähnt, ihre Besitzer kamen vom Württemberger Hof und von Hütten; schon vor dem Ersten Weltkrieg wurde sie als Wohnsitz aufgegeben. Der Wald Scherbenhau, in dem die Scherbenmühle liegt, wird 1410 erwähnt, als Limpurg einen Teil des Gebiets von Hans von Roth kaufte. Die 1537 erstmals erwähnte Mühle gehörte in das Stadtgericht von Backnang. Die Traubenmühle wird erstmals 1722 genannt; sie entstand wohl als Erbteil von der Scherbenmühle. Der Wohnplatz Döbelhütte (auch "Depoltshütte") zwischen Württemberger Hof und Bäumlesfeld ist im 18. Jahrhundert nachgewiesen, aber schon Ende des 19. Jahrhunderts erloschen. Die Hankertsmühle wurde 1371 von Limpurg den Herren von Rot-Oberrot abgekauft ("Heinkartsmühle"). Alle herrschaftlichen Rechte lagen bei Limpurg, der Zehnt wurde nach Mainhardt gegeben, wohin die Mühle auch eingepfarrt war. 1582 bestand sie aus einer Mahlmühle und einer Sägemühle. Die Mühlen waren in jeweils einem gesonderten Gebäude untergebracht. Ihren Unterhalt bezogen die Bewohner wohl hauptsächlich aus dem Mahlgeschäft, da die Viehzählung von 1694 zum Beispiel nur eine Kuh aufführt. Hankertsmühle besaß eine eigene Markung von 41 Hektar Größe. Die früheste Nachricht über Besitz in Hütten stammt aus dem Jahr 1248, als Papst Innocenz IV. den dortigen Besitz des Klosters Comburg bestätigt. 1521 verkaufte das Kloster die Gülten von zwölf Gütern, von denen acht der limpurgischen Vogtei zu Gaildorf, vier der württembergischen Vogtei Böhringsweiler unterstanden, an die Stadt Hall. Begütert waren in Hütten auch die Schenken von Limpurg, die Güter besaßen, welche sie 1370 von den Brüdern Sturmfeder gekauft hatten. Württemberg besaß seit 1504 durch den Erwerb des Amts Böhringsweiler in Hütten zwei Höfe, daneben hatte außerdem Hall das bereits erwähnte Recht auf die Abgaben von zwölf Gütern. Keiner der Hüttener Ortsherren konnte sich in der Herrschaft durchsetzen: Sie blieb geteilt zwischen Württemberg, den Schenken von Limpurg und Hohenlohe-Langenburg. 1563 einigten sich die Ortsherren dahin, dass jeder die Vogtei über seine eigenen Güter ausüben sollte, außerhalb dieser ("auf den Gassen und der Gemeinde") unterstand sie der Gemeinschaft. Vor allem im 18. Jahrhundert kam es zu Konflikten, da die limpurgischen Untertanen Gülten nach Hall zahlen mussten. Hütten blieb Kondominatsort bis 1806; erst ab Ende des 18. Jahrhunderts hatten sich die unübersichtlichen Besitzverhältnisse geklärt: Zum eigenen, dem Amt Böhringsweiler zugeteilten Anteil kaufte Württemberg 1790 von Solms-Assenheim den limpurgischen Anteil dazu. Den Haller Anteil erhielt Württemberg 1803, den hohenlohischen 1806. Der Schultheiß oder Vogt wurde von Limpurg ernannt, ebenso wie die Hälfte der zwölf Richter; die anderen sechs ernannte Hohenlohe. Der hohenlohische Zehnt in Hütten gehörte zu dem Komplex, den die Grafen Albrecht und Kraft von Hohenlohe 1486 an die Pfarrei Mainhardt übertrugen, daneben hatten auch das Kloster Comburg, die Herrschaft Limpurg und Württemberg Anteil an dem Zehnt. Vom Oberamt Weinsberg kam Hütten 1808 zum Oberamt Gaildorf, seit 1938 zum Landkreis Schwäbisch Hall. Das Besitzverzeichnis des Klosters Comburg von 1462 führt für Hütten zehn Lehen, einige Güter und eine Selde auf. Die Untertanen mussten für die Schenken von Limpurg in Fron den Zehnten in Baumerlenbach bei Öhringen abholen. Hütten war Filial der Pfarrei Mainhardt, zu deren Ausstattung der Hüttener Zehnte seit 1486 beitrug. Hütten war Schulort für die schulpflichtigen Kinder der umliegenden Wohnplätze. Schule wurde im 18. Jahrhundert wohl im gemeindeeigenen Hirtenhaus gehalten, das 1807 verkauft wurde. Ein Schulmeister wird 1690 zum ersten Mal erwähnt. Auf dem Württemberger Hof hielten die Bauern zeitweise einen eigenen Lehrer. Katholiken zu Mainhardt.

(Quelle: LEO BW)