Hirschbach

Länge 13,6 km
Quelle Bei Domäne Hohebuch (Waldenburg)
Quellhöhe 344 m. ü. NN
Mündung Bei Zweiflingen in die Sall
Mündungshöhe 231 m. ü. NN
Höhenunterschied 113 m
Schiffbar Nein
Zuflüsse u.a. Endelbach, Schnatterbächle, Schneckenklingenbach, Tränkbächle

Der Hirschbach ist ein Bach im Hohenlohekreis, der nach einem etwas unter 14 km langen Lauf erst nach Westnordwesten, gegen Ende nach Nordnordwesten zwischen Orendelsall und Zweiflingen von links in die untere Sall mündet.

Hirschbach

Der Hirschbach entsteht heute zwischen Feldern wenig nördlich der Trasse der A 6 auf dem Stadtgebiet von Waldenburg zwischen der Domäne Hohebuch im Osten und dem Gelände der Raststätte Hohenlohe. Dort gibt es im Laufe des Epbachs ein Teilungsbauwerk, an dem dieser bei hohem Durchfluss Wasser nach rechts zum Hirschbach abgibt. Von dieser Stelle an fließt der Hirschbach die ersten rund zwei Drittel seines Laufs nach Westnordwesten, zwischen zunächst sich höchstens um 30 Meter über dem Talgrund erhebenden Randhügeln, die auf der rechten Seite vom Tal der ihn später aufnehmenden Sall trennen und auf der linken vom Tal des Epbachs. Anfangs reichen die Äcker rechts und links fast bis an die zumeist kahlen Ufer des Baches heran. Im Bereich des ersten, nun schon auf dem Stadtgebiet von Neuenstein liegenden Weilers Lohe links am Lauf wird der Bewuchs dichter, unterhalb setzt noch vor dem Weiler Wüchern auf dem Talgrund die erste, nur schmaler Wiesenaue ein. Unterhalb von Wüchern zeigt der bis hierher in recht geradem Lauf ziehende Bach Richtungswechsel auf kleiner Skala, nun begleitet ihn auch eine zusammenhängenden Baumgalerie. So passiert er den ersten etwas größeren Weiler Löschenhirschbach rechts am Ufer und den Emmertshof am rechten Hang, unter dem wieder eine kleine Wiesenaue liegt. Am folgenden Weiler Großhirschbach setzt ein Wiesengrund ein, der den Bach von nun an beständig wenigstens auf einer Seite begleitet. Unterhalb des bald wiederum rechts am Lauf folgenden Weilers Kleinhirschbach setzt der Bach zu einem langsamen Rechtsbogen an, der unterhalb des letzten Neuensteiner Weilers Steinsfürtle in beständig nordnordwestlichem Lauf endet. Ab Steinsfürtle wechselt auch die Natur des Tales, dessen Eintiefung dort etwa 40 Höhenmeter erreicht hat und bis zur Mündung schneller bis auf etwa 90 Höhenmeter zunehmen wird. Die Äcker ziehen sich hier auf die rechte Anhöhe zurück, unter denen sich am Hang Wald- und Wiesenstücke abwechseln, während der linke Hang und die an der oberen Hangkante anschließende Höhe völlig bewaldet sind und der Grund des nun mäandrierenden Tales von einer hundert bis zweihundert Meter breiten Wiesenaue eingenommen wird. Inzwischen in der Gemeinde Zweiflingen fließend, durchzieht der Bach dessen kleines Dorf Tiefensall, das also nicht, wie der Name suggeriert, an der Sall liegt. An allen bisherigen Siedlungen am Lauf zog der Bach dagegen seitlich vorbei. Im Dorf mündet auch der mit Abstand größte Zufluss Schnatterbächle von rechts, der mit seinem bedeutenderen Oberlauf etwa 4,3 km lang ist und ein Teileinzugsgebiet von 4,3 km² beiträgt. Von dieser Zumündung an bleibt dem Hirschbach nur noch ein Restlauf von rund anderthalb Kilometern mit einer besonders stark ausholenden Talschlinge, dann mündet er von links in die Sall, wenige Schritte vor der Flussbrücke der aus Orendelsall nach dem Gemeinde-Hauptort Zweiflingen führenden L 1048. Diese hat bis hierher, im Vergleich zum Hirschbach mit 18,6 km², erst ein Einzugsgebiet von 25,8 km², weshalb der Hirschbach ein fast gleichwertiger Oberlauf ist. Nach seinem 13,6 km langen, in mittlerem Sohlgefälle von gut 8 ‰ durchlaufenem Weg mündet er etwa 113 Höhenmeter unterhalb seines Abzweig-Ursprungs. Der Hirschbach entwässert heute etwa 18,6 km² auf der Hohenloher Ebene westnordwest- bis nordwestwärts zur unteren Sall; rechnete man das Teileinzugebiet des oberen Epbachs bis zum Teilungsbauwerk, wo der Hirschbach von diesem abgeht, noch mit dazu, so wären es etwa 5,0 km² mehr. Das Gebiet gehört landschaftlich zur Hohenloher Ebene, es liegt zum größeren Teil im flachhügeligen Unterraum Öhringer Ebene des Naturraums Hohenloher und Haller Ebene, am Unterlauf und zum kleineren Teil im stärker zum Kocher hin zertalten Unterraum Ohrnwaldriedel der Kocher-Jagst-Ebenen. Der höchste Geländepunkt darin liegt am Ostrand nahe bei Ursprung und Domäne Hohebuch auf 361,9 m ü. NN, der tiefste an der Mündung auf 230,5 m ü. NN. Rechnete man auch das obere Einzugsgebiet des Epbachs mit hinzu, das jedoch nur bei Hochwasser auch den Hirschbach speist, läge der höchste Punkt auf dem Friedrichsberg östlich von Waldenburg auf etwa 515 m ü. NN noch im Naturraum Waldenburger Berge des benachbarten Großraums des Keuperberglandes Schwäbisch-Fränkische Waldberge. Das Einzugsgebiet hat die Kontur eines meist schlanken, an Ober- und Mittellauf westnordwestlich, an Unterlauf unterhalb von Steinsfürtle in den Ohrnwaldriedeln nordnordwestlich laufenden Schlauchs. Die Wasserscheide rechts des Hirschbachs grenzt auf ganzer Länge ans Einzugsgebiet der mittleren und oberen Sall, die in einer Entfernung von allenfalls 2,5 km fast parallel läuft und weiter abwärts nach Aufnahme des Hirschbachs in den Kocher mündet; die linke grenzt ab dem Hirschbach-Abzweig von diesem bis zur Nordwestwendung des Laufs bei Steinsfürtle an das Einzugsgebietes des ähnlich weit entfernten Epbachs, der über die Ohrn in den Kocher entwässert. Weiter abwärts konkurrieren hinter der nun südwestlichen linken Einzugsgebietsgrenze der fast gegenläufige Ohrn-Zufluss Maßholderbach und zuletzt der Pfahlbach, der unterhalb der Sall knapp vor der Ohrn in den Kocher mündet. Außer Neuenstein, Waldenburg und Zweiflingen, die der Hirschbach selbst durchfließt, hat auch Forchtenberg noch Anteil am Einzugsgebiet, zu ihr gehört ein südwärts hereinragender, noch vor dem Hirschbachtal endender Gebietszipfel mit dem Weiler Metzdorf und dem Haberhof darin. Rechts abseits des Hirschbachtales liegen weiter oben im Einzugsgebiet auch noch die zu Neuenstein gehörigen Weiler Döttenweiler und Stolzeneck. Der Hirschbach beginnt heute seinen Lauf im Band aus Gipskeuper (Grabfeld-Formation), das sich um den Nordfuß der Waldenburger Berge zieht. Schon wenig abwärts fließt er durch den Lettenkeuper (Erfurt-Formation) des Unterkeupers, bald in einem Band aus Hochwassersediment in seinem flachen Tälchen. Erst wenig vor Steinsfürtle wechselt er in den erosionsresistenteren Oberer Muschelkalk, aus dem der Untergrund der Hohenloher Ebene besteht; ab hier tieft er sich stärker ein und sein Tal legt sich nun in Mäander. Im Oberen Muschelkalk mündet er auch. Die niedrigen Hügel beidseits des Ober- und Mittellaufs sind bedeckt von einer Schicht Lösssediment, die auf Ablagerung im Quartär zurückgeht und gute Ackerböden liefert. Das Einzugsgebiet des Hirschbachs ist eine größtenteils offene, landwirtschaftlich genutzte Landschaft, deren überwiegend ebene Flächen größtenteils unterm Pflug stehen. Wiesen gibt es fast nur im schmalen Auenband, das den Fluss ab dem Mittellauf begleitet. Erst nach dem Laufrichtungswechsel und unterhalb von Steinsfürtle gibt es an den hier nun steileren Hängen Wälder, hier stoßen dann auch keine Feldstücke mehr ans Gewässer. Ihm folgt bald eine anfangs noch unterbrochene, später durchgehende Baumgalerie. Im Tal, an den Hängen und in den größeren Nebentälern gibt es einige eher kleine Siedlungsplätze, die ein landwirtschaftliches Gepräge tragen. Die isolierten Wiesenauenabschnitte am Ober- und Mittellauf gehen zumindest teilweise auf trockengelegte frühere Teiche entlang dem Hirschbachlauf zurück. Einer davon beim Emmersthof ist auf der Topographischen Karte von 1845 noch gut zu erkennen, ebenso, dass damals der Abschnitt mit kleinen Schlingen schon früher am Lauf einsetze; der Hirschbach wurde dort also seither begradigt. Das Hirschbachtal ist im oberen und mittleren Teil wegen seiner kleinen Eintiefung kein Hindernis für den Verkehr. In diesem Abschnitt laufen einige kürzere Verbindungswege zwischen benachbarten kleinen Orten dem Lauf entlang, jedoch keine höherrangige Straße, und es gibt keinen durchgehenden Straßenzug im Tal. Jedoch queren einige Landes- und Kreisstraßen die Talmulde, zuallererst die L 1036, dann die K 2356, die L 1052, die K 2349 und die K 2352.

Städte und Gemeinden

(Quelle: Seite "Hirschbach (Sall)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 19. September 2018)